Die Marktwerte an den Strombörsen haben sich im Januar gegenüber dem Vormonat weiter erhöht. So lag der Marktwert Solar zu Jahresbeginn bei 11,511 Cent pro Kilowattstunden. Dies ist leicht über dem Dezember-Wert von 11,171 Cent pro Kilowattstunde und deutlich über dem Wert von 7,535 Cent pro Kilowattstunde im Januar 2024.
Auch der durchschnittliche Spotmarktpreis an der Strombörse sowie die Marktwerte für Wind an Land und auf See stiegen im Januar. Der Spotmarktpreis erhöhte sich nach den Angaben auf der Plattform „netztransparenz.de“ von 10,832 auf 11,414 Cent pro Kilowattstunde. Der Marktwert für Wind an Land lag im Januar bei 8,506 Cent pro Kilowattstunde und für Wind auf See bei 9,702 Cent pro Kilowattstunde.
Im Januar gab es nur am ersten Tag des Jahres negative Strompreise. An Neujahr lagen sie zwischen 3 und 17 Uhr unter Null. In dieser Zeit erhalten Betreiber in der verpflichten Direktvermarktung keine Vergütung für eingespeisten Strom. Diese Regelung ist mit dem kürzlich vom Bundestag verabschiedeten Solarspitzen-Gesetz noch verschärft worden. Künftig soll die Regelung für alle neuen Photovoltaik-Anlagen ab zwei Kilowatt Leistung greifen. Dazu muss der Bundesrat das Gesetz allerdings erst noch final verabschieden. Die Neuregelung gilt für alle Photovoltaik-Anlagen, die ab dem ersten Tag nach der Veröffentlichung des Solarspitzen-Gesetzes im Bundesgesetzblatt in Betrieb genommen werden. Im Gesetz vorgesehen ist auch ein Kompensationsmechanismus, wonach die Stunden ausgesetzter Förderung nach dem Ende der regulären EEG-Förderung nachgeholt werden können.
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Ich bin neu im Fotovoltaik-Bereich. Was genau ist der Marktwert? Wird dieser an die Betreiber ausbezahlt oder dient das nur für der Berechnung für die negativen Stundenkürzung?
Das ist der Preis zu dem die Differenz zum Börsenpreis bei großen Anlagen, die durch Ausschreibungen eine EEG Förderung erhalten, gefördert wird. Das betrifft also die Betreiber von geförderten Freiflächenanlagen usw.
Stimmt nicht. Das ist nicht die Differenz, die gefördert wird. Das ist der Wert den Solarstrom beim Monatsbörsenpreis für den Januar 2025 besitzt.
Auf Grund hoher Gaspreise (Merit-Order) haben wir 11,414 Ct./kWh Monatsbörsenpreis (Strom allgemein/Spotmarktpreis monthly). Dadurch hat sich ein Marktpreis von 11,511 Ct./kWh netto für Solar ergeben. Das ist aktuell der gasgetriebene Wert für Solarstrom im Januar 2025.
Parallel gab es nun die neuen Ausschreibungsergebnisse der Bundesnetzagentur. Wenn ich dort ein Gebot von z.B. 4,90 Cent/ kWh abgegeben habe, würde ich dennoch im Januar über den Marktwert Solar deutlich darüber (~11,4 Cent/ kWh) vergütet werden?
In der Theorie ja. In der Praxis kommt es auf die Anlage und den Direktvermarkter an. Fast alle Direktvermarkter zahlen mittlerweile nach tatsächlichem stündlichem EPEX Börsenpreis aus. Je nach Lage, Eigenverbrauch und Ausrichtung der Anlage kann man also auch etwas mehr oder weniger als den Monatsmarktwert erzielen. Anlagen mit sehr viel Eigenverbrauch oder Südausrichtung landen meist drunter. Anlagen mit Volleinspeisung und Ost-West-Ausrichtung erzielen erfahrungsgemäß mehr.