Im Interview mit pv-magazine unterstützte der Chef von 1komma5° die FDP-Forderung, die Solarförderung abzuschaffen. Dass Herr Schröder es mit der Wahrheit nicht so genau nimmt, sieht man schon bei der zweiten Interview-Frage. Er tut einfach so, als würde der Wegfall der Mehrwertsteuer auf Photovoltaik-Anlagen „19 Prozent weniger Investitionskosten“ bedeuten. Dabei weiß wohl jeder in der Branche, dass vor dem Wegfall der Mehrwertsteuer fast alle Anlagenbetreiber sich die 19 Prozent Mehrwertsteuer aus dem Kaufpreis vom Finanzamt zurückgeholt haben. Eine Ausnahme sind Balkonkraftwerke, um die es in dem Interview gar nicht ging. Der Wegfall der Mehrwertsteuer hat die Bürokratie reduziert, aber die tatsächlichen Investitionskosten sind dadurch nicht gesunken.
Im Interview erzählt Herr Schröder dann eine abenteuerliche Geschichte. Angeblich würde laut seiner „Analyse“ ein großer Teil seiner Kunden mit Solaranlage, intelligenter Steuerung und dynamischen Stromtarif einschließlich der Einnahmen aus Stromhandel auf effektive Stromkosten von „null Cent oder darunter“ kommen, wobei die Abgaben und die Anschaffungskosten der Photovoltaik-Anlage schon einkalkuliert seien. Welch Wunder! Unterm Strich der komplette Strom geschenkt und die Photovoltaik-Anlage wie durch Zauberei finanziert. Und wie soll das funktionieren? Natürlich mit dem Zauberwort Künstliche Intelligenz. Das ist eine geschickte Vertriebs-Story, da wird der Hype gnadenlos ausgeschlachtet. Heute trauen viele Leute der Künstlichen Intelligenz die unmöglichsten Dinge zu. Dabei braucht man nur etwas natürliche Intelligenz und Fachkenntnis, um bei der abenteuerlichen Geschichte des Herrn Schröder große Zweifel zu bekommen.
Die Börsen-Strompreise sind aktuell hauptsächlich dann negativ, wenn längere Zeit im ganzen Land viel Sonne scheint. Doch genau dann hat die eigene Wärmepumpe keinen Heizbedarf, stundenlang heiß duschen will man bei der Hitze auch nicht, und der Speicher der eigenen Photovoltaik-Anlage ist schon lange voll. Bei vollem Speicher kann man auch die Phase negativer Börsenpreise nicht ausnutzen. Das geht allenfalls im Winter und manchmal in Übergangszeiten, falls es da überhaupt negative Preise gibt.
Dynamische Stromtarife sind eher für diejenigen sinnvoll, die keine Photovoltaik-Anlage haben. Diese Leute können einen Teil ihres Verbrauchs auf die sonnigen Stunden verschieben, wenn anderer Leute Photovoltaik-Anlagen den Börsenstrompreis verbilligen. Aber wer selbst eine aktuelle Photovoltaik-Anlage hat, hat in sonnigen Zeiten Strom im Überschuss. Photovoltaik-Betreibern ein System zu verkaufen, das bei viel Sonne auch noch Strom dazukaufen kann, das ist wie der Klassiker: Dem Eskimo einen Kühlschrank zu verkaufen.
Ja, verkaufen, das kann Herr Schröder. Den rasenden Aufstieg seines Unternehmens in drei Jahren seit Gründung kann man tatsächlich märchenhaft nennen. Ob das für die Kunden ein Happy-End oder ein böses Erwachen bringt? Photovoltaik-Betreiber wissen erst nach 20 Jahren, ob es für sie selber ein Geschäft war oder nur für den Verkäufer. Doch auch für den abgebrühtesten Verkäufer halten die alten Märchen eine Weisheit bereit: Hochmut kommt vor dem Fall. Der Hochmut von Herr Schröder geht sehr weit: Im Interview wurde er gleich in der ersten Frage angesprochen auf die Pläne der FDP, „die Solarförderung schnellstmöglich abzuschaffen“. Da sagt Herr Schröder nichts dagegen, sondern lobt die Begründung der FDP und betont, dass das von ihm verkaufte Modell angeblich auch dann noch rentabel wäre. Aber wenn die Solarförderung abgeschafft wird, stürzt die gesamte Solarbranche wieder mal in eine Krise. Ob Herr Schröder in dieser Stimmung dann als einziger Kühlschränke verkauft?
— Der Autor Hermann Schrag ist Physiker und seit über 30 Jahren Solarexperte. Er führt seit über 20 Jahren das Unternehmen Schrag Sonnenstrom. —
Am 24. September haben wir dazu eine Replik von Philipp Schröder unter dem Titel „Über New Energy, Märchen und Physik!“ veröffentlicht.
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Ich sehe es ähnlich. Die statische Einspeisevergütung setzt falsche Anreize: möglichst Südflächen bebauen. Gäbe es zu den dynamischen Strompreisen auch dynamische Abnahmepreise würde sich die Bebauung von Ost, West und Norddachflächen nicht erst nach Wegfall der Einspeisevergütung in 20 Jahren rechnen. Das täte auch dem Netz unglaublich gut. Selbst bei Südflächen würde ich dann den Eigenverbrauch (WW) oder die Batterieladung in die Mittagsstunden verlegen, da ich dann ja nichts für meinfn Strom bekäme.
#oldSolar stirbt – ein entscheidender Wandel!
Die Anzahl von PV-Installationen nimmt rasant zu. Je mehr wir von diesen Wunder-Panals auf den Dächern installiern desto mehr Strom ins Netz an sonnigen Tagen eingespeist wird.
❗Der Hacken am PV-Boom:
Wenn mehr erzeugt als verbraucht wird droht eine Netzüberlastung.
Dieser Überschüssige Strom muss dann entweder teuer entsorgt oder intelligent genutzt werden (Batterie, Wärme Speicher, smartes Laden, …) Hashtag#Eigenverbrauch Optimierung
❗Ein massives Verlust Geschäft:
Der Statt zahlt sogar Geld, wenn der überschüssige Strom z.B. ins Ausland transportiert wird. Mit der Einspeisevergütung wird das doppelt bitter.
Es ist wirklich schade, solche news zu lesen, wie bei großartigen Firmen wie zolar. Das zeigt ganz klar, dass skalierbare, zuverlässige, innovative HEMS-Systeme das neue Standard sein werden.
😱 Ist die Lösung jetzt die Energiewende zu dämonisieren oder gar aufzugeben? Ganz klar Nein.
„New Energy ist nicht der Gegenspieler von Old Solar – es ist die logische Weiterentwicklung!“ – Jannik Schall CPO at 1KOMMA5°
Das Potenzial ist einleuchtend – Wenn viel Strom erzeugt wird, dann sinkt der Preis und irgendwann bekommt man sogar Geld, wenn man diesen Strom abnimmt.
Was wir brauchen ist mehr Netz- und Speicherkapazitäten und weiterhin die Elektrifizierung von Mobilität und Wärme voranzutreiben. Dazu stellt die Abschaffung von Einspeisevergütung eine weitere Motivation für die Eigenverbrauchsoptimierung dar.
Die Vision ist klar: Von der Sonne und Wind maximal profitieren, um Freiheit von den fossilen Energien zu erlangen. Wenn man keinen Gegenwind und keine Skepsis auf seinem Weg erfährt, dann ist die Vision nicht groß genug!
Hashtag#OldSolar vs. Smarte Systeme:
😴 Traditionelle PV-Systeme erzeugen lediglich Solarstrom und speisen den Überschuss ein. Wenn eine Batterie oder Wallbox dabei ist, wird das oft als Innovation gefeiert.
🤑 Smarte Systeme (wie die von gridX) gehen weit darüber hinaus: Sie vernetzen PV, Batterie, Wallbox, Wärmepumpe und andere Geräte und ermöglichen gleichzeitig den Zugang zum Strommarkt und netzdienliche Dienstleistungen.
Nanu, noch kein Aufschrei der ganzen Schröder-Jünger, die ihm bedingungungslos folgen und jedes seiner Worte als die des Messias, ohne einmal nachzudenken, abkaufen ?
Herr Schröder und seine Marketingmaschinerie sind omnipräsent, man kann ihm / ihr quasi nicht entkommen und man fühlt sich dauerberieselt in einer Art Gehirnwäsche.
Machen wir uns nichts vor, werben für den Klimawandel und gegen Erderwärmung liest und verkauft sich gut aber letztlich geht es nur um eins, Rendite und Ebit.
Klasse Kommentar, er bringt das auf den Punkt was ich auch denke. Ich habe ein Angebot von 1k5 zu einer PV erhalten. Ich bekomme jetzt die doppelte Leistung aufs Dach zu dem Preis von 1k5. Da muss ich viel negative Preise im Stromkauf haben um die Differenz wieder rein zu bekommen die mich 1k5 gekostet hätte bei doppelter Größe.
Ich wünsche mir mehr Niveau in der Diskussion. Wir kommen doch nicht weiter, wenn wir uns gegenseitig Hochmut vorwerfen, vor allem, wenn man nicht versucht zu verstehen, was Philipp Schröder meint. Das Interview ist etwas unglücklich, weil es nicht alles erklärt und es vielleicht missvertanden werden kann. Schröder sagt ja gar nicht, dass er die Einspeisevergütung abschaffen will. Er sagt nur, dass sie nicht mehr so relevant ist. Weder Herr Schröder noch Herr Schrag rechnen an einem Beispiel durch, wie viel die dynamischen Stromtarife, wenn man sich nach ihnen richtet, am Ende bringen oder nicht bringen. Mit Bauchgefühl „wenn es da überhaupt negative Stunden gibt“, kommt man nicht weeiter, auch ncith, das als Wunder zu bezeichnen. Kann man doch einfach mal ausrechnen, was rauskommt. Ich finde es außerdem richtig, dass sich Haushalte nach dem Strommarkt richten, egal wie viel es am Ende bringt. Mir ist es egal, ob das kit AI oder irgendwie anders passiert. Das 1Komma5 System gefällt mir übrigens auch gut und egal was von gridX kommt, vermutlich funktioniert es besser, als wenn jemand Komponenten zusammenstöpselt.
Bravo dann mal rechnen
Herr Schrag hat in meinen Augen völlig recht und da Deutschland auf vielen Ebenen den Weg der Speicherung der Energie verschlafen hat, ist es jetzt so, dass wir Strom verschenken müssen.
Mehr Forschung und Innovation mehr Kundenoffenheit würden den Markt transparenter machen.
Wir leben das in unserer Firma seit 20 Jahren.
Die Äußerungen von Herrn Schröder sind teilweise nicht nur abenteuerlich, sondern schlicht erschreckend. Letztens auf LinkedIn freut er sich über die Insolvenz eines Wettbewerbers, weil der old solar sei. Löscht den Beitrag dann natürlich feige, sobald Widerspruch aufkommt. AfD Niveau.
Und 1komma5… Hohe Preise haben sie auf jeden Fall. Und verführen die Kunden mit abenteuerlichen Rechnungen zu ihrem effektiven Strompreis, bei dem natürlich die Abgaben ignoriert werden, und der Ertrag der PV Anlage nicht einmal simuliert wird. Angaben zur Gewährleistung sucht man in den Angeboten natürlich vergeblich.
Aber leider wirkt diese Art Werbung auf unbedarfte Kunden.
@Knut Carlsen: Grundsätzlich stimme ich ihnen zu, man sollte auf die Fakten hören und nicht auf Gefühle.
Tatsächlich ist es aber auch an einem Beispiel gerechnet so, dass sich dynamische Stromtarife bei PV mit Batterie und ohne E-Auto kaum rechnen. Selbst wenn die Batterie im Winter die dynamischen Preise zum Laden aus dem Netz nutzt, kommen da vielleicht 50€/Jahr raus – das ist das Ergebnis einer umfangreichen Simulation. Die Verluste der Batterie bei Ladung aus dem Netz sind hoch, die untertägige Preisdifferenz im Winter zu selten hoch genug, die Kapazität des Speichers zu niedrig und die Haushalts-Bedarfe in den teuren Stunden des Tages zu niedrig. Kann man auch einfach selber mal an einem Beispieltag durchrechnen, wo im günstigen Fall mit stark negativen Strompreisen in den günstigen Stunden vielleicht 30-50 Cent gespart werden – oft aber nur ein paar Cent.
Interessant wird es mit einer intelligenten Steuerung der Verbraucher vor allem mit einem E-Auto. Das macht am meisten für Leute OHNE PV Anlage richtig viel Sinn. Das liegt an den Mengen (5 kWh Batterie vs. 70kwh Auto), den fehlenden Verlusten (im Vergleich mit dem oben Beschriebenen) und an der hohen Ladeleistung des Autos, womit wirklich nur die günstigste Stunde genutzt werden kann. Ich vermute allerdings zukünftig Engpässe in den günstigsten Winterstunden im Niederspannungsnetz -> Abregelung nach §14a, was die Erträge etwas schmälern wird.
Sobald eine PV dazu kommt, kann der Kunde im Sommer sein Auto notfalls auch nur am Wochenende komplett mit eigenem Sonnenstrom laden, wenn man nicht sehr viel täglich fährt (also unter vielleicht 50km / Tag). Damit fällt das halbe Jahr Vorteil durch dynamischen Tarif quasi weg. Je nach Nutzungsintensität könnte ein dynamischer Tarif aber alleine für die Wintermonate Sinn machen, aber wohl nur wenn man einen Speicher besitzt.
Bei PV ohne Speicher mit dynamischen Tarifen kauft man quasi nur Strom wenn es teuer ist. Da kann man als Kunde besser die Unzulänglichkeiten des Systems ausnutzen und einen klassischen Tarif wählen (allerdings auf Kosten der Allgemeinheit).
Insgesamt glaube ich, das dynamische Tarife immer relevanter werden, weil es anders mit vielen Erneuerbaren nicht funktionieren kann. Und es muss sich am System auch etwas tun – alleine weil das Potenzial der ganzen Heimspeicher gerade gar nicht genutzt wird, da es keinen Anreiz gibt sich netz- oder marktdienlich zu verhalten – im Gegenteil: wenn ich meinen PV Strom aus dem Speicher zu den teuren Abendstunden einspeisen will ist das eine Grauzone und die Speicherverluste machen es für mich auch finanziell schlechter als Mittags bei negativen Marktpreisen einzuspeisen. Oder das der Speicher an sonnigen Tagen eben nicht gleich ab 8 Uhr voll geladen wird – es gibt keinen Anreiz und daher auch keine Lösung von den Herstellern.
Intelligente Steuerungen werden aber immer relevanter werden – nur Herr Schröder macht wirklich eher Marketing und setzt darauf, dass er die Kunden in 5-10 Jahren immer noch hat und er dann Geld damit verdient. Tibber macht es meines Erachtens nach besser.
Guten Morgen ☀️ Das wird ganz sicher ein sehr oft geklickter Artikel 😅. Den Wettbewerbern die den Titel feiern: es sei euch gegönnt! Abgesehen davon sind Änderungen der EEG Vergütung sinnvoll und überfällig #OldSolar ist keine Kritik an Herrn Schrag – den ich nicht kenne und dessen Solarbetrieb bestimmt großartig ist – sondern es ist unsere Kritik an Solarsystemen die nicht intelligent gesteuert werden und so der Allgemeinheit viel Geld kosten.
LG,
Philipp Schröder
Hallo Philipp,
ich finde es schön, dass Du Dich in die Diskussion einklinkst. Allerdings hätte ich mir gewünscht, dass Du ein wenig mehr auf die Argumentation eingehst und uns aufzeigst, wo eventuelle Kritiker falsch liegen oder zu kurzsichtig agieren. Im Voraus schon einmal vielen Dank dafür!
Beste Grüße, Martin
Die Frage ist, ob es sich hier wirklich um „den“ Philipp Schröder handelt…
ich kann mich ja auch einfach Philipp Schröder nennen 😀
Werden die Diskussionen hier auch schon unter falscher Flagge geführt? Das wäre ein wenig armselig…
Letzten November und Dezember 2023 gab es viele Stunden mit sehr viel Wind und sehr niedrigen Börsenstrompreisen, teilweise negativ. Bitte mal googeln.
https://energy-charts.info/charts/price_spot_market/chart.htm?l=de&c=DE&year=2023&week=47
Bin kein Fan vom Wegfall der Einspeisevergütung. Aber wirtschaftlich gesehen wird der Anteil des verkauften Stromes am „Gewinn“ einer PV-Anlage immer kleiner. Der eigengenutzte Strom bringt den Ertrag. Je niedriger die Einspeisevergütung desto interessanter ein Stromspeicher.
Grundsätzlich guter Kommentar zu dem Thema, ich bin was alle grossen Player im Markt angeht auch skeptisch und man sollte sich dir Angebote sehr genau anschauen.
Wir haben unsere Anlage von einem Ortsansässigen Solateur bauen lassen und haben mehr Leistung für weniger Geld bekommen.
Was das Thema KI angeht, viele sprechen davon ohne zu verstehen was damit gemeint is. Natürlich bietet sich eine intelligente Steuerung an, das tun aber ganz normale Algorithmen und hat mit KI nix zu tun. Ich will ja genau das Gegenteil, nämlich feste Regeln festlegen, wenn das Auto geladen wird, die Spülmaschine oder die Wärmepumpe laufen und nicht anhand von Trainingsdaten die KI entscheiden lassen wann was läuft.
Wo ich aber widersprechen muss:
Wir haben trotz Solaranlage einen dynamischen Tarif. Klar sind die Einsparpotentiale am größten ohne PV, aber selbst mit lohnt er sich für uns, solange man steuerbare Großverbraucher hat. Die sind in meinen Augen eher der Knackpunkt, einem Haushalt ohne E-Auto und Wärmepumpe würde ich auch davon eher
abraten.
Ich bin kein Steuerberater, aber wir haben auf unsere
Anlage noch MWSt bezahlt, uns die aber NICHT zurückgeholt. Soweit ich weiß, hätten wir dann auch MWSt auf alle Erträge (incl. Eigenverbrauch) zahlen
müssen und da wir auf 20 Jahre mehr Ertrag als Investition haben, wäre dies mehr gewesen. Wir setzen die Anlage auch generell nicht ab – auch weil wir ansonsten die Erträge versteuern müssten. Muss man sich beides sehr genau durchrechnen und ist individuell unterschiedlich. Wo ich aber zustimme, dass die MwSt Senkung nilur zu bedingt günstigen Preisen geführt hat, ist eher eine Subventionen der Solarbranche.
„Soweit ich weiß, hätten wir dann auch MWSt auf alle Erträge (incl. Eigenverbrauch) zahlen
müssen und da wir auf 20 Jahre mehr Ertrag als Investition haben, wäre dies mehr gewesen.“
Das ist so nicht richtig. Es gibt einen Unterschied zwischen Einkommensteuer und Umsatzsteuer. Auf die Erträge müsste Einkommensteuer gezahlt werden, was aber schon vor den Steuervereinfachungen nicht relevant gewesen wäre, da es hierbei die sogenannte AfA gibt, sodass dies zumindest bei kleineren Anlagen keine Rolle spielt. Umsatzsteuer musste auf den Teil des Stroms gezahlt werden, der aus dem Unternehmen entnommen wird, also der Eigenverbrauch. Und das so lange wie man in der Regelbesteuerung verbleibt die man nach Anlageninstallation gewählt hat um die MwSt zurückzubekommen. Das ganze dann für 6 Jahre, weil man dann in die Kleinunternehmerregelung wechseln konnte. Im Normalfall waren dann so 50-100€ für 6 Jahre an Umsatzsteuer auf den Eigenverbrauch zu zahlen, dafür sparte man sich die MwSt aus dem Anlagenkauf.
Mehr als 80 Prozent des privaten PV-Anlagenbaus in Deutschland liegt – Gott sei Dank – in den Händen lokaler Betriebe, die sich einem guten Ergebnis für Ihre Kunden verpflichtet fühlen. Die kommen dann nicht mit den schönsten Werbeunterlagen vorbei, aber können zufriedene Kunden in der Nachbarschaft vorweisen. Unseren PV-Monteur haben wir übrigens kostenlos über https://www.energie-experten.org/ gefunden. Kann ich nur empfehlen, sich nicht von den Anzeigen bunten Anzeigen täuschen zu lassen.
Auch hier gilt wieder, erst sollte man die Fakten kennen, ehe man in eine pauschalierte Polarisierungsdiskussion geht. Dazu mein Beitrag!
Meine 8,7kWp PV-Anlage mit Speicher erspart mir den Bezug von 2460kWh Strom. Dies erzeugt eine direkte Kostenersparnis bei einem angenommenen Preis von 0.33€/kWh im Jahr 811,-€.Dazu kommen die EEG-Vergütung in Höhe von 479,-€. Zusätzlich erspare ich mir rund 430,-€ für das E-Auto. plus THG-Prämie (Betrag für 2024 noch offen) In Summe 1720,-€. Es verbleiben noch Strombezugskosten für etwa 1100kWh Strombezug für die Winterzeit/ Dunkelflaute, die ich z.Zt. mit 596,-€ kalkuliere, von diesem Betrag kann ich ggf. auch noch was sparen, wenn ich mehr Intelligenz einbaue.
Also ich bin damit zufrieden, denn ich spare noch eine Menge CO2; und die Kosten für die PV-Beratung beim Steuerberater werde ich noch reduzieren können. Und den Benziner PKW werde ich auch bald durch ein E-Auto ersetzen!
Naja, der Philipp…
Wer sich mal näher mit 1,5 beschäftigt, wird merken, dass die Sache mehr Haken hat als eine Langleine beim Hochseeangeln.
a) Der Speicher wird z. B. nachts geladen. Dies ist aber für EEG-Anlagen verboten, was zur Folge hat, dass der Kunde keine Einspeisevergütung bekommt. Hat dem Kunden aber keiner gesagt. Können im Einfamilienhaus gerne 3-400 Euro im Jahr sein, die dann NICHT kommen. Deshalb muss der Philipp ja dafür sein, dass Linder die Einspeisevergütung abschaffen will, dann muss der Philipp das nicht mehr seinen Kunden erklären….
b) Dynamic Pulse ist ne tolle Sache, aber die Strompreise sind meistens dann niedrig, wenn die Sonne scheint. Da sind aber Betreiber einer PV bestens versorgt und wissen nicht, wohin mit dem Eigenstrom. Dass die Kunden zwischen Mai und August 0 Euro Stromkosten hatten, glaube ich gerne, liegt aber an der Jahreszeit und dürfte wohl bei jedem PV-Betreiber mit Speicher der Fall sein. Wir sprechen uns also im März wieder und (wenn es ihn dann noch gibt) warten auf die Aussage von Herrn Schröder, was denn von Dezember-März bei seinen Kunden war
c) 1,5 wirbt damit, dass die Kunden den Strom aus dem Netz für unter 0 Cent beziehen, dies ist eine Lüge, denn die Netznutzung etc. fallen immer an.
d) Sowohl der Heartbeat als auch Dynamic Pulse kosten eine monatliche Grundgebühr. Wieviel? Naja…. Mal 14 Euro, mal 12 Euro, mal nix, je nachdem, wie viele aktuell drauf reinfallen… momentan kostet Dynamic Pulse wohl 4,50 im Monat, also 54 Euro im Jahr. Addiert man nun die entgangene Einnahme aus der Einspeisevergütung sowie die 54 Euro (plus die Kosten für den Heartbeat, Höhe ??), so kostet die Nummer den Kunden 350-450 Euro im Jahr. Die muss er erstmal durch niedrigeren Strompreis erwirtschaften, dies jedoch mit erheblich geringerem Strombezug als ohne PV….
Tja… und wie immer kommt dann der Moment, wo die Leute das merken, aber dann ist der Philipp schon woanders und streichelt seine Schäfchen, die so sehr im Trockenen sitzen, dass sie fast dehydrieren…
Und jetzt mal Du, lieber Knut Carlsen… wusstest Du das?
Thomas 2, warum nicht mal konstruktiv argumentieren und sich auseinandersetzen, statt polemische Behauptungen in die welt zu setzen?
Zu a) Spätestens seit der Änderungdurch das Solarpaket 1 an §19 EEG darf man den Speicher aus dem Netz laden, ohne dass die der Anspruch auf Vergütung verloren geht. Wie es davor war, darüber gibt es Streit. Ob man es jetzt nur im monatlichen wechsel mit dem Speicher als Eigenverbrauchsspeicher darf, ist auch umstritten. Ansonsten bieten das inzwischen schon viele Hersteller an, dass man den speicher aus dem Netz lädt, viele schon bevor das Solarpaket 1 kam. Außerdem ist es ein ziemllich unsinnige Regelung gewesen.
Zu b) Dazu wurde hier schon kommentiert. Auch in den Wintertagen kann man unter Ausnutzung der dynamischen PReise einiges verdienen. Kann man einfach anhand der öffentlich zugänglichen Daay-Ahead-Preise nachrechnen. Was am Schluss rauskommt, kann man kaum per Bauchgefühl abschätzen. Das muss man ausrechnen. Ein Minusgeschäft ist es jedenfalls nicht.
Zu c) es steht überall, dass da noch die regional unterschiedlichen Netzgebühren draufkommen. Auch auf der 1Komma5 Webseite.
Zu d) Ich habe nicht nchgesehen, ob man bei 1Komma5 wirklich nicht die Einspeisevergütung oder Marktprämie falls Direktvermarktung bekommt. Lässt sich vermutlich leicht checken. Ich kann es mir nicht vorstellen. Wenn diese Aussage auf der falschenne Annahme a) beruht, stimmt sie jedenfalls nicht.
Etwas Gutes hätte der Wegfall der Förderung. Die Volksverdummung mit dem EEG Konto käme sofort ans Tageslicht. Stellt Euch mal vor ab 2025 käme auf der Ausgabenseite des Kontos gegenüber 2024 nicht ein Cent dazu. Die Milliarden die der Staat auf dem Konto ausgleichen muss würden aber trotzdem ansteigen, nur weil die Börsenpreise sinken, und die Differenz zu den restlichen Vergütungen größer wird.
Gutes Beispiel, wie (bewusste?) Vereinfachungen den Inhalt verfälschen:
„Die Börsen-Strompreise sind aktuell hauptsächlich dann negativ, wenn längere Zeit im ganzen Land viel Sonne scheint.“
Ja, klar, „aktuell“ ist das natürlich richtig, wir haben schließlich Sommer.
Im oben verlinkten Artikel wird im zweiten Diagramm der durchschnittliche Börsenstrompreis der letzten 20 Monate gezeigt. Es ist deutlich zu sehen, das sehr wohl auch im Winterhalbjahr sehr günstige Preise entstehen – nämlich durch massiven Windstromeintrag ins Netz.
Wer also bei modernen, intelligenten und direkt an den Strommarkt angeschlossenen PV-Anlagen weiterhin nur an Solarstrom denkt, hat noch nicht verstanden, was in anderen Ländern längst Standard ist und auch bei uns bald sein wird.
Und ganz ehrlich: Dieser „Meinungsbetrag“ des Autors klingt mehr nach Polemik und Neid, als nach kritischer, inhaltlicher Auseinandersetzung.
Dafür spricht auch, dass im Winter die günstigen Stromstunden auch im Zeitraum 0:00 – 5:00 Uhr auftreten. Die Verallgemeinerung das nur Sonnenstrom für die günstigen Strompreise verantwortlich ist, stimmt somit nicht. Es ist die Kombination aus Wind, wenig Verbrauch und auch Sonnenstrom.
Das eine kritische Auseinandersetzung mit dem Marketing von 1k5 sinnvoll und notwendig ist, kann ich nur unterstützen. Aus meiner (wettbewerblichen) Erfahrung gab es in den letzten 20 Jahren immer wieder Firmen mit exzellentem Marketing und fantastischen Stories, die alle wieder verschwunden sind.
Was mich stört, sind z.B. einmalige und laufende Kosten, die nicht oder nur am Rande kommuniziert werden, eine Bindung an einen (Strom-)Anbieter, der einen späteren Wechsel nicht möglich macht oder neue zusätzliche Hardware erfordert und auf der anderen Seite Ertrags- bzw. Einsparungsversprechen, die nicht eintreffen.
In vielen Unternehmen, die seit dem letzten Boom den Markt begleiten; mit geballter Kompetenz und Erfahrung wie Phönix aus der Asche erscheinen; wird viel Geld durch den Vertragsabschluss für den Verkäufer verdient. Als regional tätiger Handwerker verdienen wir unser Geld, nachdem wir die komplette Leistung beim Kunden erbracht haben. Dieser Unterschied wird leider vielen Kunden erst dann bewusst, wenn der Ärger da ist.
Dauerhaft hat die die gesetzlich garantierte Einspeisevergütung keine Berechtigung und wird deshalb schrittweise abgeschaft. Ersetzt wird sie durch marktgerechte Preise. Notwendig sind dynamische Tarife für alle (so wie es sie für HT und NT schon vor PV gab). Voraussetzung dafür sind „smarte“ Zähler. Da hinkt Deutschland hinterher. Das muss gefördert und EVUs notfalls dazu gezwungen werden. Der Nutzen heimischer Energieproduktion und Speicherung liegt bei der Einsparung des Bezugs und nicht beim Verkauf der Erzeugung. Wer zur falschen Zeit sein Auto lädt oder andere Großverbraucher betreibt, soll dafür zahlen. Wer es, wie auch immer, schafft, zur rechten Zeit einzuspeisen, soll dafür mit guten Preisen belohnt werden. KI wird dabei helfen, den Nutzen zu optimieren. Damit hat Herr Schröder recht. Rendite wird die heimische Anlage aber nicht erwirtschaften.