Spatenstich für die Verzehnfachung der Produktion bei Tesvolt

Spatenstich für neue Gigafactory bei Tesvolt

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Zehn Jahre nach der Gründung stehen bei Tesvolt alle Zeichen auf Grün und das Unternehmen investiert massiv in die Skalierung seiner Produktionskapazitäten. Nach dem erfolgreichen Wachstum des Photovoltaik-Heimspeichermarktes und inzwischen auch bei den Großspeichern erwartet das Wittenberger Unternehmen nun auch einen massiven Zuwachs der Nachfrage nach Speichern in mittleren Größen für Gewerbe- und Industriebetriebe. Für die kommenden sechs Jahre gehen Marktexperten von einem durchschnittlichen jährlichen Wachstum von über 30 Prozent allein im europäischen Batteriespeichermarkt aus, heißt es von Tesvolt.

Bei strahlendem Sonnenschein setzen am Montag die beiden Gründer- und Geschäftsführer Daniel Hannemann und Simon Schandert im Beisein von etwa 150 Gästen den symbolischen Spatenstich für die neue Gigafabrik. Die jährliche Fertigungskapazität soll künftig vier Gigawattstunden betragen, das entspricht etwa 80.000 Speichersystemen. Damit verzehnfache sich die aktuelle Kapazität. Die Eröffnung des ersten Bauabschnitts ist für Ende 2025 geplant. In einem zweiten Bauabschnitt soll in den nächsten Jahren zudem ein Forschungs- und Entwicklungszentrum entstehen, das über eine breite überdachte Glasbrücke mit dem ersten Gebäude verbunden wird.

Unter den Gästen waren Reiner Haseloff, CDU-Ministerpräsident von Sachsen-Anhalt und Michael Kellner, Parlamentarischer Staatssekretär im Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz, von den Grünen. Das Projekt wird vom Land über die IGB Beteiligungsgesellschaft mitfinanziert, ebenso vom Fürstentum Lichtenstein. Das Investitionsvolumen für den ersten Bauabschnitt beträgt zunächst 30 Millionen Euro für eine neue Fertigungsanlage und ein vollautomatisiertes Hochregallager.

So soll die neue Fabrik aussehen. Als erstes wird das schwarze Gebäude auf der rechten Seite der Straße gebaut, in dem sich die Fertigung und das Hochregallager befindet.

Foto: Tesvolt

Das neue Fertigungsgebäude soll über zwei Etagen verfügen und eine hochautomatisierte Fertigung von Batteriespeichersystemen ermöglichen. Unter anderem werden Roboter in den Fertigungsprozesses integriert. Außerdem soll die neue Fabrik vollständig mit selbstproduziertem Grünstrom betrieben werden. Auch das neue Gebäude im KfW55-Standard werde mit Luftwärmepumpen und Wärmerückgewinnung elektrisch und CO2-neutral beheizt. Überschüssiger Strom soll in hauseigenen Tesvolt-Batteriespeichern gesammelt werden. Zur Stromerzeugung kommen neben Photovoltaik-Anlagen auch Kleinwindanlagen auf der Dachkante zum Einsatz.

Der Ausbau der Produktion erfolgt vor dem Hintergrund stark zunehmender Konkurrenz aus China auf dem Batteriespeichermarkt. Als einen Faktor, der die Wittenberger Batteriespeicher auszeichne, hob Hannemann die Sicherheit der Systeme hervor. In der Fertigung sollen beispielsweise die neuen Infineon-Chips zum Einsatz kommen, die bislang nur der Automobilindustrie zur Verfügung stünden und eine neue Sicherheitsarchitektur erlaube.

Bislang produziert Tesvolt in der Fabrik in Wittenberg Indoor-Batteriespeicher aus prismatischen NMC-Batteriemodulen, die vor Ort mit einem Batteriemanagementsystem ausgestattet, zyklisiert und geprüft werden. An einem zweiten Wittenberger Standort werden die neuen Container-Batteriespeicher hergestellt. Insgesamt seien im vergangenen Jahr bereits 100 neue Mitarbeiter eingestellt worden, erläuterte Hannemann. Künftig soll die Belegschaft auf 400 Mitarbeiter anwachsen.

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