Bäume bleiben vorerst stehen – Lindhorst Gruppe gibt Pläne für Solarpark in Hohensaaten auf

Mischwald, Pixabay

Teilen

Die Planung von Photovoltaik-Freiflächenanlagen sorgt mancherorts für Unruhe. Nicht selten haben Anwohner oder Naturschützer Einwände gegen den Bau von Solar- oder Windparks in ihrer Nachbarschaft. Das Aufsehen, das der geplante „Energiepark Hohensaaten“ der Lindhorst Gruppe in Brandenburg verursachte, wird indes selten erreicht. Im vergangenen Sommer schlugen die Wellen hoch, als die geplante Rodung von bis zu 370 Hektar Wald für den Bau des Photovoltaik-Kraftwerks bekannt wurde.

Dazu wird es vorerst nicht kommen, denn die Lindhorst Gruppe wird das Projekt nicht realisieren. „Bezüglich des Standortes Hohensaaten haben wir uns entschieden, den Antrag auf Aufstellung eines Bebauungsplans ‚Energiepark Hohensaaten‘ zurückzuziehen“, bestätigte ein Sprecher des niedersächsischen Unternehmens auf Anfrage von pv magazine entsprechende Medienberichte. Der zuständige Bürgermeister von Freienwalde, Ralf Lehmann (CDU), sei schriftlich darüber informiert worden.

„Mit dieser Entscheidung wollen wir aktuellen Entwicklungen Rechnung tragen. Zum einen hätten wir bei einer Fortsetzung des Verfahrens in den nächsten Monaten hohe sechsstellige Kosten für ausstehende Gutachten auslösen müssen“, erklärte der Lindhorst-Sprecher weiter. „Diese Kosten wollen wir zum jetzigen Zeitpunkt nicht auf uns nehmen, da unsere Maßstäbe an Einvernehmlichkeit und konstruktivem Dialog für ein Projekt dieser Größe nicht erfüllt werden konnten.“ Zum anderen liege der Lindhorst Gruppe nun ein Kaufangebot für die Fläche vor. „Dieses Angebot wollen wir nun mit ausreichend Zeit und unvorbelastet prüfen“, so der Sprecher.

Ursprünglich wollte das Unternehmen in Hohensaaten einen 250 Hektar großen Solarpark mit angeschlossenem Gewerbegebiet errichten. Die Planungen hierfür laufen seit Jahren. Bereits im Dezember 2021 stimmte die Stadtverordnetenversammlung von Bad Freienwalde für die Aufstellung eines Bebauungsplans – damals noch mit großer Mehrheit. Dann jedoch regte sich immer mehr Widerstand vor Ort, speziell wegen der Rodung von bis zu 370 Hektar Mischwald.

Nach Angaben der Lindhorst Gruppe handelt es sich bei der Fläche um ein ehemaliges Militärgelände und Sperrgebiet, das zunächst von der Wehrmacht, dann der Roten Armee und später der NVA als Produktions- und Lagerstätte für Sprengmittel, Raketentreibstoffe und Diesel genutzt wurde. Das Konzept des niedersächsischen Investors sah auch die Befreiung des ehemaligen Militärgeländes von den Altlasten sowie eine Renaturierung vor. So waren in dem Konzept 300 Hektar für wiederaufgeforstete Mischwälder und Blühwiesen vorgesehen. Damit hätte sich die Lindhorst Gruppe zu Ausgleichmaßnahmen über das gesetzliche Maß hinaus verpflichtet. Zudem sollten durch das Gewerbegebiet bis zu 400 neue Jobs in der Region geschaffen werden und reichlich Gewerbesteuereinnahmen fließen..

Nähere Angaben zum potenziellen Käufer der Fläche wollte die Lindhorst Gruppe zunächst nicht machen. Über neue Photovoltaik-Projekte an anderer Stelle will sie überdies zu gegebener Zeit berichten.

Dieser Inhalt ist urheberrechtlich geschützt und darf nicht kopiert werden. Wenn Sie mit uns kooperieren und Inhalte von uns teilweise nutzen wollen, nehmen Sie bitte Kontakt auf: redaktion@pv-magazine.com.