Ambient Photonics präsentiert Vermarktungspläne für seine „Indoor-Solarzellen“

Grafik, Schema, bifaciale Farbstoffsolarzelle von Ambient Photonoics, Dye-sensitized solar cell, DSSC

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Vom 9. bis 12. Januar hat mit der Consumer Electronics Show (CES) in Las Vegas eine der weltgrößten Fachmessen für Unterhaltungselektronik ihre Pforten geöffnet. Das US-Unternehmen Ambient Photonics zeigt dort seine im vergangenen September erstmals präsentierte, für die Nutzung des Lichts in Innenräumen konzipierte bifaciale Farbstoffsolarzelle (Dye-sensitized solar cell, DSSC). Die nach Angaben des Unternehmens erste beidseitig nutzbare Zelle dieser Art kann „dreimal mehr Leistung als andere Innenraum-Solarlösungen“ erzeugen, wobei sich diese Angabe auf den Vergleich mit den bislang für „Indoor-Solarzellen“ noch dominierenden, von Taschenrechnern und ähnlichen Geräten bekannten Dünnschichtzellen aus amorphem Silizium bezieht. Auch gegenüber anderen DSSC-Lösungen sieht Ambient Photonics seine neue Zelle, für die das 2019 gegründete Unternehmen eigene Farbstoffkombinationen entwickelt hat, deutlich im Vorteil.

Ambient Photonics gibt für seine Solarzelle bei 200 Lux – was einer in Innenräumen vorkommenden Beleuchtungsstärke entspricht – sowie einer Farbtemperatur von 5000 Kelvin (weiße LED-Leuchte) und 25 Grad Celsius Umgebungstemperatur auf einer Fläche von zehn Quadratzentimetern eine Leistung von 140 Mikrowatt (0,00014 Watt) an. Mit konventionellen Solarzellen, deren Leistung bei ungleich höheren Lichtstärken gemessen wird, sind diese Werte nicht vergleichbar: Tageslicht bei klarem Sommerwetter hat rund 100.000 Lux, für Solarzellen wird aber ohnehin die Einstrahlung in Watt pro Quadratmeter als Grundlage genommen. Die Daten veranschaulichen aber, dass es bei Indoor-Zellen um äußerst geringe Leistungen geht. Ambient Photonics ist dennoch überzeugt: „Batterien sind tot, und Innenraumlicht ist die künftige Stromquelle für Milliarden vernetzter Geräte, von Fernbedienungen über Gebäudesensoren bis hin zu anderen IoT-Technologien.“

Für diese sehr ambitionierte Einschätzung kann das Unternehmen auf der CES 2024 immerhin einige erste Indizien vorzeigen: Im April vergangenen Jahres, also noch ein halbes Jahr vor der Präsentation der bifazialen Variante, begann in Scotts Valley (Kalifornien) die Serienproduktion von Farbstoffsolarzellen. Und auf der Messe sind nun Produkte mit Stromversorgung durch DSSC von Ambient zu sehen: Die Firma Universal Electronis nutzt sie für ihre „Eterna“-Baureihe von Fernbedienungen, und auch in einer drahtlosen Computer-Tastatur von Chicony Electronics sind sie integriert. Außerdem kooperiert E Ink, ein Hersteller von „elektronischem Papier“mit Ambient Photonics, „um Solarzellen in elektronische Regaletiketten der nächsten Generation zu integrieren“.

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