Noch sind variable Stromtarife in Deutschland Mangelware. Doch dies soll sich in den kommenden Jahren ändern, weil viele Energieversorger im Zuge des Smart-Meter-Rollouts verpflichtet sein werden, solche anzubieten. Berits jetzt und ohne intelligentes Messsystem startet Naturstrom seinen Tarif „naturstrom flex“. Er richtet sich an Haushaltskunden mit einem Jahresverbrauch bis 10.000 Kilowattstunden. Ein herkömmlicher Stromzähler genüge, doch ein Smart Meter biete die Vorteile, dass die aktuellen Zählerstände automatisch übermittelt würden. Ohne diesen müssten die Kunden für eine präzise Abrechnung monatlich ein Foto ihres Zählerstandes senden.
Denn Naturstrom gewährt eine präzise Abrechnung für jede Kilowattstunde. Dabei wird der Arbeitspreis monatlich auf Basis der Preise an den Strombörsen angepasst. Der Arbeitspreis von „naturstrom flex“ bildet sich auf Grundlage zweier Indizes an der Europäischen Energiebörse in Leipzig (EXX): Zu 88 Prozent wird der Grundlastindex „Phelix Baseload“ zugrunde gelegt, zu 12 Prozent der Spitzenlastindex „Phelix Peak“, wie es von Naturstrom weiter hieß. Um die eigenen Kosten im Energiehandel abzudecken, würden diese börseninduzierten Preisbestandteile mit dem Faktor 1,15 multipliziert.
„Bis zum 20. eines Monats informieren wir unsere Kunden über den Preis des Folgemonats und wie er sich zusammensetzt“, erklärte Naturstrom-Vorstand Kirsten Nölke. „Sie können so schneller von sinkenden Großhandelspreisen profitieren, bewahren gleichzeitig aber ihre Planungssicherheit.“ Allerdings kann sich der Strompreis auch nach oben entwickeln. Bei Kosten von über 40 Cent pro Kilowattstunden, greife die gesetzliche Strompreisbremse, so der Düsseldorfer Ökostromanbieter. Die Preishistorie sei auf der eigenen Website einsehbar. Im November lag der Preis demnach bei 35,24 Cent pro Kilowattstunde und im Dezember werden es 32,93 Cent pro Kilowattstunde sein.
Naturstrom verzichtet nach eigenen Angaben auf eine Mindestlaufzeit bei seinem variablen Stromtarif. Die Kündigungsfrist betrage lediglich vier Wochen.
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Bei Kosten über 40 Cent pro Kilowattstunde greift die gesetzliche Strompreisbremse.
Wenn ich die Nachrichten so höre, gilt dies nur noch bis Dezember 2023. Man sollte die Leser schon über die Risiken aufklären!
Was genau ist eigentlich Ihre Motivation zur Teilnahme in diesem Forum auf dieser Fachwebseite?
Für mich wirken die Beiträge unter dem Pseudonym und Allerweltsnamen“Sabine Glock“ wie ein bezahlter Troll einer Agentur, daher die Frage.
Möchten Sie hier wirklich nur politische Agitation betreiben? Hier ist ein Fachforum. Ich bin nicht sicher, ob Sie damit Ihre Zielgruppe(n) wirklich erreichen.
Sehr geehrter „HD“, ich kann in dem Beitrag nun beim besten Willen keine „politische Agitation“ entdecken. Fakt ist doch: vor wenigen Tagen, d.h. unmittelbar vor der Entscheidung des BVerfG, wurden die Energiepreisbremsen von Ende 2023 bis Ende März 2024 verlängert. Dies steht nach der Haushaltssperre jetzt zur Disposition und sollte der Nachtragshaushalt insoweit keine Mittel vorsehen, ist Ende Dezember mit der Kappung bei 40 Cent wohl Schluss.
Übrigens: ich teste seit diesem Jahr einen dynamischen Stromtarif (rabot.charge) und bin damit bislang vergleichsweise deutlich günstiger gefahren als die Tarife bei den sonstigen Anbietern für meinen Standort. Ich bin mir allerdings durchaus der Risiken bewusst, wenn die Strompreisbremse wegfällt. Erfreulicherweise sieht es derzeit aber nicht danach aus, dass die Strompreise wieder deutlich steigen werden, eher das Gegenteil.
@Pit:
Die Beiträge des Pseudonyms sind generell kritisch / kontra EE, PV, etc. Gern getarnt in „kritischen“ Fragen und „kritischen Hinweisen“, letztlich zur Zweifelsaat an Klimawandel und EE-Strategie generell. Die Zielgruppen sind deutlich nicht im „PV-Markt“, sondern Endverbraucher / Bürger. Die Message ist immer „negativ intoniert“. Gern kontra Regierung/Grün und pro CO2 etc.
Also der Klassiker der subtilen Diskussionszersetzung in moderner Kommunikation.
Ich verstehe halt nicht, warum man das *HIER* tut. Warum und wie das passiert, ist mir schon klar.
Auf Spiegel etc. macht das durchaus Sinn zwecks Beeinflussung. Aber hier? Ich bin nur neugierig, ob da etwas zurück kommt. Vllt. könnten die Betreiber ja einmal schauen, von welchen IP-Regionen die Posts jeweils stammen.
Es geht mir nicht speziell um den o.g. Post – der ist für mich nur symptomatisch.
Ich denke ich habe verstanden, wie diese Art der Kommunikations- und Diskurszersetzung funktioniert. Und das sieht man auch hier immer wieder sehr schön. Es ist gerade der Witz daran, dass es als persönliche besorgte Meinung daherkommt, weil das quasi unser Spike-Protein der offenen Meinungsbildung ist. Siehe Beeinflussung auf X etc.
@HD
(1) Dass es auf (Fach-)Foren im Internet auch wie diesem hier Vielschreiber und Meinungsäußerungen aller Coleur mit rein sachbezogenen Beiträgen bis hin zu mehr oder minder subtilen, ggf. sogar von interessierter Seite gesteuerten Beeinflussungsversuchen gibt, sollte doch mittlerweile jedem User bekannt sein und zu kritischer Prüfung und ggf. Gegenrede führen. Das alles ist im Hinblick auf die Freiheit der Meinungsäußerung hinzunehmen.
(2) Ich gehe davon aus, dass Sie nicht allen Ernstes vortragen wollen, dass man dieser amtierenden Bundesregierung, gerade auch in der Klima- und Wirtschaftspolitik, quasi unkritisch alles durchgehen lässt, was man sich dort so alles hat einfallen lassen. Die jüngste Entscheidung des BVerfG ist nicht die erste und wird nicht die letzte „Klatsche“ sein, die sich diese Ampel einfängt.
(3) Update: Seit heute ist klar, dass die Energiepreisbremse Ende 2023 passé ist und selbst bis Jahresende nur über einen Nachtragshaushalt finanzierbar sein wird.
„alles ist im Hinblick auf die Freiheit der Meinungsäußerung hinzunehmen“
Das sehe ich deutlich kritischer.
Schauen wir uns die weiteren Beiträge den genannten Pseudonyms doch einfach an. Dass keine weitere Info kommt, deutet schon einmal auf einen Meinungsbot hin. Das ist das Werkzeug, was bei Facebook + Twitter die Präsidentschaftswahlen in den U.S.A. massiv beeinflusst hat.
Diese Art von Kommunikationsbot ist eben keine Meinung. Und gerade, weil viele das so denken unter dem Motto „Meinungsfreiheit“, greifen derartige Spaltungsbots immer weiter um sich. Das ist ja gerade der Witz dabei. Jetzt drifte ich hier echt etwas ab, aber das ist das, was man z.B. unter dem Begriff „hybride Kriegsführung“ versteht. Das ist kein abstraktes Ding ganz weit weg irgendwo anders. Das ist täglich da, um uns herum, dichter als Sie vermutlich bisher denken.
Pit Langer schreibt.
Ich gehe davon aus, dass Sie nicht allen Ernstes vortragen wollen, dass man dieser amtierenden Bundesregierung, gerade auch in der Klima- und Wirtschaftspolitik,quasi unkritisch alles durchgehen lässt, was man sich dort so alles hat einfallen lassen.
@ Pit Langer.
Diese Aussage macht deutlich, dass Sie die Energiewende noch nicht so lange verfolgen, oder gar ein Gegner sind. sonst müsste Ihnen aufgefallen sein, dass diese Regierung zum Opfer ihrer Vorgänger geworden ist. Ein Opfer, weil sie gezwungen werden, zu schnell all das nachzuholen, was ihre Vorgänger erfolgreich verhindert haben. Dass das beim unbedarften Volk nicht gut ankommt ist doch logisch. Leider gehören, auch Sie zu denen, die zu kurzsichtig beurteilen. Wenn es Sie ernsthaft interessiert, was bei den Vorgängern alles schief gelaufen, oder gar verhindert wurde, lesen Sie meine Kommentare, und widersprechen Sie mir gegebenenfalls.
Eigentlich sollten die flexiblen Tarife ja zwischen Frühjahr und Herbst einen Kostenvorteil erwirtschaften gegenüber den bisherigen Tarifanbietern. Wie sieht das im Winterquartal aus? Erfahrungen hier vorhanden? Überlege selbst zu wechseln, zögere aber noch.
Leider sind die dynamischen Tarife (noch) eng verknüpft mit den regional gewürfelten Netzentgelten. Liegen die niedrig, rechnen sich diese Tarife selbst ohne Sektorenkopplung. Ich habe 11 Cent Basispreis (Netzentgelte, Steuern, etc.) plus Börse, die im Schnitt dieses Jahr bei um die 10 Cent lag. Ich hatte somit im Sommer deutlich unter 20 Cent im Schnitt, seit Herbst sind es vielleicht 2 Cent mehr.
Wer höhere Netzentgelte hat, als bei mir im Kölner Raum… ich hörte von bis zu 10 Cent mehr im Norden… der muss dann schon mit Sektorenkopplung, meist mit der Beladung des E-Autos, auf die niedrigen Strompreise kommen. Im Sommer ist das kein Problem, da gerade mit diesem Jahr die günstigen EE-Phasen erheblich zugenommen haben. Im Winter sieht es aber auch nicht schlecht aus, wenn einem eine (ungefähr) wöchentliche Beladung über Wind im Winter ausreicht.
Aus meiner Sicht gehören dringendst die Netzentgelte reformiert. Es kann nicht sein, dass ausgerechnet im Norden die Dynamik abgewürgt wird wegen zu hohen Preisen.
Also ich bin seit April bei Tibber und total zufrieden (günstiger als noch vor der Energiekrise und viel günstiger als Naturstrom). Klar, die letzten zwei Monate waren etwas teurer als im Frühjahr/Sommer aber „etwas“ bedeutet hier ein Durchschnitt von 26-29ct die kWh 🙂
Hier meinen Ladungslink von Tibber falls Interesse:
Hey, hier ist dein individueller Einladungscode für Tibber, der Stromanbieter, der dir hilft, deinen Stromverbrauch zu verstehen und zu reduzieren: https://invite.tibber.com/7g1pgwcc. Du erhältst 100% Ökostrom und kannst jederzeit mit einer Frist von 2 Wochen kündigen. Probiere es aus und wir erhalten beide 50 € Bonus für den Tibber-Store. Falls nicht funktioniert einfach nochmal per Mail melden:
christophwaller@gmx.de
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Natürlich müssen dynamische Tarife die Option Strompreisbremse anbieten. Aber in diese Regionen kommt der Börsenstrompreis so gut wie nie.
Dieser monatlich abgerechnet Tarif richtet sich an die Kunden mit einem alten Drehscheibenzähler (Ferraris Zähler). Für Verbraucher ohne Smart Meter aber mit digitalen Zähler gibt es bereits Anbieter mit besseren Tarifen welche den Strompreise stündlich abrechnen und dann wird es richtig Interessant darauf zu achten wann man Strom verbraucht. Denn Nachts oder gegen Mittag bzw. am Wochenende ist der Strom meistens sehr günstig.
Von daher ist dieser Artikel eine nette Information, dass Naturstrom nun den gesetzlichen Verpflichtungen nachgekommen ist welche für EVU mit mehr als 100000 Kunden seit Januar 2023 bestehen.
Danke für die Anmerkung. Nach dem Gesetz muss er aber nur Kunden mit Smart Meter angeboten werden:
„(2) Stromlieferanten, die zum 31. Dezember eines Jahres mehr als 200 000 Letztverbraucher beliefern, sind im Folgejahr verpflichtet, den Abschluss eines Stromliefervertrages mit dynamischen Tarifen für Letztverbraucher anzubieten, die über ein intelligentes Messsystem im Sinne des Messstellenbetriebsgesetzes verfügen. Die Stromlieferanten haben die Letztverbraucher über die Kosten sowie die Vor- und Nachteile des Vertrags nach Satz 1 umfassend zu unterrichten sowie Informationen über den Einbau eines intelligenten Messsystems im Sinne des Messstellenbetriebsgesetzes anzubieten. Die Verpflichtung nach Satz 1 gilt ab dem 1. Januar 2022 für alle Stromlieferanten, die zum 31. Dezember eines Jahres mehr als 100 000 Letztverbraucher beliefern, und ab dem 1. Januar 2025 für alle Stromlieferanten.“
@ Bernd,
schau mal bei Tibber rein, da kannst du die stündlichen Strompreise für den heutigen Tag einsehen für deine Region. Das ist aber dann in Verbindung mit einem digitalen Stromzähler, der so umgerüstet wird, dass er die stündlichen Verbräuche zum Anbieter übermittelt. Das geht mit den gängigen Stromzählern.
Sandra Enkhardt schreibt.
Danke für die Anmerkung. Nach dem Gesetz muss er aber nur Kunden mit Smart Meter angeboten werden:
@ An alle Diskutanten.
Dynamische Strompreise resultieren ja aus der Tatsache, dass Sonne und Wind keine Rohstoffrechnungen schicken. Mit anderen Worten dem preis mindernden Merit Order Effekt, den die Erneuerbaren auslösen. Ich kann mir nicht vorstellen, dass solch ein Allgemeinanspruch wie Strom, auf Dauer nur einzelnen zugänglich sein kann. Wo doch „Alle“ seither dafür EEG Umlage bezahlt haben, und der Staat auch für Alle die Umlage übernommen hat.
Deshalb müssen die Erneuerbaren erst mal wieder für Alle vorrangig verbraucht werden können, damit jeder was hat vom Geschenk des Himmels. Und was dann noch an Dynamik übrig bleibt, geht als „Sonderangebot“ über den Ladentisch.
Wie das geschieht, habe ich schon X-mal gepostet.
Lesen Sie hier noch einmal, meine Kommentare.
https://www.pv-magazine.de/2023/01/04/co%e2%82%82-emissionen-2022-in-deutschland-kaum-gesunken/
Besonders den vom 06 Jan. um 21.49 Uhr, wo anhand der Merit Order Grafik deutlich gemacht ist, wie für „Alle“ der Preis von P1 auf P2 sinkt.
Was soll diese Diskussion um die Strompreisbremse? Wir sind weit von den 40 ct weg. Es wäre viel sinnvoller die day ahead Preise zu veröffentlichen. Dann hätten die Kunden die Option den Stromverbrauch in Zeiten mit Überschuss an Strom zu legen. Volkswirtschaftlich sinnvoll, irgendwann kommt dann selbst in Deutschland die Smart Option mit Variablen Strompreisen.