Die noch von der Ampelkoalition initiierte Weiterentwicklung des Energierechts ist am 20. Dezember im Deutschen Bundestag zunächst einmal nur zu einem kleinen Teil umgesetzt worden. SPD, Bündnis 90/Die Grünen und CDU/CSU stimmten auf Grundlage einer tags zuvor vom Ausschuss für Klimaschutz und Energie verabschiedeten Empfehlung für ein drittes Gesetz zur Änderung des Energiewirtschaftsgesetzes, das insbesondere eine mit dem EU-Recht konforme Neuregelung der Gasspeicherumlage enthält. FDP, AfD und die Gruppe Die Linke enthielten sich.
Die für den Strommarkt und die erneuerbaren Energien relevanten Änderungen im Energiewirtschaftsgesetz (EnWG) und im Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) sowie im Messstellenbetriebsgesetz (MsbG) bleiben erwartungsgemäß zunächst noch unerledigt. Die im November vom amtierenden Bundeskabinett verabschiedete Novelle hat offenkundig auch nach Einschätzung von SPD und Grünen keine Aussicht auf eine Mehrheit. Die beiden Regierungsparteien haben deshalb am 17. Dezember den „Entwurf eines Gesetzes zur Änderung des Energiewirtschaftsrechts zur Vermeidung von temporären Erzeugungsüberschüssen“ vorgelegt. Dieser Gesetzentwurf wurde auf der Sitzung am 20. Dezember somit erstmals beraten; eine Beschlussfassung wäre also ohnehin nicht möglich gewesen. Der Entwurf (Bundestags-Drucksache 20/14235) wurde ebenso wie Gesetzesentwürfe zur Änderung des Bundesbedarfsplangesetzes (20/14242) und zur Änderung des EEG zur Flexibilisierung von Biogasanlagen und Sicherung der Anschlussförderung (20/14246) an die Ausschüsse überwiesen. Die nächste Bundestagssitzung findet planungsgemäß am 27. Januar statt.
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Die Abwürgung privater PV, also deren Drosselung wurde in die Ausschüsse verwiesen.
D.h. wir haben etwas Zeit, um dort Druck zu machen.
als kleiner privater PV Süchtiger kann ich in der Debatte nur dem Linken Ralph Lenkert zustimmen:
– Wir brauchen Strompreiszonen in D.
– Strom gehört zur Daseinsvorsorge und dessen Erzeugung nicht in Hände von Konzernen, die wie kürzlich gesehen, die Strompreis an der Börse beliebig nach oben manipulieren können, um mehr Gewinne zu machen und die Energiewende zu diskreditieren.
Daher müssen Dachanlagen weiter voll vergütet werden, wenn ein Netzbetreiber vor Ort Anlagen abregeln will, so muss er die Technik dafür auch bezahlen, allerdings muss Netzbetreibern erlaubt sein, Quartiersspeicher selbst zu betreiben, um Netzausbau zu vermeiden.
Eine Förderung von (brandgefährlichen) unintelligenten Hausspeichern muss unterbleiben, jedoch das Potential von Autoakkus endlich erschlossen werden.
Dem meisten stimme ich zu. Insbesondere den Infrastrukturcharakter (Daseinsvorsorge) des Stroms kann man nicht ausdrücklich genug betonen. Allen Unternehmen, die an der Bereitstellung dieser Infrastrukturleistung beteiligt sind, müssen enge Auflagen gemacht werden, damit marktmanipulative Vorgänge wie am 11.+12.12. nicht möglich sind, bzw. Gewinne daraus samt Strafschadenersatz abgeschöpft werden können. Wie schwierig es ist, Pivatunternehmen dazu zu bringen, eine qualitativ hochwertige Versorgung zu sichern, sieht man im Bereich des Mobilfunks (Funklöcher), der Post (fehlende Agenturen) oder der Bahn (zunehmende Verspätungen). Wenn die BNA nicht sehr aufpasst, werden die verbliebenen Kraftwerksbetreiber ihr genauso auf der Nase herumtanzen. Es reicht nicht, wenn sie dem BMWK gegenüber berichtspflichtig ist, es muss auch einen Parlamentsausschuss geben, der regelmäßig überprüft, ob die geforderte Qualität geliefert wird.
Andeas Fendt
Wir können gerne Strompreiszonen machen.
Dann möchte ich im Süden aber auch nicht für die Abregelungen im Norden bezahlen.
Sonnenschein2024 schrieb:
„Wir können gerne Strompreiszonen machen.
Dann möchte ich im Süden aber auch nicht für die Abregelungen im Norden bezahlen.“
Das ist doch genau der Sinn von Strompreiszonen -> niedriger (lokaler) Preis kurbelt lokalen Verbrauch an, es muss nicht abgeschaltet werden.
Stimme Andreas Fendt in etlichen Punkten zu. vor allem, dass lokale Netzbetreiber(=Stadtwerk/Kommunalwerk bzw. die Netztochter des Stadtwerks/Kommunalwerks) Quartierspeicher betreiben dürfen/sollen ist mir auch ein wesentliches Anliegen. In Verbindung mit Quartierspeichern könnte man die kommunale Wärme/Kälteversorgung mitdenken und effizient gestalten.
Mein erster Hauptsatz der Energiewende lautet: „Die Abwärmenutzung ist die Königsdisziplin der Energiewende.“
Also gilt es, die Abwärme von Quartierspeichern für die Wärme-Kältenetze mit zu nutzen. Das ist bei Heimspeichern im privaten Keller oder gar im Auto eher nicht möglich.
Apropos Autoakku: Bitte nicht! Wir müssen weg vom Fetisch Auto und hin zum Fetisch ÖPNV und zu Fahrdienstleistern, die man sich fallweise gönnt. Um den Faktor 10 sollte man den PKW-Bestand reduzieren und die dann verbliebenen PKW können gerne mehr fahren als stehen und insofern als Speicher im Stromnetz eher keine Rolle spielen.
ACER hat die Strompreiszonen gerechnet. Maximaler Effekt <400 Mio. € im Jahr. Faktisch nichts.
Nicht vergessen, dass der EE-Ausbau im Norden faktisch stillgelegt wird. Warum sollten hier erneuerbare gebaut werden wenn weniger Erlöse möglich sind? Im Süden wird Wind verhindert. Also kommt es zu einem geringeren Ausbau als in einer einheitlichen Zone.
Zudem stehen in einer nördlichen Zone kaum noch konventionelle Kraftwerke bereit. Was das bei Flauten für Auswirkungen hat muss wohl jedem klar sein.
JCW schreibt.
. Allen Unternehmen, die an der Bereitstellung dieser Infrastrukturleistung beteiligt sind, müssen enge Auflagen gemacht werden, damit marktmanipulative Vorgänge wie am 11.+12.12. nicht möglich sind, bzw. Gewinne daraus samt Strafschadenersatz abgeschöpft werden können.
@ JCW
Volle Zustimmung. Deshalb müssen die Erneuerbaren wieder, mit sogenannten Ökobändern zwingend in die Bilanzkreise der Versorger gewälzt werden, wie das bis 2010 der Fall war. Dann sind die EE Day Ahead am Vortage verkauft, und marktmanipulative Vorgänge, wie am 11. + 12 12, sind auf Prognoseabweichungen beschränkt, die keinen interessieren.
Dazu kommt, dass der Diehl nun von rückwärtsgewandt auf vorausblickend umgenannt werden muss.
@chris Wo hast du denn die 400 Millionen her? Das finale Review wurde doch noch gar nicht veröffentlicht. Selbst wenn es keine gar keine Marktpreisreduktionen auslösen würde, wäre zumindest die Fehlbepreisung weg die aufgrund der Kupferplatte Annahme Milliarden in Redispatchkosten über die Netzgebühren kosten. Es macht keinen Sinn weiter im Norden unbeschränkt Erneuerbare auszubauen, wenn der Strom dort auch nach dem Netzausbau nicht abfließen kann. Mit Strompreiszonen gibt es dann zumindest sehr niedrige Börsenpreise, die zum Ausbau von Speicher motivieren und zu einem Ausbau von Elektrolyseuren führen.
Wenn die Strompreise im Süden hoch gehen, ändert sich dort sehr schnell die Einstellung zu Windkraftanlagen. Denen den Strom zu subventionieren hat ja gerade das Gegenteil ausgelöst.
Das im Norden keine Kraftwerke zum Ausgleich von Dunkelflauten bereitstehen ist Quatsch. Dann säßen wir hier schon häufig im Dunkeln. Eine reine Änderung an der Strompreisfindung lässt nicht über Nacht Kraftwerke verschwinden. Der Strom fließt dann halt zwischen den Preiszonen hin und her, genauso wie er gerade auch über die Landesgrenze verkauft wird. Immerhin speichert dann aber die Schweiz nicht mehr den Windstrom von der Nordsee für 0 cent in Ihre Stauseen, der physikalisch aber gar nicht dorthin fließen kann und somit Windkraftanlagen abschaltet und die Schweizer Pumpspeicher mit Erdgasstrom zu >12 cent belädt.
Ich weiß auch nicht, was Strompreiszonen bringen sollen. Im Zweifelsfall bedeuten sie eine Entsolidarisierung zwischen den glücklicheren und den unglücklicheren. Es reicht schon, dass einzelne Länder wie Schweiz, Österreich, Schweden und Norwegen ihre günstigen topographischen Verhältnisse nicht solidarisch mit ihren Nachbarländern teilen wollen, sondern auf den Sondergewinnmöglichkeiten für ihre Staatsbürger beharren. Aber eine allgemeine Gerechtigkeit gibt es sowieso nicht. Berge bedeuten nicht nur billige Stromversorgung durch Wasserkraft sondern auch erschwerte Verkehrsverhältnisse und Naturgefahren. Innerhalb Deutschlands sind die Verhältnisse aber nicht so unterschiedlich, dass es schwierig wäre einen Ausgleich für unterschiedliche Erschwernisse und Erleichterungen zu organisieren.
Demgegenüber erleichert eine einheitliche Preiszone den regionalen Stromaustausch je nachdem, wo gerade Überschuss bzw. Mangel herrscht. Preiszonen lassen sich nur rechtfertigen, wenn dieser Austausch durch Leitungsengpässe beschränkt ist. Da der Austausch aber die Gesamtkosten reduziert (weniger Speicherbedarf, mehr Direktverbrauch), wäre es kontraproduktiv, mehrere Preiszonen einzurichten. Kann sein, dass es ein paar glückliche gäbe, die von Preiszonen profitieren würden, aber so grob über den Daumen gepeilt würden alle zu größeren oder kleineren Verlierern. Was natürlich nicht geht: Dass sich einzelne aus dem Solidarverband die Rosinen rauspicken, und nicht das ihre beitragen wollen. Bayern ist da ein Negativbeispiel: Keine Windkraft, Kernkraftwerke, aber ja kein Endlager für den 100.000-Jahre-Müll. Immerhin bei der Windkraft ist es Habeck gelungen, Bayern zu einem angemessenen Beitrag zu zwingen, eine Niederlage für Söder, die der ihm bis heute nicht verziehen hat. Aber Hand und Fuß hatte die bayerische Enrgiepolitik insgesamt nicht: Gegen Stromleitungen aus dem Norden hat sich die CSU auch erbittert gewehrt. Wahrscheinlich hatten sie gedacht, die Kernkraftwerke doch noch weiterlaufen lassen zu können. Hat halt nicht geklappt, jetzt stehen sie etwas doof da bzw. es ist für jedermann sichtbar, doof waren sie schon sehr lange.
Müssen PV-Anlagen mit Überschusseinspeisung, welche ab 2025 in Betrieb gehen, um 50% gedrosselt oder nicht? In dem Entwurf gab es doch eine Passage, die das vorgesehen hatte?
Dürfen die Gesetze und Regelungen, welche nun ja erst 2025 irgendwann beschlossen werden rückwirkend zum 01.01.2025 geltend gemacht werden oder nicht?
Sehr geehrter ICW , zu Ihrem Stichwort „marktmanipulative Massnahmen“ bin ich mittlerweile der Meinung,
dass genau DAS immer mehr ausgebaut wird –
und es bereits seit Jahren fast nicht mehr darauf ankommt, dass Erzeugung und Verteilung elektrischer Energie möglichst optimal von statten geht-
sondern immer mehr juristische, kaufmännische, politische Abzweigungen generiert werden, welche (etwa ab 2010) wohl überwiegend den Sinn und Zweck verfolgen, immer mehr clevere Menschen (welche man eigentlich – und auch vor 2010- gar nicht brauchte und nach 2010 auch nicht bräuchte, am Stückeln, Leiten und Umverteilen elektrischer Energie mit-verdienen zu lassen ?!
Die Reform von 2010 ermöglichte, dass neben den im Inland vorhandenen und Stück für Stück während der Nullerjahre in die Pflicht genommenen Flexibilitäten um das volatile, unflexible Angebot von Sonne und Wind auszugleichen, auch noch die Flexibilität des Auslands zu verhältnismäßig niedrigen Kosten angezapft werden konnte. Damit verzögerte man die Notwendigkeit des Speicherausbaus bei uns. Man kann das bedauern, oder für einen schlauen Schachzug halten. Es war wohl die einfachste Lösung mit der geringstmöglichen Änderung an der Marktstruktur. Um Speicher im Netz im erforderlichen Maß einzusetzen wird es einer völlig überarbeiteten Marktstruktur bedürfen, weil dezentral an wichtigen Netzknoten installierte Großspeicher wesentlich mehr Aufgaben übernehmen können, als die konzentriert in der Peripherie gelegenen Pumpspeicherkraftwerke. Die Pumpspeicher konnte man aufgrund ihrer kraftwerks- bzw. verbraucherähnlichen Arbeitsweise (je nachdem ob sie ent- oder beladen wurden) wie solche behandeln. Bei den Speichern der Zukunft wird man beim Beladen schon an das baldige Entladen denken und umgekehrt. Sie müssen also von dem gesteuert werden, der für die Stabilität des Netzes zuständig ist. Dabei werden sie von anderen Kriterien geleitet, als die alten Pumpspeicher, die einfach von der Arbitrage (billig einkaufen, teuer verkaufen) lebten. Die dezentralen Speicher werden ganz gezielt auch zur Entlastung von Leitungen eingesetzt werden. Das müssen sie auch, wenn man an der Arbitrage nichts verdienen kann.
JCW schreibt.
Die Reform von 2010 ermöglichte, dass neben den im Inland vorhandenen und Stück für Stück während der Nullerjahre in die Pflicht genommenen Flexibilitäten um das volatile, unflexible Angebot von Sonne und Wind auszugleichen, auch noch die Flexibilität des Auslands zu verhältnismäßig niedrigen Kosten angezapft werden konnte. Damit verzögerte man die Notwendigkeit des Speicherausbaus bei uns.
@ Für jeden verständlich erklärt, und dokumentiert.
Siehe hier unter Auswirkungen. https://de.wikipedia.org/wiki/Ausgleichsmechanismusverordnung
Zitat:…Bis 2009 hatten erneuerbare Energien sowohl einen Einspeisevorrang als auch einen Verbrauchsvorrang. Wurde viel regenerativer Strom ins Netz eingespeist, mussten konventionelle Kraftwerke abgeschaltet werden, damit der Strom aus erneuerbaren Energien in Deutschland verbraucht wurde. Mit der Reform wurde der Verbrauchsvorrang aufgehoben, was einen starken Anstieg der Kohlestromproduktion zur Folge hatte, da diese nun bei starker Einspeisung erneuerbarer Energien nicht mehr notwendigerweise gedrosselt werden musste. Der nun in großem Maße zusätzlich produzierte Strom konnte stattdessen in andere Staaten exportiert werden. Zitat Ende.
Fazit:…Mit der Reform 2010 wurden die Erneuerbaren aus dem Versorgungssystem entfernt, und müssen von da an, quasi als Überschuss verramscht werden.
Ist ein Inkrafttreten der Novelle erst zum Stichtag 1.1.2026 realistisch? Durch die Dauer der Regierungsbildung sollten neue Gesetze ja nicht vor Mitte 2025 beschlossen werden.
Leute, wir haben kein Erzeugerproblem, sondern……….ein Steuerungsproblem
Es bleibt die schlechteste Lösung eine Sonnen oder windbasierte Stromversorgung herrunterzuregeln oder abzuschalten. Die kWh gibt es nicht zurück.
Im Land der Dichter und Denker sollte es doch möglich sein, den Verbrauch entsprechend durch Anreize netzdienlich steuern zu können. Im Heimbereich passiert dieses doch schon.
Raus aus der Schildkrötenposition!
Strombörse abschaffen!??!
Strombörse wird bislang nur für Strom-Produzenten genutzt! Warum wird nicht auch ein Preissegmet für die Strombenutzung als planbare Senke geschaffen, um neg. Preise zu verhindern oder mindestens reduzieren?
Die Aufgabe sehe ich bei der Netzargentur!
Was ist mit unseren doch teuer subventionierten Lehrstühlen an den Universitäten?… für Energietechnik etc. Alle auf Tauchstation!
Was ist mit der Abschaffung des privilegieren Strombezuges für die industriellen Großverbraucher, die einen bes. Strompreis erhalten, wenn von Ihnen während der Bezugszeit mindestens 7.000 Betriebsstunden als Vollast Strom verbraucht wird?
Diese Regelung aus den wahrscheinlich siebziger Jahren entzieht den Unternehmen in dem heutigen Umfeldd sämtliche Ansätze zur Überlegungen einer Flexibilisierung.
Festgehalten im Artikel: „Bei Sturm oder Flaute: Wie eine Reform der Netzentgelte für die Industrie das Stromsystem effizienter machen kann“
Man kann dem Ausschuss nur Glück wünschen, sich auch von bisher festetablierten Regelungen des Preisgeflechts der Stromproduktion im Zuge der Verhanlungen lossagen zu können.
Thomas I schreibt.
Es bleibt die schlechteste Lösung eine Sonnen oder windbasierte Stromversorgung herrunterzuregeln oder abzuschalten. Die kWh gibt es nicht zurück.
@Thomas I
Dass ist die Hauptwaffe derer, die den Leuten erzählen, wie teuer und unmöglich die Energiewende wird. Wenn ich gerade lese, was gerade wieder aus der Dunkelflaute für Schauermärchen inszeniert werden, stellen mir sich die Nackenhaare.
Thomas I schreibt.
Strombörse wird bislang nur für Strom-Produzenten genutzt! Warum wird nicht auch ein Preissegmet für die Strombenutzung als planbare Senke geschaffen, um neg. Preise zu verhindern oder mindestens reduzieren?
@ Thomas I
Grundsätzlich hat ja die Strombörse zwei Segmente.
Die Erzeuger generieren ihre Margen „bis“ an die Börse, und die Händler und Versorger ..„ab“.. der Börse. Wenn dann die Erzeuger gleichzeitig auch Händler und Versorger sind, können Sie sich ja vorstellen, dass die an negativen Preisen nicht uninteressiert sind. Zumal seit 2010 gilt, je niedriger die Börsenpreise desto höher die EEG Umlage, was die Erzeuger schadlos hält. EON und RWE haben auf dieser Basis sogar fusioniert. RWE ist nur noch Erzeuger und EON – der Name „Netze Handel und Vertrieb“ sagt es schon – sind die Händler und Versorger.
PV-Anlagen deren Stromeinspeisung bei starker Sonneneinstrahlung reduziert werden muss, um das Stromnetz zu schonen…tss…tsss.
Was ein
abgeschmackter MFH-Treppenwitz , den keiner hören möchte. Wenn man im Jahr 2001 n.u.Ztr. dies so vorhergesagt hätte – niemand hätte es geglaubt.
Die Schiefe der Ekliptik erfreut uns in der BRD seit kurzem wieder mit täglich kräftigeren Sonnenstrahlen, und dann muss man so traurige wie sinnlose Worte wie „Photovoltaik-Erzeugungsüberschuss“ lesen .
Statt *Licht aus und eitle Selbstdarstellung an “ -Stunden wie bei der Earth hour , könnte es heißen:
Stecker Typ 2 rein ! Und zwar in das BEV mit einem Ladezustand unter 21 % ! Wenn sehr viele Fahrer*innen von BEV orchestriert in den Stunden laden , in welchen „zuviel “ PV -Strom produziert wird ,
unabhängig vom Strompreis, dann ist der Strom versenkt. Das Wort „Energiesenke“ gefällt mir wirklich gut . Eine Senke , in welche man Energie kippen kann. Und gegebenfalls wieder herausholen .
Ohne eine rasche Einbindung der BEV (birektional) in das Stromnetz, ist es schwierig schnell eine Lösung für „Überschussstrom“ zu installieren.
Es war „hier“ unter Anderen schon mal nachvollziehbar zu lesen, wie man einen grossen Brocken der PV-Überschüsse mittags reduzieren kann:
Arbeits-Beginn und -Ende (soweit machbar) flexibilisieren – was Stress, Unfälle,Zeitaufwand, Energie-Verbrauch bei der Anfahrt und Heimkehr um gut 10% reduzieren dürfte.
Insbesondere schon ewig landesweit eingefahrene Arbeitspausen teils vor- teils nach-zu-verlegen – so, dass bei maximaler PV-Energie nicht pausiert wird, sonden Industrie und andere Branchen dann Volldampf fahren, wenn Energie-Maximum – und noch einige kleinee, flankierend Verhaltens-Änderugen obendrauf.
Auch die einfachen wie höheren Lehranstalten könnten -beispielsweise etwas später anfangen – und die lange Mittagspause erst gegen 1 h oder später einläuten ?!
Aber -bitte- liebe Politiker, jetzt nicht gleich wieder einfache Vernunft mit gesetzlichen Zwängen verschlimmbessern – sondern Anregungen bringen –
ähnlich, wie in der Fernseh-Steinzeit die Tipps für Verkehrsteilnehmer, mit dem Titel „der 7. Sinn“ !
C.M. schrieb:
„Ohne eine rasche Einbindung der BEV (birektional) in das Stromnetz, ist es schwierig schnell eine Lösung für „Überschussstrom“ zu installieren.“
Naja, genaugenommen haben wir erhebliche ungenutzte Speicherkapazitäten in erheblichem Umfang bereits installiert. Nämlich zum Beispiel die Warmwasser- und Brauchwasserspeicher. Das Einzige was wir nicht haben, ist ein Konzept oder auch nur eine legale Möglichkeit, diese auf eine ökonomische Weise einzubinden. Nicht weil es technisch nicht möglich wäre, sondern weil es regulatorisch blockiert wird. Oder wie du es ausdrückst, „ein Treppenwitz“ in Reinkultur.
Wir könnten das schon seit Jahren, gar Jahrzehnten, tun, wenn wir nur wollten. Stattdessen bekommen wir ein Erdgasbeschleunigungsgesetz nach dem nächsten reingewürgt.
Wolf schreibt am 22. Dez. um 21.19 Uhr.
Sehr geehrter ICW , zu Ihrem Stichwort „marktmanipulative Massnahmen“ bin ich mittlerweile der Meinung, dass genau DAS immer mehr ausgebaut wird –
und es bereits seit Jahren fast nicht mehr darauf ankommt, dass Erzeugung und Verteilung elektrischer Energie möglichst optimal von statten geht-
sondern immer mehr juristische, kaufmännische, politische Abzweigungen generiert werden, welche (etwa ab 2010) wohl überwiegend den Sinn und Zweck verfolgen, immer mehr clevere Menschen (welche man eigentlich – und auch vor 2010- gar nicht brauchte und nach 2010 auch nicht bräuchte, am Stückeln, Leiten und Umverteilen elektrischer Energie mit-verdienen zu lassen ?!
@ Wolf
Richtig erkannt, im Detail stoßen Sie beim „JCW“ da leider auf taube Ohren, bei Stichworten bleibt es bei ihm. Fakt ist, seit 2010 müssen die Erneuerbaren separat an der Börse verkauft werden. Sind von da an außerhalb des Versorgungssystems quasi zu „Freiwild“ geworden. Da das „physikalisch“ gar nicht möglich ist, dürfen die „EE“ von da an nur noch „Kaufmännisch“ gehandelt werden, wozu man extra ein „virtuelles“ Netz geschaffen hat.
Siehe hier
https://www.bundesnetzagentur.de/SharedDocs/Downloads/DE/Sachgebiete/Energie/Unternehmen_Institutionen/ErneuerbareEnergien/Hinweispapiere/Hinweis_kaufmannische.pdf?__blob=publicationFile&v=4
Der EEG Strom braucht ja schließlich einen Marktwert, den er bis 2010 nicht hatte, denn mit der EEG Umlage vergütet, stellt ja keinen Marktwert dar.
Er braucht einen Marktwert – was tückischerweise ein „Ramschwert“ geworden ist – um auf dem EEG Konto darzustellen, seht her so wenig bekommen wir für den Ökostrom, und so viel müssen wir dafür an Vergütung bezahlen. Sie dürfen nicht vergessen, dass die Energiewendegestalter nicht alle auch Befürworter sind, und bei jeder Gelegenheit die Kosten in den Vordergrund stellen. Dieser, da ermittelte Wert des EEG Stromes, dient dann als Grundlage für die immer weniger werdenden Erlöse auf dem EEG Konto, und verursacht die dadurch ständig steigenden Milliarden Defizite, die der Staat auf dem Konto ausgleichen muss. Mit anderen Worten die gesamte Energiewende wird diskreditiert.
Aber statt über die Diskreditierung zu jammern, muss man sich mit einer Lösung beschäftigen, die Aussicht auf Realisierung hat. Und das wird sicher nicht eine Lösung sein, die uns zurück in die Steinzeit führt. „Das Schlechte verwerft, und das Gute behaltet“. Die Vergangenheit bot zuverlässige Stromerzeuger, die zum Teil (er war nach heutigen Maßstäben sehr klein) auch flexibel waren. Die Stromerzeuger der Zukunft sind nicht zuverlässig, weshalb man viel mehr Flexibilitäten benötigt. Man braucht deshalb ein Marktsystem, das die Schaffung dieser Flexibilitäten anreizt, ohne dass sie gleichzeitig zu einer Kostenbelastung werden. Ein „Gut“ oder „Schlecht“ gibt es da nicht von vorneherein, bloß weil es der eine oder der andere präferiert. Was aber ganz sicher ist: Wenn man immer nur den Weg des geringsten Widerstandes geht, dann landet man irgendwann in einer Sackgasse. Ein bißchen stecken wir schon in einer solchen Sackgasse, weil Elektrolyseure und Speicher als Stromsenken noch nicht so marktgängig sind, wie wir das angesichts des starken Erzeugerzubaus bräuchten. Da bleibt dann kurzfristig nichts als Abregeln, aber wenn man das als Dauerlösung betrachtet, wird es noch weiter in die Sackgasse führen.
JCW schreibt.
Aber statt über die Diskreditierung zu jammern, muss man sich mit einer Lösung beschäftigen, die Aussicht auf Realisierung hat. Und das wird sicher nicht eine Lösung sein, die uns zurück in die Steinzeit führt.
@ JCW
Meine Lösung ist hier gebetsmühlenartig zu lesen, und lautet.
Die Erneuerbaren müssen wieder vorrangig in den Bilanzkreisen der Versorger verbraucht werden, wie das bis 2010 gesetzlich geregelt war. Dann sind sie, Day Ahead am Vortag, prognostiziert verkauft. Und für marktmanipulative Spekulationen, bleiben allenfalls Prognoseabweichungen.
Was da eine Steinzeitlösung sein soll, müssen Sie den Lesern hier mal näher erklären.
JCW schreibt.-
Ein bißchen stecken wir schon in einer solchen Sackgasse,
Da bleibt dann kurzfristig nichts als Abregeln, aber wenn man das als Dauerlösung betrachtet, wird es noch weiter in die Sackgasse führen.
@ JCW
Die Sackgasse hätten wir nicht, wenn die Erneuerbaren wieder vorrangig verbraucht werden müssten.
Deshalb müssen dynamische Tarife so schnell wie möglich gesetzlich zur Pflicht werden, dann „Abregelt“ sich das von ganz alleine.
Für die Romantiker des Demand-Side-Managements hier eine Wiederholung dessen, was ich schon anderer Stelle geschrieben habe:
1. Demand-Side-Management (DSM) wird schon lange und erfolgreich in der Industrie und bei anderen Großverbrauchern betrieben.
2. Im Privatbereich beschränkte es sich in der Vergangenheit im wesentlichen auf Rundsteuertechnik-gesteuerte Nachtspeicherheizungen, die den Betrieb der Kernkraftwerke unterstützen sollten.
3. DSM ist nicht umsonst zu haben. Deshalb wird es nur bei Strom-Großverbrauchern erfolgreich eingesetzt. Wegen Kosten für Steuerungstechnik und Abrechnung und dem eingeschränkten Potential wird es im sonstigen Privatbereich (Spül- und Waschmaschine, Kühlgeräte etc.) kaum eine Rolle spielen. Seine Anwendung im Privatbereich wird sich auf Wärmepumpe und Wallbox fürs E-Auto beschränken.
4. DSM verschiebt Bedarfe um wenige Stunden, kaum je über 24 Stunden hinaus. Deshalb steht es in direkter Konkurrenz zu den nicht teureren aber vielseitigeren Batteriespeichern.
Insgesamt wird das Potential des DSM überschätzt. Es widerspricht der obersten Maxime der Stromversorgung, die da lautet „Versorgungssicherheit“. Private wie gewerbliche Verbraucher erwarten, dass es warm wird, wenn sie am Thermostat drehen, das E-Auto geladen bereitsteht, wenn sie wegfahren wollen und auch sonst alles auf Knopfdruck funktioniert. Auf den ersten Blick wirkt es so, als ob man mit dem DSM noch ein Flexibilitätspotential heben könnte, das nichts kostet. Das Potential ist aber wesentlich geringer, als gedacht und umsonst ist es auch nicht. Eine wesentlich bessere Alternative sind sinnvoll von den Netzbetreibern gesteuerte Batteriegroßspeicher.
JCW schreibt.
3. DSM ist nicht umsonst zu haben. Deshalb wird es nur bei Strom-Großverbrauchern erfolgreich eingesetzt.
@ JCW
Und warum wird DSM nur bei den Großverbrauchern eingesetzt.?
Doch nur deshalb, weil es bei den Kleinen seit 2010 gar nicht mehr eingesetzt werden kann.
Dort,… wo für die kleinen die Last gemanagt, sprich „bilanziert“ wird, nämlich in den Bilanzkreisen der Versorger, ist der kostenlose Rohstoff Sonne und Wind 2010 raus genommen worden, und darf nur noch außerhalb des Versorgungssystems der „Kleinen“ von den Großen genutzt werden. Genutzt aus dem Sammelbecken, wo seit 2010 die Erneuerbaren zum „Kannibalisieren“ hingeleitet werden. Das ist logischerweise der Grund für das ungeordnete Chaos mit den Börsenpreisen.
Und nun zum „DSM“
Zitat …Volatile Energieträger wie Wind und Solar spielen nicht nach den Regeln der alten Energiewirtschaft. Sie produzieren nicht nach Fahrplan, sondern müssen dann genutzt werden, wenn sie zur Verfügung stehen. In diesem Szenario verändert sich auch die Rolle industrieller und gewerblicher Stromverbraucher. Zitat Ende.
. Die volatilen Energieträger produzieren nicht nach Fahrplan, sondern müssen dann genutzt werden, wenn sie zur Verfügung stehen, …von mir ergänzt, …UND WENN SIE WENIG ODER GAR NICHTS KOSTEN: Ein Vorteil, der den Kleinen 2010 genommen wurde. Das Gegenteil ist der Fall die Kleinen mussten bis vor Kurzem noch höhere EEG Umlage bezahlen, wenn die EE wenig oder nichts kosten. Das hat man jetzt im Staatshauhalt versteckt, damit es nicht zu sehr auffällt.
Sie beschreiben richtig die Stellen, wo die EE und die gesamte Energiewende missbraucht werden, versuchen aber gezielt in die andere Richtung zu führen. ..Sie schreiben wie folgt. „Für die Romantiker des Demand-Side-Managements“ Nun stellt sich mir die Frage ist das Unkenntnis, oder bewusste Irreführung ihrerseits, weil „DSM“ – wenn im Sinne der Energiewende praktiziert, – nicht, in Ihr bevorzugtes Speicherkonzept passt.
JCW schrieb:
„1. Demand-Side-Management (DSM) wird schon lange und erfolgreich in der Industrie und bei anderen Großverbrauchern betrieben.“
DSM ist auch bei Privatverbrauchern für zwei Jahre erfolgreich betrieben worden, nun ist es „revolutioniert“ worden, indem man den Verbrauchern Entschädigungen bietet, die unterhalb des Kostenaufwands liegen und voila, plötzlich scheinst du recht zu haben.
2. Im Privatbereich beschränkte es sich in der Vergangenheit im wesentlichen auf Rundsteuertechnik-gesteuerte Nachtspeicherheizungen, die den Betrieb der Kernkraftwerke unterstützen sollten.
Um Gottes Willen, nein, wo hast du nur das letzte Jahrzehnt verbracht? Diese Möglichkeit is extrem stiefmütterlich behandelt worden und praktisch vom Markt verschwunden. In der Zwischenzeit haben sich Steuerungen verbreitet, welche flexible Nutzung und Generation von Energie erlauben und auch als Daten zur Verfügung stellen. Home Assistant scheint da an vorderster Stelle zu agieren.
„3. DSM ist nicht umsonst zu haben. Deshalb wird es nur bei Strom-Großverbrauchern erfolgreich eingesetzt. Wegen Kosten für Steuerungstechnik und Abrechnung und dem eingeschränkten Potential wird es im sonstigen Privatbereich (Spül- und Waschmaschine, Kühlgeräte etc.) kaum eine Rolle spielen. Seine Anwendung im Privatbereich wird sich auf Wärmepumpe und Wallbox fürs E-Auto beschränken.
4. DSM verschiebt Bedarfe um wenige Stunden, kaum je über 24 Stunden hinaus. Deshalb steht es in direkter Konkurrenz zu den nicht teureren aber vielseitigeren Batteriespeichern.“
Oh weh. Es wird Zeit, dich einmal in dieses Jahrzehnt zu hieven. Genaugenommen hat sich in der Praxis gezeigt, dass gerade die Wärmepumpe sehr unflexibel ist, wenn sie wirklich benötigt wird. Dafür aber ist die Kombination mit Batterie die erfolgreichste Variante.
Schlussendlich zählt nur, was beim Zähler entweder ein- oder ausgeht. Erfolgreiche Varianten von DMS entschädigen daher nicht nur für Einsparungen sondern rechnen eingespeisten Strom ebenso hinzu.
Prosumer mit solchen Systemen, in der Regel vollautomatisiert, aber auch mit teilautomatisierten Variationen, bekommen von den Stabilisierungsmaßnahmen in der Regel nur die Benachrichtigung und dann erst bei der Abrechnung mit. Allerdings ist es extrem wichtig, dass die Verbraucher vorab eingebunden sind, um ein böses Erwachen zu verhindern, da z.B. Speicher oder Auto leer sind wenn sie gebraucht werden. Und das Beste daran ist, es funktioniert fast immer mit der bereits vorhandenen Hardware, selbst die notwendige Steuerung/Treibersoftware ist fast immer als FOSS zu bekommen. Es bedarf nur ein wenig Lesen und Ausprobieren.
Ich wünschte, ich könnte dich einmal mit in diese Welt nehmen und dich mit eigenen Augen sehen lassen. Du wärst erstaunt, was schon alles nicht nur möglich ist, sondern bereits erfolgreich eingesetzt wurde. Octopus Energy soll wohl auch für deutsche Kunden bereits Zugänge freigeschaltet haben? Allerdings habe ich noch keine entsprechende Aktivität bemerkt?
Umso deprimierender ist es, immer wieder zu lesen zu müssen, dass längst umgesetzte Dinge doch gar nicht möglich wären und dass die Kosten prohibitiv wären und dass es ja schon wegen des wechselhaften Wetters nicht ginge, … endlose Liste weiterer Ausreden …
Aber das Schlimmste ist, dass die Akteure im Strommarkt einfach faul quer liegen und sich im besten Fall auf süßes Nichtstun spezialisieren, meist aber aktiv entsprechende netzdienliche Nutzung zu einem teuren Hobby machen.
Dirk Schiller schreibt. dem JCW
Oh weh. Es wird Zeit, dich einmal in dieses Jahrzehnt zu hieven. Genaugenommen hat sich in der Praxis gezeigt, dass gerade die Wärmepumpe sehr unflexibel ist, wenn sie wirklich benötigt wird. Dafür aber ist die Kombination mit Batterie die erfolgreichste Variante.
@ Seit 2010 wo die Erneuerbaren nur noch „Kaufmännisch“ gehandelt werden dürfen, haben wir in der Tat, zwei verschiedene Energiewenden. Zum einen die „Physikalische“ , Dirk Schiller nennt es die Praxis, und zum anderen die „Virtuelle“ oder Kaufmännische, von der offensichtlich der JCW schreibt. Für mich ist das der Grund weshalb ihr beiden Jahrzehnte auseinander liegt, bei euren Betrachtungen.
Aus aktuellem Anlass gibt es zum Thema Rundsteuerempfänger auch einen Artikel von Fabian Bräunlein and Luca Melette.
Quartierspeicher werden definitiv die Energiewende exponentiell beschleunigen. Aus meiner Sicht hat die Installation von Stromspeichern in Form von Batterien allererste Priorität. Batterien benötigen zwar Platz,aber davon gibt es selbst in Deutschland genug. Es ist doch ein Wunder , dass man Strom „horten“ kann wie Erdgas ,Kohle und Öl. Wenn die Stromspeicher zukünftig beeindruckende Mengen an Strom stabil speichern können, dann wird die Energiewende auch wieder die Mehrheit der Bevölkerung begeistern. Wenn Batterien hoffentlich irgendwann maximal ungefährlich, langlebig und günstig sind , dann wird es wirklich einen Zeitenwechsel geben. Die Elektrifizierung sämtlicher Bereiche ist Luxus für alle – bezahlbar gemacht. Man muss mit diesem zukünftigen Super-Luxus aber auch
leben können. Ich habe seit Jahren meine Autoscheiben nicht mehr frei gekratzt. Ich erwärme die ZOE eine halbe Stunde vor der Abfahrt mit der App , und steige in ein fahrbereites warmes Auto ein. Hochskaliert auf alle Szenen der Zukunft , wird der Luxus viele Bereiche wo jetzt noch das „harte Leben “ herrscht , mit Wohlfühlluxus regelrecht fluten. Vorraussetzung ist die Energiewende und fallende Strompreise.
Fallende Strompreise: Nach heutigen Preisverhältnissen wird ein Stromsystem, wie Sie es beschreiben (Auto wird sogar vorgeheizt vor der terminierten Benutzung, ohne Rücksicht darauf, ob gerade genug Erzeuger Strom bereitstellen), etwas teurer als das bisherige fossile System. Versorgungssicherheit kostet Geld. Die Batteriespeicher kosten nicht so viel wie viele denken, das wird nicht das Problem. Das Problem werden mehrtägige Phasen der Minderproduktion (etwas polemisch, aber auch kurz und griffig als Dunkelflauten bezeichnet) sein. Dafür braucht man Elektrolyseure, Wasserstoffspeicher, ein Verteilnetz und Rückverstromer (Gasturbinen, Blockheizkraftwerke, Brennstoffzellen). Der Wirkungsgrad dieser Kette wird unter 25% liegen und entsprechend teuer. Wegen des schlechten Wirkungsgrads würde man die Anlagen gerne so wenig wie möglich einsetzen, was aber die Fixkosten am von ihnen zur Verfügung gestellten Strom in die Höhe treibt.
So weit ich das abschätzen kann, wird der Durchschnittspreis für Strom steigen, aber nicht stark. Wenn die Stromerzeugung noch wesentlich im Preis sinkt, und auch ordentliche Kostensenkungen in der Wasserstoffkette erzielt werden können (die Erfahrung spricht dafür, dass da mehr drin ist, als man sich heute vorstellen kann), kann es sogar billiger werden. Berechnet man die vermiedenen CO2-Folgekosten mit ein, ist die Bilanz heute schon stark positiv.
JCW schreibt.
So weit ich das abschätzen kann, wird der Durchschnittspreis für Strom steigen, aber nicht stark.
@ JCW
Der Strompreis wird sinken, wenn das Strommarktdesign, der Energiewende angepasst wird.
Das heißt die Tatsache, dass Sonne und Wind keine Rohstoffrechnungen schicken, muss bei der Kostenfindung berücksichtigt, und nicht – wie gegenwärtig der Fall – ins Gegenteil umgewandelt werden. Der Merit Order Effekt den Sonne und Windstrom auslösen, in dem sie die teuersten fossilen Kraftwerke von der Angebotskurve verdrängen, und dadurch die Börsenpreise senken, wird nach dem System seit 2010 durch die „Nebelkerze“ EEG Konto zunichte gemacht, und sogar in kontraproduktiv umgewandelt. Auf dem EEG Konto werden bekanntlich die Milliarden Defizite an EEG Umlage immer höher, je billiger der EEG Strom wird.
Bestätigt wird meine Einschätzung von einem aus der Praxis.
Siehe hier.
https://greenspotting.de/strompreise-kommt-nach-der-normalisierung-der-sturzflug-nach-unten/
Zitat:..Hohe Strompreise ade? Schon in drei, vier Jahren könnten die Preise so richtig runtergehen. Schuld an dem erwarteten Preissturz sind die Erneuerbaren. Sie werden den Strom billig wie nie liefern. Das behauptet einer, der es wissen muss. Stefan Kapferer ist Chef des Netzbetreibers 50Hertz, der den Norden und Osten Deutschlands mit Strom versorgt.
@H.D: Sie verwechseln da zwei Dinge: Ich habe von den Kosten gesprochen, Sie reden von Preisen.
Den Unterschied entnehmen Sie am besten einem guten Lehrbuch der Wirtschaftswissenschaften.
An einer Stelle habe ich mich allerdings auch unexakt ausgedrückt: Ich spreche vom „durchschnittlichen Strompreis“, der steigen wird. Da hätte ich natürlich auch besser von den durchschnittlichen Kosten für die Strombereitstellung gesprochen. Wie sich die Preise entwickeln hängt unter anderem davon ab, wieviel der Kosten der Staat übernimmt zum Ausgleich des EEG-Kontos, und wieviele Sondergewinne wie am 11.+12.12. räuberische Stromerzeuger einstreichen können. Angesichts der amateurhaften Diskussion in Bundestag, Regierung und Opposition muss man da das schlimmste befürchten.
JCW schreibt.
@H.D: Sie verwechseln da zwei Dinge: Ich habe von den Kosten gesprochen, Sie reden von Preisen.
Den Unterschied entnehmen Sie am besten einem guten Lehrbuch der Wirtschaftswissenschaften.
@ JCW
Das Lehrbuch brauche ich nicht, ich habe ja bewusst von beidem gesprochen. Ich habe zum einen die Strompreise erwähnt, wo ich den Chef von 50 Hertz zitiert habe, und zum anderen habe ich von den Kosten gesprochen, die mithilfe der „Nebelkerze“ EEG Konto künstlich hochgetrieben werden.
Sie wissen doch, je billiger die Strompreise werden, desto höher steigen die Kosten für die Energiewende, weil der Staat die Defizite auf dem Konto ausgleichen muss.
Für die Energiewende benötigen Sie kein Lehrbuch für Wirtschaftswissenschaft, da reicht es schon wenn man mit Märchenbüchern umgehen kann..
JCW schreibt.
An einer Stelle habe ich mich allerdings auch unexakt ausgedrückt: Ich spreche vom „durchschnittlichen Strompreis“, der steigen wird. Da hätte ich natürlich auch besser von den durchschnittlichen Kosten für die Strombereitstellung gesprochen. Wie sich die Preise entwickeln hängt unter anderem davon ab, wieviel der Kosten der Staat übernimmt zum Ausgleich des EEG-Kontos, und wieviele Sondergewinne wie am 11.+12.12. räuberische Stromerzeuger einstreichen können. Angesichts der amateurhaften Diskussion in Bundestag, Regierung und Opposition muss man da das schlimmste befürchten.
@ JCW
Sehen Sie, an dieser Stelle wird mein „Rückwärtsgewandt“ das man mir vorhält, einmal mehr als „Übersicht bewahrend“ deutlich. Denn wenn die Erneuerbaren wieder so „behandelt“, das heißt in den Bilanzkreisen der Versorger „verbraucht“ werden müssten, wie ich das ständig fordere, und bis 2010 gesetzlich geregelt war, ist das, was Sie „Räuberisch“ nennen nicht möglich, und Übernahmen vom Staat nicht nötig. Die EEG Vergütungen kämen wieder als „reine“ Umlage auf den Strompreis, und würden durch den Merit Order Effekt, den die EE beim Day Ahead Handel in den Bilanzkreisen der Versorger auslösen, zum größten Teil kompensiert. Ach was könnte die Energiewende so schön und Kosten günstig sein, wenn da der „Kalte Krieg“ zwischen den beiden Systemen nicht so grausam wäre.
JCW schrieb:
„So weit ich das abschätzen kann, wird der Durchschnittspreis für Strom steigen, aber nicht stark. Wenn die Stromerzeugung noch wesentlich im Preis sinkt, und auch ordentliche Kostensenkungen in der Wasserstoffkette erzielt werden können (die Erfahrung spricht dafür, dass da mehr drin ist, als man sich heute vorstellen kann), kann es sogar billiger werden. Berechnet man die vermiedenen CO2-Folgekosten mit ein, ist die Bilanz heute schon stark positiv.“
In einer sehr fernen Zukunft könnte das tatsächlich so sein. Vorerst aber haben wir einen schweren Weg vor uns, die angeleierte Umstellung von Erdgas auf Erdgasprodukte (blauer Wasserstoff) mit den entsprechenden erhöhten Emissionen irgendwie noch halbwegs zu entschärfen (oder alternativ die Widerlegung des zweiten Hauptsatzes der Thermodynamik zu erbringen) , damit wenigstens unsere Nachkommen eine Chance haben, diese oder bessere Lösungen umzusetzen.
Entschuldige mein deutsch, als Holländer
50% drosseln wenn notwendig, ist ganz was anderes, als 50% Uber das ganze Jahr
50% Uber das ganze Jahr ist immer noch 90% der Jahresertrag , und 95% von Ost-West anlagen
Es ist immer noch nicht genügend um an selber Stunde das Erdgas zu ersetzen , das Problem ist zu wenig elektrischer Ersatz von Gasbrenner Verbraucher. Wenn wir 100% renewables wollen müssen wir manch mahl drosseln um Eskalation vom Netz vor zu beugen .( global nach der Netfrequence , lokaal nach der Spannung
!! aber erst wenn das Erdgas weg ist !!