Tesvolt fordert strengere Sicherheitstests für Batteriespeicher

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Immer mehr Batteriespeicher werden in Deutschland installiert. Dabei wachsen alle Segmente kräftig, vor allem aber der Photovoltaik-Heimspeichermarkt. Mit der steigenden Zahl der installierten Systeme bleiben auch Zwischenfälle nicht aus, wobei die Gefahr von Bränden im Verhältnis äußerst gering ist. Dennoch sorgen sie immer wieder für Diskussion über die Sicherheit von Batteriespeichern.

Tesvolt fordert daher Sicherheitstests für alle Hersteller. „Ich denke, dass alle Unternehmen unter Druck stehen, ihre Kosten zu optimieren. Dabei leisten die Globalisierung und das momentane wirtschaftliche Umfeld sicherlich ihren Beitrag“, erklärte Simon Schandert, Co-Gründer und CTO bei Tesvolt. „Bei der stark steigenden Zahl von Herstellern, besonders aus China, gibt es leider auch solche, die an Stellen sparen, wo es zunächst nicht auffällt. Zum Beispiel bei freiwilligen Zertifikaten und Tests oder bei der Qualität und Haltbarkeit einzelner Komponenten“, so Schandert weiter, der allerdings sagt, dass Sicherheit an oberster Stelle stehen sollte. Ähnlich hatte er sich bereits zuvor in einem pv magazine-Interview geäußert.

Der Speicherhersteller aus Sachsen-Anhalt setzt sich daher mit anderen Unternehmen wie zuständigen Gremien, unter anderem beim Bundesverband Energiespeicher Systeme (BVES) für zusätzliche Zertifizierungen und Prüfungen ein, die für alle Hersteller verpflichtend werden.

Tesvolt selbst verfolgt nach eigenen Angaben ein mehrstufiges Sicherheitskonzept. In der Fertigung am Standort Wittenberg finde die teilautomatisierte Vollzyklisierung statt, wobei jedes Batteriemodul vollständig be- und entladen sowie auf Unregelmäßigkeiten bezüglich Temperatur, Spannung und Innenwiderständen geprüft werde. Danach erfolge die vollautomatisierte End-of-Line-Prüfung, bei der jede Batteriezelle geprüft werde. Weniger leistungsstarke Batteriemodule schleuse Tesvolt dabei automatisch aus. Darüber hinaus seien die Batteriespeicher durch mehrere Sicherheitsmerkmale geschützt. Die Batteriezellen unterliegen sechs Sicherheitsmechanismen, zum Beispiel unterbricht eine Schmelzsicherung den Stromfluss bei Kurzschluss und Überstrom, wie es weiter hieß. Bei Überdruck öffne sich ein Sicherheitsventil an der Zelle, um einen Druckausgleich zu gewährleisten, und ein Aluminiumgehäuse schütze jede Zelle vor mechanischer Beschädigung.

Doch Tesvolt setzt nicht nur auf die interne Sicherheitsprüfung, sondern unterzieht seine Speichersysteme auch den Tests beim TÜV Rheinland. So hätten nun die neueste Generation der Hochvoltspeicher (TS HV 30 E, TS HV 50 E und TS HV 80 E) die Sicherheitsprüfungen bestanden. Es handelt sich dabei um die Zertifizierung der Sicherheit von Stromspeicher für Gewerbe und Industrie durch ein unabhängiges Prüfinstitut. Nur wenige Hersteller am Markt könnten dieses vorweisen, so Tesvolt. „Leider ist die Prüfung der Produktsicherheit in der Speicherbranche noch keine Selbstverständlichkeit. Etliche Hersteller sparen bei Zertifikaten und umfassenderen Sicherheitstests“, bestätigte Roman Brück, Abteilungsleiter Komponenten, Power Electronics, Zertifizierung beim TÜV Rheinland. Das Zertifikat nach IEC 62619 bestätigt die elektrische sowie funktionale Sicherheit der europaweit verfügbaren Produkte.

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