Angebot für Encavis-Übernahme durch Konsortium um KKR und Viessmann liegt auf dem Tisch

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Nachdem vergangene Woche bekannt wurde, dass es Gespräche zwischen dem US-Finanzinvestor KKR (Kohlberg Kravis Roberts & Co L.P) und dem deutschen Wind- und Solarparkbetreiber Encavis über eine zwei Milliarden Euro schwere Übernahme gibt, liegen nun konkrete Zahlen vor. Ein von KKR geführtes Konsortium hat ein freiwilliges öffentliches Übernahmeangebot von 17,50 Euro pro Encavis-Aktie in bar abgegeben, wie Encavis am Donnerstag mitteilte. Das Familienunternehmen Viessmann werde sich als Gesellschafter an dem Konsortium beteiligen.

Vorstand und Aufsichtsrat haben den Angaben zufolge dem Abschluss der Investorenvereinbarung zugestimmt und „befürworten das Angebot ausdrücklich“ – vorbehaltlich der Prüfung der noch zu veröffentlichenden Unterlagen. Auch eine von Abacon Capital geführte Gruppe bestehender Aktionäre, die etwa 31 Prozent des gesamten Grundkapitals hält, unterstützt die Pläne demnach und hat verbindliche Abmachungen zum Verkauf ihrer Anteile abgeschlossen, wobei die Anteilseigner aber „indirekt als langfristige Investoren im Unternehmen verbleiben“.

Der Angebotspreis entspricht einem Aufschlag von 54 Prozent auf den unberührten Börsenschlusskurs von 11,35 Euro je Aktie sowie einer Prämie von 33 Prozent auf den unberührten dreimonatigen volumengewichteten Durchschnittskurs, beides mit Stand vom 5. März. Erst nach diesem Datum folgte am 6. März die öffentliche Bekanntmachung zu Gesprächen über eine mögliche Übernahme von Encavis.

Marktkapitalisierung von 2,8 Milliarden Euro

Auf der Grundlage des jetzt vorgelegten Angebotspreises errechnet sich eine Marktkapitalisierung (der Wert aller in Umlauf befindlichen Aktien) von rund 2,8 Milliarden Euro. Das Angebot werde verschiedenen Vollzugsbedingungen unterliegen, einschließlich fusionskontrollrechtlicher und außenwirtschaftsrechtlicher Freigaben sowie der Durchführung eines Inhaberkontrollverfahrens. Der Vollzug wird für das vierte Quartal 2024 erwartet.

Der Vorstand von Encavis und bestimmte bestehende Aktionäre planen der Mitteilung zufolge, die Projektpipeline des Unternehmens zu stärken, die Kapazitäten auszubauen und die Präsenz in den Kernmärkten auszuweiten. Das aktuelle Führungsteam solle erhalten bleiben und die bestehenden Arbeitsplätze bei Encavis gesichert werden.

Gleichzeitig mit den Informationen zum Stand der Investorenvereinbarung gab Encavis vorläufige Zahlen für 2023 bekannt. Demnach lag der operative Netto-Umsatz mit 449,1 Millionen Euro zwar oberhalb der vorab eingeplanten 440 Millionen, aber unterhalb des vom Unternehmen als sehr hoch eingeschätzten Vorjahresniveaus von 462,5 Millionen Euro. Das operative Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) lag mit 319,2 Millionen Euro ebenfalls unter dem Vorjahresergebnis von 350 Millionen Euro. Die Rückgänge seien hauptsächlich auf gesunkene Strompreise zurückzuführen. Für 2024 erwartet der Vorstand einen leicht steigenden Umsatz von „mehr als 460 Millionen Euro“ bei einem möglicherweise abermals leicht rückläufigem EBITDA von „voraussichtlich über 300 Millionen Euro“.

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