von ESS News
Der polnische Energieversorger PGE Group hat die lokale Niederlassung des zum koreanischen Technologiekonzern LG gehörenden Batterieherstellers LG Energy Solution als Auftragnehmer für das Batteriespeicherprojekt Żarnowiec mit 263 Megawatt Leistung und 900 Megawattstunden Kapazität ausgewählt. LG Energy Solution Wroclaw wird für die Planung und den schlüsselfertigen Bau des Projekts verantwortlich sein. Die Anlage soll in der Nähe des Pumpspeicherkraftwerks Żarnowiec entstehen, das der PGE-Gruppe gehört und von ihr betrieben wird.
Auf die im Juli veröffentlichte Ausschreibung von PGE für das Batteriespeicher-Projekt gingen nur zwei Gebote ein. LG erhielt den Zuschlag für einen Preis von 1,555 Milliarden Zloty (369 Millionen Euro) und schlug damit das Angebot des Mitbewerbers Corab mit einem Preis von 2,4 Milliarden Zloty (569 Millionen Euro).
Nach Aussage von Dariusz Marzec, Vorstandsvorsitzender der PGE Group, ist die Vergabe des Generalvertrags ein wichtiger Schritt für die Umsetzung des Żarnowiec-Projekts. Der Batteriespeicher habe zudem einen Vertrag in der Kapazitätsmarktauktion für 2029 gewonnen – eine Beschaffungsmaßnahme, die in Polen Batteriespeicherprojekte mit mehreren Gigawatt Gesamtvolumen in Gang gebracht hat.
Nach der Inbetriebnahme im Jahr 2029 soll der Speicher in Żarnowiec dazu beitragen, die Leistung von Onshore- und Offshore-Windparks auszugleichen und die Stabilität des polnischen Stromnetzes zu verbessern.
Dieser Inhalt ist urheberrechtlich geschützt und darf nicht kopiert werden. Wenn Sie mit uns kooperieren und Inhalte von uns teilweise nutzen wollen, nehmen Sie bitte Kontakt auf: redaktion@pv-magazine.com.
Nachdem LG bei seinen Batteriezellen bisher und vor allem in letzter Zeit mit zweifelhafter Zuverlässigkeit/Qualität geglänzt hat, wie z.B. bei den Senec Heimspeicher (glaube das waren LG-Zellen), E3/DC Heimspeicher und dem Großsspeicher Kalifornien, überrascht mich diese Meldung ein wenig.
Wenn der Speicher 15 Jahre hält und jeden Tag einmal die Kapazität genutzt wird ergibt sich rein aus der Investitionssumme ohne Zinsen und Betriebskosten und Entsorgung ein Aufschlag von 11 Cent je kWh. Ob sich das rechnet ist zu bezweifeln.
Üblicherweise sind Speicher auf 2 Vollzyklen ausgelegt. Das würde die Kosten schonmal halbieren. Und praktisch werden Dutzende bis Hunderte Trades pro Tag durchgeführt.
Der Speicher wird nicht für reines Lastverschieben vom Tag in die Nacht eingesetzt.
Der wird hauptsächlich für Regelenergie eingesetzt werden, wie übrigens die meisten grossen Batteriespeicher zurzeit. Dabei werden jeden Tag mehrere Teilzyklen gefahren (positive und negative Regelenergie).
Weiter wird das Vorhalten von Energie ebenfalls bezahlt. Dadurch kann sich der Betrieb von so einem Speicher durchaus lohnen.
Der Bedarf an Regelenergie hat in den letzten Jahren sehr stark zugelegt. Hauptgrund der Ausbau der schwankenden Produktion.
Die Tag-Nacht Verschiebung wird sich nicht rechnen. Das haben sie richtig gerechnet und erkannt.
Der Strommarkt zeigt, dass Einkauf mit etwa 0 bis 5 C/kWh (z. T. sogar negativ) möglich ist gegenüber Verkauf mit bis zu 100 C/kWh – durchschnittlich eher 30 bis 40 C/kWh. Von der Differenz muss der Speicher (diese 11 C/kWh) erwirtschaften!
Mehr als 400€ pro kWh, nicht gerade billig, oder?
Na ja, wenn da schlüsselfertig steht, könnte das natürlich theoretisch inklusive Umspannwerk sein. Aber das müsste man recherchieren. Ansonsten gebe ich dir Recht, für ein Projekt in der Größe erscheint das ziemlich hoch.
Aber es muss auch Gründe geben, dass es nur zwei Anbieter gab. Das erklärt dann zumindest, warum der Wettbewerb nicht gerade intensiv war.
410 Euro pro kWh – ist ziemlich teuer
wie lang hält der Akku ? 10 Jahre ?
Kommt mir auch sehr teuer vor. Wie war das mit der chinesischen Ausschreibung: 66 USD/kWh auch inkl. Trafo/Umspannwerke.
Das zweite Gebot liegt bei 632 €/kWh. Irgendwas an Information fehlt meiner Meinung, sonst sind die Preise schlichtweg zu hoch, auch für schlüsselfertig.
@Friedemann Schäfer
Wieso 2 Vollzyklen (pro Tag?)?
Wenn der Speicher die Überschussenergie der PV-Anlagen aufnehmen soll, dann darf man meines Erachtens nur mit 150 Zyklen pro Jahr rechnen
Der Speicher wird kaum für PV-Überschuss verwendet werden.
Regelenergie wird eher Gewinnbringend sein.
Speicher für PV Überschüsse werden, wenn sie rental sind, sich selbst kannibalisieren. Ähnlich wie PV-Anlagen die sich am freien Markt behaupten müssen, jedoch von stark geförderten Anlagen konkurrenziert werden.