„Habeck prescht mit CCS-Förderung für Mittelstand vor“, titelte der „Tagesspiegel“ kürzlich. Ohne dass die Novelle des (carbon capture and storage) CCS-Gesetzes vom Bundestag beschlossen ist, veröffentlichte der Wirtschaftsminister bereits darin vorgesehene Fördermaßnahmen für CCS-Projekte, bei denen Kohlenstoffdioxid eingefangen und gespeichert werden soll. Wird das parlamentarische Verfahren zur bloßen und nebensächlichen Formalität? Ist CCS ein „Wert an sich“ und über Recht und Gesetz erhaben?
Nicht nur Habecks aktueller Vorgriff erweckt diesen Eindruck. Noch gilt schließlich das „Gesetz zur Demonstration und Anwendung von Technologien zur Abscheidung, zum Transport und zur dauerhaften Speicherung von Kohlendioxid“ von 2012. Es regelt „die Erforschung, Erprobung und Demonstration von Technologien zur dauerhaften Speicherung von Kohlendioxid in unterirdischen Gesteinsschichten“. Deren erfolgreiche Durchführung ist Voraussetzung und Grundlage für einen späteren industriellen Hochlauf. „Forschungsspeicher“ mit insgesamt weniger als 100.000 Tonnen CO₂ sollen den Anfang machen, Erprobungs- und schließlich Demonstrationsprojekte in der Größenordnung von einer Million Tonnen folgen.
CCS-Hochlauf ohne Vorlauf
Tatsächlich wurde ein einziges Forschungsprojekt durchgeführt: einmalige Verpressung von 67.000 Tonnen in Ketzin. Danach hatte sich das Wissen um die klimaschutzpolitische Sinnlosigkeit der CCS-Idee derart in der Bevölkerung verbreitet, dass kein Unternehmen Interesse an weiteren CCS-Projekten zeigte.
Die in Vorbereitung befindliche Novellierung des CCS-Gesetzes soll nun den industriellen Hochlauf des CCS ermöglichen. Die 2012 vorgeschriebene Erprobungs- und Demonstrationsphase wird damit schlicht eliminiert. Von den einmalig 67.000 Tonnen in Ketzin soll übergangslos auf viele Millionen Tonnen jährlich gesprungen werden.
Um diese Unzulässigkeit zu kaschieren, wird Ketzin als eine Art „Hybridprojekt“ hingestellt, welches sowohl die Forschungs- als auch die Demonstrationsphase in sich enthalten würde. In den „Eckpunkten“ zur Carbon-Management-Strategie ist auf Seite sechs zu lesen: „Das Forschungsprojekt in Ketzin … hat allerdings im Demonstrationsmaßstab gezeigt, dass die Speicherung an Land … 'sicher und verlässlich sowie ohne Gefährdung von Menschen und Umwelt umgesetzt werden kann'“. Einmalig verpresste 67.000 Tonnen sollen demonstriert haben, dass die jährliche Verpressung von Millionen Tonnen sicher, verlässlich und schadensfrei möglich ist? Demonstriert wird mit einer derartigen Behauptung doch eher die Notlage derjenigen, die ein Großprojekt in Gang bringen wollen, dem jegliche Grundlage fehlt.
Kein Mittel zur Beseitigung von Leckagen
Die unterlassene Vorbereitungsphase ist nicht das einzige Manko. Die Gruppe „Die Linke“ im Bundestag habt die Regierung mit einer Kleinen Anfrage dazu gebracht, weitere Einblicke in das Konglomerat aus Defiziten zu geben, welches die Substanz des CCS durchgängig ausmacht.
Auf die Frage, ob der Bundesregierung Konzepte bekannt sind, mit welchen den in ihrem Evaluierungsbericht aufgelisteten Risiken, wie Leckagen und anderen Havarien begegnet werden kann, kommt als Antwort, dass „potenzielle CO₂-Speicher“ „genehmigungspflichtig“ sind und im Verfahren festgestellt werden muss, dass „die Langzeitsicherheit des CO₂-Speichers gewährleistet ist“, sowie „Gefahren für Mensch und Umwelt ausgeschlossen werden können“.
Wenn das so im Gesetz steht, kann man sich beruhigt zurücklehnen? Ob aber auch die Naturkräfte das Gesetz gelesen haben und sich daranhalten?
Im nächsten Absatz taucht jedenfalls auf, was zuvor „ausgeschlossen“ wurde: „Leckagen und erhebliche Unregelmäßigkeiten“. Den Gesetzgeber irritiert das aber nicht. Er schreibt „Verhütung“ oder „Beseitigung“ der Letzteren vor, und schon ist das Problem vom Tisch.
Die anschließend aufgeführten Konzepte zum konkreten Umgang mit Risiken kann man auf den Nenner „Monitoring“ bringen. Suggeriert wird, dass Überwachung gleichbedeutend mit Sicherheit sei. Tatsächlich kann Monitoring im besten Fall aufzeigen, dass Probleme existieren, sie aber nicht lösen. Grant Hauber, vom Institute for Energy Economics & Financial Analysis und Autor der von der CCS-Lobby systematisch totgeschwiegenen Studie „Norway’s Sleipner and Snøhvit CCS: Industry models or cautionary tales“, sagt: Wenn etwas schiefgeht, kann der Überwacher nur zuschauen. Die einzige Maßnahme, die er ergreifen kann, ist, die Injektion zu stoppen. Auf CO₂, das sich bereits im Untergrund befindet, hat er keinen Einfluss. Auch in der Präsentation „Key Risks of Carbon Dioxide Storage: The case of Sleipner and Snøhvit“, verweist Hauber auf diese Risiken.
Emissionsvermeidung als „übergeordnetes Ziel“ ist Lippenbekenntnis
Ebenso wie die Bundesregierung hinsichtlich „Beseitigung von Leckagen und erheblichen Unregelmäßigkeiten“ in einem realitätsfernen Raum unterwegs ist, hält sie es auch mit der Emissionsvermeidung und dem Wechsel auf erneuerbare Energien. Sie schreibt: „Übergeordnetes Ziel der deutschen Klimapolitik ist die … Vermeidung von Treibhausgasemissionen.“
Das klingt gut, mehr aber auch nicht. In dem von der Bundesregierung veranlassten sogenannten Dialog zur Carbon-Management-Strategie mahnte Greenpeace Energie-Experte Karsten Smid an, Wege zur Emissionsvermeidung verbindlich zu machen und zeigte konkrete Möglichkeiten auf. Seine Vorschläge wurden nicht beachtet. In den Veranstaltungen ging es um möglichst massive CCS-Einführung und nichts anderes.
Das findet man oft in Papieren von CCS-Protagonisten: An den Anfang stellen sie ein Bekenntnis zu Emissionsvermeidung und Energiewende als übergeordnete Ziele. Doch ist das formelhaft, erinnert an religiöse Glaubensbekenntnisse, die mit der Alltagspraxis nichts zu tun haben.
Der Linken antwortet die Bundesregierung weiter: „Für den Klimaschutz zentral ist neben dem Kohleausstieg … der Ausstieg aus fossilen Energien insgesamt. Zudem gilt es, erneuerbare Energien weiter auszubauen“. Hier ist die Deklaration schon selbst fadenscheinig. Was soll das „Zudem“? Wenn aus den „fossilen Energien insgesamt“ ausgestiegen wird, ist das gleichbedeutend mit deren hundertprozentiger Ablösung durch Erneuerbare und dem entsprechenden Ausbau Letzterer. Die Realität ist aber: aus den „fossilen Energien insgesamt“ darf nicht ausgestiegen werden! Wo käme denn sonst das viele CO₂ her, das für den Betrieb der CCS-Struktur benötigt wird? Daher müssen Gaskraftwerke gebaut und blauer Wasserstoff eingesetzt werden. Die erneuerbaren Energien sollen nach den Vorstellungen von Fossil-Industrie und Bundesregierung Beiwerk bleiben.
Genauso sieht es auch die EU. Laut „Net Zero Industry Act“ (März 2023) soll bis 2030 eine Verpressung von jährlich 50 Millionen Tonnen CO₂ erreicht werden. Hiermit könne sich die Industrie dekarbonisieren. Gleichzeitig würde man dabei Erfahrungen sammeln, um bis 2050 eine Steigerung auf jährlich 550 Millionen Tonnen mit geringem Risiko zu erreichen, worin dann die Energiewirtschaft einbezogen wäre (Punkt 14). Die dauerhafte Beschränkung des CCS auf einige industrielle CO₂-Quellen ist illusorisch, weil sich die teure Infrastruktur dann nicht rechnen würde.
CCS ist „Wert an sich“
Weitere Fragen der Linken, unter anderem zu Wasser- und Energiebedarf des CCS, zu den Gefahren durch Havarien und Pipelines beantwortet die Regierung ebenfalls ausweichend und substanzlos, sodass Mitglied des Bundestages Ralph Lenkert (Die Linke) kommentiert: „Ohne die Kosten für den Aufbau einer CO₂-Abscheidetechnologie und für Pipelines zu kennen, ohne Vorstellungen zum Energie- und Wasserbedarf für CCS und ohne sich mit den speziellen Risiken der Technologie ernsthaft zu befassen, forciert die Bundesregierung CCS.“
Hiermit berührt er den zentralen Punkt der ganzen Sache: Es gibt für die angebliche Klimaschutzeigenschaft des CCS keine Begründung. Wenn es diese geben würde, müsste sie aus einem Vergleich der Klimaschutzeigenschaft des CCS mit den erneuerbaren Energien hervorgegangen sein – mit dem Ergebnis, dass CCS den Letzteren überlegen ist.
Ein solcher Vergleich ist von den CCS-Protagonisten aber niemals angestellt worden, weil wohl auch ihnen klar ist, dass CCS ihn unmöglich bestehen könnte. Da der wirkliche Zweck der Übung, nämlich Rechtfertigung der unabsehbaren Fortsetzung fossiler Energiewirtschaft, von den Akteuren nicht öffentlich bekannt gegeben werden kann, sind sie auf eine gewissermaßen „basislose“ Strategie angewiesen: CCS muss als ein „Wert an sich“ etabliert werden. Man macht sich hierbei jenen psychischen Mechanismus zunutze, wonach eine Unwahrheit, sofern sie nur oft genug wiederholt wird, als Wahrheit aufgefasst wird. Wenn man ständig hört „CCS ist eine Klimaschutzmaßnahme“, gewöhnt man sich daran und vergisst irgendwann die Frage nach einem Beleg.
In den Jahren um 2010 bekam man es nicht selten mit einem Gedankengang wie folgt („petitio principii“) zu tun: Weil CCS eine Klimaschutzmaßnahme ist, dient es dem Klima und muss daher unbedingt eingesetzt werden. In den vergangenen Jahren besteht eine gewisse Bereitschaft, Defizite des CCS einzuräumen, um dann aber mit folgendem Antilogismus fortzufahren: Inzwischen hat die Klimaerhitzung ein derartiges Maß erreicht, dass sämtliche Mittel dagegen eingesetzt werden müssen, auch die weniger guten, nämlich CCS. Das ist so, wie wenn die Besatzung eines leckgeschlagenen Schiffes nicht diejenigen Maßnahmen ergreifen würde, die das Leck schnellstmöglich und zuverlässig abdichten, sondern auch solche, die dazu gar nicht in der Lage sind, sondern das Leck sogar noch vergrößern.
CCS verdoppelt die CO₂-Emission
Genau das geschieht aber durch CCS. Laut Evaluierungsbericht der Bundesregierung dienen 70 Prozent (laut Real Zero Europe sogar 81 Prozent) der CCS-Unternehmungen nicht dem, was ihr Name behauptet, der „Storage“ (unterirdische Speicherung) des CO₂, sondern der Effektivierung der Ölförderung (Enhanced Oil Recovery, EOR). Eine Tonne CO₂, die hierfür eingesetzt wird, bewirkt eine zusätzliche Förderung von Öl, bei dessen Verbrennung zwei bis drei Tonnen CO₂ frei werden. Unter dem Strich kann man sagen, dass durch den gesamten CCS-Einsatz doppelt so viel CO₂ emittiert wird, als wenn die Abgase des Kraftwerks ohne jede Nachbehandlung in die Luft gehen würden. (siehe hierzu auch „CO₂-Reduzierung durch CO₂-Verdoppelung“). Emissionen, die durch Aufbau, Betrieb und Energiebedarf der CCS-Infrastruktur, sowie durch undichte Endlager entstehen, oder bei der thermodynamischen Gesamtbetrachtung des Prozesses sichtbar werden, sind hierbei nicht berücksichtigt.
Dass in einem Volk, dem einmal das Attribut „Dichter und Denker“ erteilt wurde, jahrzehntelang über derartige Absurditäten diskutiert werden muss, mit dem Ergebnis, dass die Regierung letzteren auch noch Gesetzeskraft verleihen will, erzeugt eine gewisse Ratlosigkeit. – Was ist aus uns geworden?
Wirkt CO₂-Pipeline-Netz als Wecker?
Unterhalb der offiziellen Repräsentationsebenen wächst indessen ein Verständnis heran. Organisationen und engagierte Persönlichkeiten durchschauen das unsägliche Treiben. Auch ist es ihnen gelungen, überhaupt eine gewisse öffentliche Aufmerksamkeit zu bewirken und die ursprüngliche Absicht der Bundesregierung, alles in Hinterzimmern durchzuziehen, zu vereiteln.
Derzeit recherchieren und informieren sie über das geplante CO₂-Pipeline-Netz, das mit einer Gesamtlänge von tausenden Kilometern über Deutschland gelegt werden soll. In unseren dicht besiedelten Regionen wäre es mit erheblichen Eingriffen in den direkten Lebensbereich von Millionen Menschen verbunden. Ein Großteil der beabsichtigten CCS-Gesetzesnovellierung beschäftigt sich mit den Planungsmodalitäten. Tendenz: Beteiligungsrechte der Bürger sollen eingeschränkt werden. Wir bekommen es mit einem direkten Demokratieabbau zu tun. CCS wird als dem „Allgemeinwohl dienend“ eingestuft. Durch diesen Widersinn kommt das Thema „Enteignung“ ins Spiel. Man kann vermuten, dass an dieser Stelle heftige Konflikte vorprogrammiert sind.
Bemerkenswert ist weiterhin, dass sich der Staat aus dem Prozedere weitgehend zurückzieht und die Auseinandersetzung mit der Bevölkerung den Firmen überlässt, die die Pipelines bauen. Das wird bereits jetzt praktiziert: Wenn man sich beim BMWK nach geplanten Trassenverläufen erkundigt, erhält man keine Antwort, sondern wird an die ausführenden Firmen verwiesen.
Der Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz (BBU) gibt in seiner „Stellungnahme zum Referentenentwurf eines ersten Änderungsgesetzes zum Kohlendioxid-Speicherungsgesetz sowie dem Entwurf von Eckpunkten der Bundesregierung für eine Carbon Management-Strategie“ vom 21.03.2024 (besonders in den Absätzen 6 bis 17) einen gründlichen Einblick in die Pipeline-Problematik, auch wenn nicht jedes Detail mit dem aktuellen Regierungsentwurf übereinstimmt.
Allemal befinden wir uns in einem hochgradig spannenden historischen Moment: Schaffen wir den Schritt ins Solarzeitalter oder gehen wir rückwärts in die harte Zeit von Eisen, Krieg und umfassender Zerstörung? CCS ist ein Lehrstück, ein Teilbereich des Gesamtkomplexes. Hier lässt sich besonders klar erkennen, wo statt Sinnhaftigkeit der Wahnsinn wohnt. Die Sache ist nicht kompliziert, schlichte, elementare Intelligenz reicht völlig aus. Diese muss allerdings aufgebracht werden, sowie dann auch etwas Mut, um zu erlangten Erkenntnissen zu stehen.
— Der Autor Christfried Lenz, politisiert durch die 68er Studentenbewegung, Promotion in Musikwissenschaft, ehemals Organist, Rundfunkautor, Kraftfahrer und Personalratsvorsitzender am Stadtreinigungsamt Mannheim, Buchautor. Erfolgreich gegen CCS mit der BI „Kein CO2-Endlager Altmark“, nach Zielerreichung in „Saubere Umwelt & Energie Altmark“ umbenannt und für Sanierung der Erdgas-Hinterlassenschaften, gegen neue Bohrungen und für die Energiewende aktiv (https://bi-altmark.sunject.com/). Mitglied des Gründungsvorstands der BürgerEnergieAltmark eG (http://www.buerger-energie-altmark.de/). Bis September 2022 stellvertretender Sprecher des „Rates für Bürgerenergie“ und Mitglied des Aufsichtsrates im Bündnis Bürgerenergie (BBEn). Seit 2013 100-prozentige Strom-Selbstversorgung durch Photovoltaik-Inselanlage mit 3 Kilowattpeak und Kleinwindrad. —
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Lieber Siegried Lenz, wenn Sie sich fragen, warum ein Grüner die CCS-Technologie so forciert, dann lohnt sich immer die Frage: Was hat Patrick dazu gesagt? Patrick Graichen ist nämlich immer noch der Säulenheilige der Energiewende und wird gerne und auch noch heute zitiert, wenn man grüne Mandatsträger fragt, warum man in Sachen Energiewende etwas gut findet. Also – Patrick hat gesagt: https://energiewinde.orsted.de/trends-technik/ccs-co2-speicherung-agora-energiewende-methan-landwirtschaft „Für den Weg in die Klimaneutralität ist daher die umstrittene CCS-Technologie nötig“, sagt Agora-Energiewende-Chef Patrick Graichen.“
Noch Fragen?
Oh – wie unerwartet, Gas-Robert gibt (Erd)Gas.
CCS ist keine Umwelttechnologie-Förderung sondern eine Fossilbrennstofftechnologie-Förderung. Nur dort kann Kohlendioxid abgespalten werden. Oder wie der Autor es formulierte:
„Die Realität ist aber: aus den „fossilen Energien insgesamt“ darf nicht ausgestiegen werden! Wo käme denn sonst das viele CO₂ her, das für den Betrieb der CCS-Struktur benötigt wird? Daher müssen Gaskraftwerke gebaut und blauer Wasserstoff eingesetzt werden. Die erneuerbaren Energien sollen nach den Vorstellungen von Fossil-Industrie und Bundesregierung Beiwerk bleiben.“
Es gibt übrigens weltweit keine einzige funktionierende Anlage. Nicht eine einzige. Mit Funktion ist hier gemeint, dass nennenswerte Mengen abgeschieden werden. 10% ist wohl derzeit Industriestandard, also 90% direkt ab in die Umwelt, 10% in garantiert löchrige „Speicherstätten“ (da kann man nur Öl und Gas entnehmen, wenn da Löcher drin sind).
Lediglich ein paar DAC Anlagen arbeiten recht energieaufwendig, aber die scheiden kein CO2 aus Abgasen ab und die Frage nach der Abscheidungseffizienz stellt sich nicht.
Tatsächlich hat der Autor aber Methan vergessen. Um die benötigten Fossilbrennstoffe zu fördern und zu transportieren, werden massive Mengen an Methan, ein Klimagas 80 mal schädlicher als CO2, in die Umwelt geblasen.
Fazit:
Es wird also fast nicht abgeschieden, zusätzlich Methan emittiert und das Abgeschiedene auch noch benutzt um noch mehr Emissionen zu erzeugen.
Welche Alternativen sehen Sie für die Zementindustrie wo CO2 unweigerlich Abfallprodukt ist?
Klar alternative Baustoffe stärken, Recycling.
Aber ganz ohne Beton wird es mindestens die nächsten Jahrzehnte ganz schwer werden.
Da die CO2 Konzentration am Schornstein des Brennofens sehr hoch ist, ist die Abscheidung dort gar nicht so aufwändig wie man denken könnte.
Matze schrieb:
Welche Alternativen sehen Sie für die Zementindustrie wo CO2 unweigerlich Abfallprodukt ist?
Wenn wir nicht Holz verbrennen würden, könnte Holz in der Konstruktion verwendet werden, wo es nicht nur CO2 Senke ist sondern auch ein sehr gutes und haltbares Isolationsmaterial. Zum Beispiel Drax in England verbrennt mehr als 12 Tonnen Holz pro Minute.
Schau mal in die Architektur, was mit Holz alles möglich ist.
Die Zementindustrie ist kein Gott-gegebener Segen, den man mit allen Mitteln erhalten muss, sondern ein Mittel zum Zweck, aber leider wird aus Bequemlichkeit fleißig mit Maslovs Hammer auf Allem herumgedroschen. Zement wird genommen, weil wir andere Alternativen abfackeln, wegschmeißen etc.
Wäre die Zementindustrie nicht (unnötig) derart riesig, wäre das gar kein Problem, das man lösen muss.
Das ist wie mit dem Stechen im Auge beim Tee trinken. Wenn man den Löffel raus nimmt, ist es weg.
Und das Zeitargument ist auch falsch, wir können schlicht die Zementindustrie nicht schneller auf CCS umstellen als wir auf alternative Bauweisen umstellen können, ganz im Gegenteil.
Nur um Drax mal in Relation zu setzen, ein modernes Haus in Holzrahmenkonstruktion verbraucht 6 bis 10 Tonnen Holz.
Da wird also das Equivalent von ca. 2 Häusern pro Minute verbrannt.
Gut, dass wir das mit Beton ausgleichen können. 😐
?Die Regierung unterstützt? – ic meine, etwas leichtfertig, diese Behauptung.
Den Herrn Habeck halte ich zwar für hochintelligent —aber auch einen pschopathischen Narziss –
welcher selbstbewusst verkünden konnte, dass ER, Habeck
„Vaterlandsliebe zum Kotzen findet“
Habecks Turbo-CCS-Manie ist -meiner Meinung nach- derart daneben, !!! und nur Schaden verursachend!!! – was ihm augrund seiner Intelligenz als bewusste Schadensverursachung anzulasten wäre —
dass er gefeuert werden müsste, aus Untreue gegenüber dem Volk, dem er einst per Amtseid Treue geschworen hatte !
Überhaupt: ich habe noch nie eine deutsche Regierung auch nur halb so jämmerlich wursteln und DA-stehen sehen, wie die Jetzige —
welche nicht mal die minimalste Ehre hat,
nachdem per Umfragen und in Landtagswahlen !!absolut deutlichst!! die tiefstrote Karte bekommen,.
durch zügigen Rücktritt — oder wenigstens vorgezogene Neuwahlen—
uns, den einfachen Leuten, die Alles auszubaden haben – und an Nichts schuld sind
eine so redliche, wie nooot-wendige Chance auf baldige, bessere Zukunft zu geben
Nein, man zerredet die eigenverantwortlich herbeigeführten Nöte im Land – und tut so, als wäre doch -eigentlich – alles noch einigermassen ok.
Ich wage zu prophezeien:
Je länger die rot-grün-gelbe Regierung so tut, als wär doch alles noch in Butter,
umso härter und länger wird dann rot, wie grün, wie gelb vom „Wahlvolk“ abgestraft … ….
DIE rot-grün-gelben scheinen tatsächlich noch nicht begreifen zu können,
dass es das „alte Wahlvolk“ längst nicht mehr gibt —
sondern „man“ immer mehr,länger, besser, nachhaltiger mit-denkt und mit-lenkt als noch vor paar Jahren ?!
Alles Gute – und Glück auf !
Wolfgang Gerlach
Es ist ein Referenten Entwurf; wenn er mal selbst geschrieben wurde oder untergeschoben. Die Aussagen CO2 abspeichern zu können – dienen NUR dem Ziel – weiterhin CO2 zu erzeugen; man wird es ja los. Wer steckt da wohl dahinter ? Suchen wir den Autor !!!
Selten ein so schlechten Artikel gelesen.
Pressefreiheit sollte in solchen Fällen durchaus eingeschränkt werden.
Als Reporter sollte es (m.M.n) verboten sein, seine persönliche Meinung niederzuschreiben.
3 Textpassagen:
“ Die Realität ist aber: aus den „fossilen Energien insgesamt“ darf nicht ausgestiegen werden! Wo käme denn sonst das viele CO₂ her, das für den Betrieb der CCS-Struktur benötigt wird?“
So ein Blödsinn. Wenn wir es geschafft haben dass CO² in den Maßstab zu senken wie es z.B. vor der vorindustrielle Vorzeit (ca. 1850) mal war, dann brauchen wir CCS tatsächlich nicht. Bis es aber so weit ist, vergeht eine laaaaaaaange Zeit. So lange, dass diese Strukturen eh schon zu ersetzen sind.
Viele Maßnahmen gibt es ja nicht den CO² wieder aus der Luft zu holen. Und die Maßnahmen, die es da gibt sind von der Effizienz eher „bescheiden“.
„Die dauerhafte Beschränkung des CCS auf einige industrielle CO₂-Quellen ist illusorisch, weil sich die teure Infrastruktur dann nicht rechnen würde.“
Blödsinn hoch 2. Das CO² aus einer Aluminium-Hütte oder ähnliches direkt abzuscheiden ist wohl um Längen effizienter als das nachträgliche Entfernen. Es rechnet sich (angeblich) nur nicht, weil die Tonne CO² immer noch Spottbillig ist… weil hier die Rechnungen einfach nur für den Popo sind. Unwetter,Überschwemmungen,Dürren,Tornados etc. müssten Weltweit mal in einer Datenbank erfasst werden sowie dessen Kosten für die Versicherung. Allein das wird schon kaum möglich sein.
Dazu müssten die Kosten noch für die Umwelt errechnet werden. Temperaturanstieg der Meere + Absterben der Korallen etc.
Wenn irgendwann mal wirklich der TATSÄCHLICHE Schaden errechnet werden könnte, was eine Tonne CO² verursacht = dann würde es sogar Sinn machen jede Kuh mit ein „Abgasreinigungssystem“ zu versehen. Achneeee… die stößt ja Methan aus .. und hier geht es um CO² 😉
„Unter dem Strich kann man sagen, dass durch den gesamten CCS-Einsatz doppelt so viel CO₂ emittiert wird, [..]“
Boahhh.. wie Blöd kann man sein. Ohne Worte.
Wie viel GW Strom VERSCHENKT alleine Deutschland im Jahr ins Ausland?
Da gibt es doch eine Firma in (ich glaube) Island, die mittels riesigen Ventilatoren Luft ansaugen und dort den minimalen CO² Anteil noch weiter verringern… also (fast) entfernen.
Der wird dann verpresst. Jaaaa.. kostet massig an Strom. Aber letztendlich sehe ich das als gute Übergangslösung.
Ein paar Ventilatoren an jeden Solarpark oder Windpark gestellt => sollte man in Wochen erledigt haben. Und wenn mal wieder das Netz zusammenbricht = dann gehen diese Großverbraucher ans Netz.
In 5-10 Jahren wird es vermutlich eine funktionierende Wasserstofftechnik aufgebaut sein der den CO² Ausstoß weiter vermindert.
Aber dann wird wieder gemeckert, weil nicht ausreichend Strom mehr vorhanden ist.
Fazit: Da die Tonne CO2 spottbillig ist wird keiner den Drang verspüren diesen zu vermeiden oder zu minimieren.
Direkte Frage an den Autor H.Lenz:
Sie haben doch (sicherlich) Kinder (?)
Wenn wir JETZT nichts machen (sei es auch nur minimal) = meinen Sie, dass Ihr Kind eine „rosige“ Zukunft vor sich hat?
Meine Meinung nach sollte JEDE Anstrengung unternommen werden, den CO2 Ausstoss zu verringern… und wenn es auch nur 67.000 Tonnen sind. Der stete trocken höhlt den Stein.
Und nein… da Sie hier als Buchautor gegen CSS ein entsprechendes Interesse haben eher Ihr Buch verkaufsfördernd zu vermarkten brauchen Sie mir hier nicht zu antworten.
@pv-magazine
Sucht bitte bessere Autoren. Den „Klimawandel-gibt-es-nicht-Personen“ gehören ganz sicher nicht dazu.
Siehe hierzu nochmal den ersten Absatz
Hallo „ich“
Danke für Ihren Kommentar. Sie haben recht, Reporter sollten ihre Meinung nicht einfach in die Nachrichten niederschreiben. Der Beitrag, um den es hier geht, ist aber ein Meinungsbeitrag. In dieser Rubrik sollen auch mal Meinung in den Vordergrund treten. Zur Abbildung der öffentlichen Diskussion und zum Kennenlernen der verschiedenen Standpunkte, die es in der Branche oder in der Gesellschaft zu bestimmten Themen gibt, bieten solche Beiträge durchaus einen Mehrwert. Die Rubrik „Meinung“ ist auch klar von unserem Nachrichtenangebot getrennt und auch als solche gekennzeichnet. Der Betrag von Herrn Lenz erscheint ja nicht einfach im Nachrichten-Feed.
Übrigens wäre es auch Journalisten erlaubt, unter der Rubrik Meinung, einen Meinungsbeitrag zu schreiben. In diesem Fall ist es aber so, dass Herr Lenz gar kein Reporter oder Journalist für pv magazine ist. Als Kolumnist stellt er uns seine Texte frei zur Verfügung. Das Prädikat der Klimawandel-Leugnung erteile ich ihm nicht.
Sehr geehrter „ich“ — ich finde Deinen Beitrag voll daneben !
1. Aus absolut unnötiger Härte bis Schmähungen – mit Tendenz zu Hetze. — Selbst wenn der Autor etwas
daneben liegen sollte, dann ist ES jedenfalls nicht vorsätzlich/böswillig geschehen — und daher
rechtfertigen sich die Härten und Schmähungen ihm gegenüber in Nullkommanichts ! ! !
2. Aus eigenem ihrem eigenen, persönlichem UN-Wissen heraus, denn
2a um CO2 so verteufeln zu können, wie vielfach üblich, und auch Ihnen liegt,
müsste man doch wohl erst mal !wenigstens! wissen, wie „schädlich“ CO2 tatsächlich
—im Vergleich zu andren Klimaschädlingen- ist—
was -nach meinem Kenntnisstand- immer noch offen ist
2b Muss auch beim Beseitigen von Schädlichem stets mit berücksichtigt werden,
dass die Aufwendungen nicht schädlicher sein dürfen
als das Übel, welches man in Griff bekommen möchte
Also, bitte, wenn ES Sie auch noch so in den Fingern juckt, bitte:
menschlich bleiben, DEM gegenüber, den man kritisieren mag
UND immer davon ausgehen, dass man selbst auch teilweise daneben liegen könnte —
und dann sicher ein solch brutales Echon, wie man spontan geben möchte,
NICHT selbst erfahren möchte ?!
Alles Gute – und Glück auf !
Wolfgang Gerlach
@Marian Willuhn
„Die Rubrik „Meinung“ ist auch klar von unserem Nachrichtenangebot getrennt und auch als solche gekennzeichnet. Der Betrag von Herrn Lenz erscheint ja nicht einfach im Nachrichten-Feed.“
Dem muss ich leider widersprechen. Wenn das tatsächlich als „Meinung“ gekennzeichnet wäre, hätte ich VIELLEICHT anders reagiert…. oder es gar nicht erst gelesen.
Aber dem ist nicht so:
https://www.pv-magazine.de/nachrichten/
Dieser ARTIKEL befindet sich zwischen:
* Nordrhein-Westfalen legt Energie- und Wärmestrategie vor
und
* Draghi warnt EU vor einfachen Lösungen für die Cleantech-Industrien
Weder in der Übersicht ist (vlt. in Rot: „Meinung“) noch hier Posting.
AUSSER: Offensichtlich ein gesetzter Tag.
Highlights der Woche
Meinung
Technologie
Deutschland
Aber mal ehrlich. Das könnt Ihr euch doch dann wirklich sparen. Is ja wie das Kleingedruckte.
Wenn einer in eurer Position (Reporter, Kolumnist , Journalist etc.) sollte (m.M.n. zwingend muß) im Kopfbereich gleich ersichtlich sein, dass das ein Meinungsbereich ist. So handhaben es auch andere Foren. z.B. Golem.de
Bis zu Ihrer „Aufklärung“ bin ich davon ausgegenen dass das ein Redaktioneller Beitrag von pv-magazine ist.
Ihr Distanziert euch ja auch von meinen Postings indem Ihr folgendes schreibt:
„Die Blogbeiträge und Kommentare auf http://www.pv-magazine.de geben nicht zwangsläufig die Meinung und Haltung der Redaktion und der pv magazine group wieder.“
Ihr stellt den Autor Christfried Lenz zwar vor… aber das ließt sich wie eine Art „Mitarbeiter“ der pv-magazine vertritt.
P.s. Dann ändere ich meine Empfehlung wie folgt:
„Als Kolumnist stellt er uns seine Texte frei zur Verfügung.“
Ihr müsst ja nicht jeden Text zur Veröffentlichung bringen. Schon garnicht wenn diese Person dann auch noch indirekt Werbung für sein Buch macht respektive diese aus sein Buch in den Medien nochmal „verteidigt“ … und dann noch (m.M.n.) „Stimmung“ machen.
In dem Punkt der klaren Kennzeichnung muss ich Ihnen recht geben. Es ist so eingestellt, dass der Beitrag nicht unter Nachrichten auf der Startseite angezeigt wird, sondern erst beim Runterscrollen unter Meinung sichtbar wird. Dass es aber so ist, dass man den Beitrag sehen kann, wenn man über die Menüführung „Alle Nachrichten anzeigen“ geht, ist tatsächlich ärgerlich und irreführend. So ist es eigentlich nicht gewünscht.
Wir befinden uns gerade im Prozess, unsere Webseite neuzugestalten. Wir werden diesen Punkt mit dem Design-Team durchgehen und eine bessere Kennzeichnung der Meinungsbeiträge prüfen.
Bis dahin bitte ich erst mal im Namen der Redaktion um Verzeihung, dass unsere Seitenführung für dieses Missverständnis gesorgt hat.
Die Distanzierung: „Die Blogbeiträge und Kommentare auf http://www.pv-magazine.de geben nicht zwangsläufig die Meinung und Haltung der Redaktion und der pv magazine group wieder“, gilt übrigens dem Autor eines Meinungsbeitrags und nicht Ihnen. Unter Nachrichtenartikeln findet sich dieser Hinweis nicht, der er bezieht sich nicht auf die Kommentarspalte unter einem Beitrag.
Ohne CO2 Abscheidung wird es irgendwann nicht gehen um das Klima zu retten. Da ist es schon sinnvoll auch diese Optionen soweit zu entwickeln, dass sie dann auch anwendungsreif sind.
Beim Wasserstoff wurde auch zu lange gezögert und jetzt hängen wir zeitlich im Verzug. Wie auch bei der Elektro Mobilität, den Wärmepumpen, der Speichernutzung und z.B. der flexiblen Stromnutzung.
Um das Klima zu retten müssen alle Wege gegangen werden. Der Blick muss in die Zukunft gerichtet sein, um möglichst alle Potentiale nutzen zu können.
doch es geht ohne, man sollte einfach ein paar Millionen hier investieren und schon ist eine ganze Industrie überflüssig
https://www.mpi-bremen.de/CO2-mit-Strom-binden-Ein-Mikroben-Enzym-inspiriert-die-Elektrochemie.html