WoodMac sieht Photovoltaik im asiatisch-pazifischen Raum als preiswerteste Stromquelle

LCOE 2020-2024, APAC, neue Photovoltaikprojekte

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von pv magazine global

Die Stromgestehungskosten (Levelized Costs of Energy, LCOE) für erneuerbare Energien sind 2023 im asiatisch-pazifischen Raum (APAC) deutlich gesunken und haben einen historischen Tiefstand erreichen. Nach einer neuen Analyse des Marktforschungs- und Beratungsunternehmens Wood Mackenzie waren Erneuerbare im vergangenen Jahr um 13 Prozent günstiger als Kohlestrom. Bis 2030 werden sie demnach voraussichtlich um 32 Prozent günstiger sein.

„Photovoltaik hat sich 2023 als die preiswerteste Energiequelle in der Region erwiesen, und Onshore-Windkraft dürfte ab 2025 preiswerter sein als Kohle“, sagte Alex Whitworth, Leiter der Energieforschung im asiatisch-pazifischen Raum bei Wood Mackenzie. „Erneuerbare Energien in Verbindung mit Batteriespeichern sind heute auf dem Weg zur Wettbewerbsfähigkeit mit Gaskraftwerken, werden allerdings vor 2030 nur schwer mit Kohle konkurrieren können.“

In elf von 15 Ländern der APAC-Region war Photovoltaik im Jahr 2023 die kostengünstigste Stromquelle. WoodMac zufolge sind die Kosten für Photovoltaikstrom im vergangenen Jahr deutlich um 23 Prozent gesunken. Diese Entwicklung markiere das Ende einer zwei Jahre dauernden Periode, die von Unterbrechungen der Lieferkette und Inflation gekennzeichnet war.

Für die Zukunft prognostiziert Wood Mackenzie, dass die Kosten für neue Solarprojekte bis 2030 um weitere 20 Prozent sinken werden, was auf sinkende Modulpreise und ein zunehmendes Überangebot aus China zurückzuführen sei. Für kleinere, dezentrale Photovoltaik-Anlagen seien die Kosten 2023 um 26 Prozent gesunken, sodass der mit solchen Anlagen erzeugte Strom nun im Durchschnitt zwölf Prozent günstiger sei als die Preise für Haushaltsstrom. Wood Mackenzie zufolge schafft dies ein großes Potenzial für mehr Aufdachanlagen. „Dieser Trend hat die dezentrale Solarenergie in vielen Märkten des asiatisch-pazifischen Raums für Endverbraucher zunehmend attraktiv gemacht, wobei die Kosten in China und Australien bereits 30 Prozent unter den steigenden Haushaltsstromtarifen liegen“, sagt WoodMac-Analyst Sooraj Narayan. „Einige Märkte mit subventionierten Haushaltsstromtarifen wie Indien werden jedoch bis 2030 oder später warten müssen, um wettbewerbsfähige Preise für dezentrale Solaranlagen zu erzielen.“

Insgesamt ist den Analysten zufolge China führend bei der Senkung der Kosten für erneuerbare Energien. Photovoltaik, Onshore- und Offshore-Windkraft seien hier im Vergleich zu anderen asiatisch-pazifischen Märkten um 40 bis 70 Prozent günstiger.

Bedenken hinsichtlich der Rentabilität, der Netzintegration, der Datensicherung und der Energiespeicherung bleiben nach Einschätzung von WoodMac bei Investoren allerdings bestehen, auch wenn die sinkenden Kosten die Investitionen in erneuerbare Energien fördern. „Die Politik der Regierungen wird in Zukunft eine entscheidende Rolle bei der Verbesserung der Netzzuverlässigkeit, der Übertragungskapazität und der Förderung von Batteriespeichern spielen, um die intermittierende Natur der erneuerbaren Energien zu bewältigen“, sagte Whitworth.

Im vergangenen Dezember stellte das Beratungsunternehmen Ernst & Young in einem Bericht fest, dass die globalen gewichteten durchschnittlichen Stromgestehungskosten für Photovoltaik inzwischen 29 Prozent unter denen der billigsten fossilen Alternative liegen. Anfang dieses Jahres prognostizierte Wood Mackenzie ein starkes, aber flaches weltweites Photovoltaik-Wachstum bis zum Jahr 2032. Das Unternehmen schätzte, dass in den nächsten acht Jahren jährlich rund 350 Gigawatt an Photovoltaik-Anlagen weltweit installiert werden. (Patrick Jowett)

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