Eigentlich ist Ökofen auf die Entwicklung und die Produktion von Pelletheizungen spezialisiert. Jetzt will das österreichische Unternehmen auch in den Wärmepumpenmarkt einsteigen – und das gleich mit einer „Weltneuheit“, wie es in der Mitteilung heißt. Greenfox hat Ökofen seine vollmodulierende Wärmepumpe getauft, die ebenso grün wie schlau arbeiten soll. Denn Greenfox kann – laut Ökofen als weltweit erstes Modell – auf Basis von Wetter- und CO2-Daten, Börsenstrompreisen und Photovoltaik-Eigenproduktion erkennen, wann der Strom nicht nur günstig, sondern auch sauber ist.
„Wer unsere Wärmepumpe nutzt, kann ganz einfach und jederzeit selbst bestimmen, ob sie maximal ökologisch oder maximal günstig arbeiten soll“, sagt Ökofen-CEO Stefan Ortner. „Abstufungen sind natürlich ebenfalls möglich.“ Das Unternehmen habe seine regelungstechnische Eigenentwicklung bereits zum Patent angemeldet und lege besonderen Wert auf Produktion und regionale Wertschöpfung der Geräte in Österreich. „Wir haben damit die Qualitätssicherung und die Auswahl der Komponenten selbst in der Hand“, so Ortner.
Wie Ökofen weiter mitteilte, verfügt das Modell über hohe Vorlauftemperaturen bis 65 Grad Celsius und eine Systemleistung von bis zu 14 Kilowatt. Als Kältemittel werde R290 verwendet. Daher sei die Wämepumpe sowohl für die Ausstattung von Neubauten als auch für den Heizungstausch in Bestandsgebäuden geeignet. Der Einbau der Außeneinheit sei mit einem Fertigfundament ohne Betonieren möglich, der Schallleistungspegel betrage 45,2 Dezibel (dB (A)). Damit bewege sich Greenfox im Vergleich auf dem deutschen Markt im oberen Spitzenfeld.
Ökofen zufolge kann die Wärmepumpe entweder als Einzelheizsystem oder in Kombination mit einer Pelletheizung verwendet werden. Mit den geeigneten hydraulischen Anschlüssen und bei Flächenheizsystemen wie Fußboden-, Wand- oder Deckenheizungen sei im Sommer auch eine Kühlung des Gebäudes möglich. Verkaufsstart für Greenfox ist der 1. September 2023.
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Wenn viel „Ökostrom im Netz“ ist, dann ist die Wärmepumpe genau so ökologisch, wie wenn „wenig Ökostrom im Netz ist“. Ökologisch wäre es erst dann, wenn der angebotene Ökostrom ohne diese eine zusätzliche Wärmepumpe keine Verwendung hätte. Solch eine Situation ist zumindest in Deutschland derzeit praktisch nie geben. Was alleine schon daran erkennbar ist, dass die fossilen Kraftwerke nie abgeschaltet werden, ja in der Heizperiode sogar kaum gedrosselt werden. Allenfalls die Betreiber der fossilen Kraftwerke dürften sich über so eine Steuerung freuen – sie können dann noch gleichmäßiger ihre Kohlefeuerungen in Betrieb halten.
Und wenn wir wirklich eines Tages überschüssiger Ökostrom zur Verfügung steht, dann ist doch sicher eine auf Netzebene organisierte Regelung sinnvoller als irgendwelche grüne Logiken in Wärmepumpen. Solche Steuerungen dienen ausschließlich dem egoistischen grünen Gewissen der Betreiber und sonst niemandem.
Stefan schreibt.
Allenfalls die Betreiber der fossilen Kraftwerke dürften sich über so eine Steuerung freuen – sie können dann noch gleichmäßiger ihre Kohlefeuerungen in Betrieb halten.
@ Stefan.
Die können ihre Kohlekraftwerke sogar noch besonders hochfahren, denn die Speicherfetischisten meinen dann sie würden Ökostrom speichern.
Auch wieder so ein grünes Scheingefecht, dass auf dem „Faulen Ei“ von 2010 basiert.
Sie kaufen doch eine Wärmepumpe nicht für die nächsten zwei Jahre, sondern für die nächsten 20-30. Und bei dem gegenwärtigen Steigerungstempo des PV-Ausbaus, bald hoffentlich auch des Windausbaus, werden solche flexiblen Verbraucher schon bald helfen, den Mangel an Speichern zu überbrücken. Die Kohlekraftwerke werden wir erst los, wenn zur Überbrückung der Dunkelflaute genug Speicher gebaut sind: Für den untertägigen Ausgleich Batteriespeicher, für den mehrtägigen Hochtemperaturspeicher (auf pv-magazine vor kurzem „Carnotspeicher“ genannt) und für den weltweiten und saisonalen Ausgleich Wasserstoff. Am günstigsten ist aber immer der direkt verbrauchte Strom, und das schafft man mit so einer Steuerung. Ob sie jetzt so aufwendig sein muss, ist eine offene Frage. Zumindest ist sie flexibel, und damit für viele kommende Szenarien gerüstet – vielleicht kein Fehler, angesichts der Unsicherheit, wie der Strommarkt der Zukunft aussehen wird.
Danke JCW, ich sehe das sehr ähnlich.
Diese Status Quo Denke und des nimmer Veränderlichen kennt man ja eigentlich von den Kritikern zur Genüge. Klar wird zurzeit noch Fossiles angeschmissen, aber netzdienliche EE orientierte Verbraucher werden schon in den Dreißigern ein Segen sein, wenn Kohle ad acta gelegt ist… vielleicht sogar schon früher, wenn es wirklich vorangeht. Daher kann man aus meiner Sicht nie früh genug mit einer solchen dynamischen Infrastruktur anfangen… sie spart vielleicht nicht heute CO2, in Zukunft aber sehr wohl und dann muss dieser spirit des netzdienlichen Verhaltens im Gegenzug für die Einsparung von Kosten in der Gesellschaft verankert sein. Das bedarf Zeit und es schadet keineswegs, jetzt bereits damit anzufangen.
Wie kann man ein 1×1 der Mathematik und Betriebswirtschaft zum Patent anmelden.
Mhhh….
Also ich sehe schon heute
– Regelmäßige Abregelung großer Solaranlagen Mittags im Sommer. Ideal um die Warmwassererzeugung dahin zu verlagern
– Regelmäßigen Windüberschuß in Winternächten. Ideal um die Wärmeerzeugung vorzuverlafgern
– riesige Unterschiede in der Erzeugung von Braunkohlekraftwerken je nach Verfügbarkeit der Erneuerbaren
– Als Indikator davon: riesige Intradaypreisunterschiede.
Irgendwie kann ich ihnen da nicht folgen. Ganz praktisch gibt es schon heute (mit stark steigender Tendenz) viele Zeiten in denen eine zur richtigen Zeit verbrauchte Kilowattstunde Erneuerbare vor der Abregelung schützt und nicht fossil erzeugt wird.
Und mal umgekehrt gefragt: Wenn das reiner Egoismus wäre: wie schadet das den der Gesellschaft und wie sollte sich der einzelne Wärmepumpenbesitzer stattdessen verhalten?
Natürlich brauchen es auch Maßnahmen auf Netzebene. Aber für die sinnvolle Lenkung des Verbrauchs sind intelligente System die dynamische Tarife nutzen wesentlich eileganter und akzeptierter als zentrale Maßnahmen wie Drosselung. Und günstiger/schneller verfügbar als riesige zentrale Speicher.
Dynamische Tarife ermöglichen es denen, die es sich leisten können, weiterhin über ihren Energieverbrauch nicht nachdenken zu müssen. Nur die kleinen Leute, die jeden Cent einzeln umdrehen müssen, die fangen dann an, ihren Energieverbrauch nach dem Strompreis zu steuern. Die zentrale Steuerung ist da sozial gerechter, vor allem wenn man bedenkt, dass die Besserverdienenden ohnehin schon einen wesentlich größeren Schluck aus der Energiepulle nehmen.
Natürlich ist es eine Fehlentwicklung, dass hier wie anderswo Reichtum als Freibrief gesehen wird, besonders viel Energie zu verbrauchen, statt dass dieser Reichtum genutzt wird, um seinen Energieverbrauch besonders stark zu reduzieren, beispielsweise durch besser gedämmte Gebäude oder Investitionen in Erneuerbare Energieerzeuger. Aber so schnell werden die Menschen sich nicht ändern. Einzig beim E-Auto ist es gelungen, ein Statussymbol daraus zu machen. Aber die meisten E-Autofahrer, die ich kenne, haben eben nicht nur ein E-Auto, sondern auch noch einen Verbrenner. Den nehmen sie dann für die Fahrten, wo das E-Auto mit seinem Reichweiten- und Ladeproblem beschwerlich wird. Und schließlich werden E-Autos die Straßen genauso verstopfen und immer mehr Landschaftszerstörung für den Straßenbau bewirken, wie vorher die Verbrenner. Auf die Idee, da mal größenmäßig abzurüsten auf Fahrradgröße, meinetwegen mit E-Unterstützung, kommt kaum einer.
@JCW
„Dynamische Tarife ermöglichen es denen, die es sich leisten können, weiterhin über ihren Energieverbrauch nicht nachdenken zu müssen. Nur die kleinen Leute, die jeden Cent einzeln umdrehen müssen, die fangen dann an, ihren Energieverbrauch nach dem Strompreis zu steuern. Die zentrale Steuerung ist da sozial gerechter, vor allem wenn man bedenkt, dass die Besserverdienenden ohnehin schon einen wesentlich größeren Schluck aus der Energiepulle nehmen.“
Diesen Absatz verstehe ich nicht… würde mal sagen, dass die ganz überwiegende Mehrheit gerne mit dynamischen Tarifen Geld spart, so reich ist unser Land dann doch nicht. Ich vermute, Sie meinen den Komfortverlust, der mit dyn. Tarifen ggf. einhergehen könnte und somit verschiedenen Klassen abbilden könnte. Das sehe ich aber überhaupt nicht, da smarte Algorithmen keinen Komfortverlust bedeuten. Gerätschaften wie Wärmepumpe, Wallbox oder Wechselrichter machen das ganz automatisch im Hintergrund so weit es eben möglich ist… das bedeutet hin und wieder für höheren Komfort natürlich auch mal höhere Preise, aber über das Jahr betrachtet spart es doch einiges an Bares und man merkt es nicht einmal.
Ihrem letzten Absatz kann ich nur zustimmen… aber auch das wird sich aus meiner Sicht mit dem Markt erledigen. Kleine Gefährte nur für einen bestimmten Zweck werden in der Skalierung günstiger und die Nachfrage wird mit den günstigen Preisen folgen. Das müssen aus meiner Sicht nicht gleich Fahrräder sein, geschlossene L7E Fahrzeuge können die noch viel breitere Masse bedienen und sie wären (zukünftig ggf. mit dem Na-Ionen Akku) ökologisch noch sehr gut vertretbar.
Sehr cool fänd ich es, wenn zukünftig solche 10-20 kWh Fahrzeuge nicht für die City, sondern auch als Zweitgefährte angenommen würden und zusätzlich bidirektional zum Heimspeicher als Energielieferant doppelt genutzt werden könnten… als solches sehe ich für Kleinstfahrzeuge eine rosige Zukunft… will see.
@Detlef: Zumindest bei der Wallbox muss man bei dynmaischen Tarifen sagen „Lade sparsam, aber spätestens in 5 Stunden muss das Auto vollaufgeladen bereitstehen“. Der Bequeme hängt sein Auto einfach an die Steckdose und bezahlt, was es halt kostet. Wenn es genug gibt, die preisorientiert laden, wird es auch gar nicht besonders teuer.
Hat man eine zentrale Leistungsbegrenzung, dann kann der Bequeme noch so sehr bereit sein, jeden Preis zu zahlen – er bekommt nicht mehr Strom als jeder andere. Es ist eine elegante Form der sozialen Kontingentierung. BLÖD und Konsorten würden natürlich heftig dagegen polemisieren, mit den üblichen Halbwahrheiten und Lügen, denn es würde auch deren Anteilseigner und Chefredakteur einschränken. Aber mich würde das gerade freuen.
JCW schreibt.
Dynamische Tarife ermöglichen es denen, die es sich leisten können, weiterhin über ihren Energieverbrauch nicht nachdenken zu müssen. . Die zentrale Steuerung ist da sozial gerechter, vor allem wenn man bedenkt, dass die Besserverdienenden ohnehin schon einen wesentlich größeren Schluck aus der Energiepulle nehmen.
@JCW
Das sind Sie schon wieder auf meiner Linie und merken es nicht. Was sind den die dynamischen Tarife ? Die dynamischen Tarife basieren auf der Tatsache, dass Sonne und Wind den Strom zeitweise billig machen, sprich dem Merit Order Effekt.
Und wenn die Erneuerbaren wieder zwingend in den Bilanzkreisen der Versorger wären, könnten sie den Strom „Zentral“ für alle billiger machen. Die soziale Gerechtigkeit wäre erfüllt.
Wie das funktioniert habe ich schon 99 mal gepostet.
Hier noch einmal
https://www.pv-magazine.de/2023/01/04/co%e2%82%82-emissionen-2022-in-deutschland-kaum-gesunken/
Mein Kommentar vom 06. Jan. um 21.49 Uhr zeigt, wie für „Alle“ P1 zu P2 wird
„Zumindest bei der Wallbox muss man bei dynmaischen Tarifen sagen „Lade sparsam, aber spätestens in 5 Stunden muss das Auto vollaufgeladen bereitstehen“. Der Bequeme hängt sein Auto einfach an die Steckdose und bezahlt, was es halt kostet. Wenn es genug gibt, die preisorientiert laden, wird es auch gar nicht besonders teuer.“
Sorry… glauben Sie wirklich, in diesen digitalen Zeiten ist das irgendein Problem? … der Netzdienliche kann genauso bequem sein, das ist letztlich nur eine Frage der Technik und klugen Algorithmen. Sie wollen offenbar ein soziales Thema (wie große konservative und rechte Teile der Gesellschaft) daraus machen, ich sehe das nicht.
Die Leistungsbegrenzung ist noch nicht durch und betrifft nicht den Haushaltsstrom, sondern nur die Beladung des E-Autos und den Betrieb von Wärmepumpen. Sie soll und darf nur sehr sehr selten auftreten, soll schnellstens wieder behoben werden und ich bin mir nicht mal sicher, ob das überhaupt optional ist und nicht (zumindest bei geförderten Wallboxen) ausnahmslos alle betrifft… ich bin der Meinung, man sollte nicht aus allem ein soziales Thema machen, wenn es in Wahrheit um krasse Versäumnisse der Union und um bestehende Netzengpässe geht… es sich also um ein temporäres Problem handelt, das nur „gemeinsam“ angegangen werden kann. Es gibt sicher auch einige Vermögende, die sich solidarisch der Lösung des Problems anschließen… vermutlich dann einfach mit großem Akku im Haus, der im Ergebnis langfristig genauso wirksam Leistungsbegrenzungen für alle vermeiden hilft.
Detlef K. schreibt
Sorry… glauben Sie wirklich, in diesen digitalen Zeiten ist das irgendein Problem? … der Netzdienliche kann genauso bequem sein, das ist letztlich nur eine Frage der Technik und klugen Algorithmen. Sie wollen offenbar ein soziales Thema (wie große konservative und rechte Teile der Gesellschaft) daraus machen, ich sehe das nicht.
@ Detlef K.
Was mich betrifft, ich habe nichts gegen dynamische Tarife, aber bitte erst dann, wenn die Erneuerbaren wieder in den Bilanzkreisen der Versorger „Physikalisch“ verbraucht werden, damit die Allgemeinheit was ab bekommt, wenn Sonne und Wind keine Rohstoffrechnungen schicken. Ich möchte, dass der Preis „P1 für alle auf P2 sinkt“, wie ich in meinem vorigen Beitrag deutlich gemacht habe. Was dann noch übrig bleibt, kann für die „Digitalisten“ dynamisch zum Vorteil werden.
@Hans Diehl
„Was mich betrifft, ich habe nichts gegen dynamische Tarife, aber bitte erst dann, wenn die Erneuerbaren wieder in den Bilanzkreisen der Versorger „Physikalisch“ verbraucht werden, damit die Allgemeinheit was ab bekommt, wenn Sonne und Wind keine Rohstoffrechnungen schicken. Ich möchte, dass der Preis „P1 für alle auf P2 sinkt“, wie ich in meinem vorigen Beitrag deutlich gemacht habe. Was dann noch übrig bleibt, kann für die „Digitalisten“ dynamisch zum Vorteil werden.“
sorry, diese Argumentation mit „erst dann, wenn“ ist nicht weit weg von den größten Kritikern der Energiewende. Das System ist so wie es ist und was Sie sich am besten morgen wünschen, wird früher oder später von selber kommen. Schon, bevor wir 80% EE 2030 im System haben, werden wir vermutlich viele 100% EE Phasen bekommen, wobei Dynamik für 110% EE absolut sinnig ist. Hier geht es um ein Systemwechsel, der sich bei den Menschen erst herumsprechen muss. Das geht nicht via Schalter, das muss akzeptiert und erlernt werden. Die Technik muss sich dafür verbreiten, die anbindenden Gerätschaften müssen sich entwickeln und schlussendlich müssen die Vorteile offensichtlich sein… das dauert seine Jahre. Und bis dahin kommen wir Ihrem Gewünschten immer näher. Pragmatismus ist angesagt und nicht „erst dann, wenn“.
Detlef K schreibt.
sorry, diese Argumentation mit „erst dann, wenn“ ist nicht weit weg von den größten Kritikern der Energiewende. Das System ist so wie es ist und was Sie sich am besten morgen wünschen, wird früher oder später von selber kommen
@ Detlef K.
Da kennen Sie offensichtlich nicht die Geschichte des EEG, und meine Kommentare dazu. Meine Argumentation lautet nicht „Erst dann wenn“ sondern „Erst wenn wieder“ Erst wenn wieder das „Faule Ei“ korrigiert ist, das der Energiewende 2010 ins Nest gelegt wurde, als die EE aus den Bilanzkreisen der Versorger raus genommen wurden, und als „Überschuss“ an die Börse verbannt wurden. Die EE wurden zu Überschuss degradiert, woraus nun für privilegierte Verbraucher dynamische Tarife entstehen.
Erst wenn.. „wieder“.. Sonne und Wind für alle Stromverbraucher die Preise senken, kann man dynamische Preise für die Privilegierten anbieten.
Und wie das möglich ist habe ich schon X-mal hier dargestellt, nun noch einmal.
Die Erneuerbaren müssen wieder „vorrangig“ in den Bilanzkreisen der Versorger verbraucht werden, wie das bis 2010 der Fall war. Damit der preis mindernde „Merit Order Effekt“ den sie auslösen, der „Allgemeinheit“ zugute kommt.
Lesen Sie dazu meine folgenden Kommentare.
https://www.pv-magazine.de/2023/01/04/co%e2%82%82-emissionen-2022-in-deutschland-kaum-gesunken/
Besonders den vom 06. Jan. um 21.49 Uhr wo dargestellt ist wie für alle ´die Strompreise von „P1 auf P2 sinken“
Fazit: Sonne und Wind schicken keine Rohstoffrechnungen, aber bitte für alle. Denn dafür bezahlen ja auch alle, neuerdings der Staat. Sie wissen doch seit 2010 gilt, je niedriger die Börsenpreise, desto höher die EEG Umlage.
@JCW: Ich glaube nicht, dass wir uns den Luxus leisten können, einfache funktionierende Hebel für eine funktionierende (dynamische Tarife) abzulehnen, weil die Ihnen subjektiv ungerecht erscheinen. Wobei ich Ihrer These gar nicht folgen kann: Eine Verlagerung von Verbrauch in EE-Reiche lastarme Phasen ist bei intelligenter Steuerung ja oft völlig verzichtsfrei. Wann die Waschmaschime, des E-Auto, die Wärmepumpe oder der Warmwasserboiler laufen schränkt den Nutzen ja nicht ein. Und das „Reiche‘ das nicht machen, sondern sich den Luxus ’schlechten‘ Stroms leisten glaube ich nicht. Ich sehe da eher eine Trennung zwischen bewusstem Verbruchern und der egal-Fraktion. Und es ist ja nicht do, dass die ‚Reichen‘ nicht mit Geld umgehen können und nichts machen. Wo Laufen z.B. viele Solargesteuerte Wallboxen heute.?
Das bedeutet natürlich nicht, das es keine zentralen Maßnahmen (Netze, Speicher, Reservekraftwerke,…) braucht. Aber Strom dann und dort zu verbrauchen wo und wann er anfällt wird immer effizienter und günstiger sein, als ihn zu Speichern, weit zu Transportieren oder abzuriegeln. Und das freiwillig und subventionsfrei auch über variable Preise zu steuern passt bestens in die soziale Marktwirtschaft. Ausschließlich auf zentrale Eingriffe zu setzen ist am Ende langsamer und teurer für alle. Das ist dann erst recht nicht sozial.
Danke Krid, sehe ich exakt genauso. Wenn daraus selbst Leute vom Fach schon ein (für mich völlig unverständlich) soziales Thema machen, dann ist es um die Akzeptanz der Sektorenkopplung von vorneherein nicht gut bestellt. So ist das nur Wasser auf die Mühlen der größten Kritiker und am Ende läuft es wieder ausschließlich auf zentral abhängig machende Strukturen (die es sicher auch teilweise braucht) hinaus, aber neue dezentrale demokratische Strukturen werden mit einem solchen Framing im Keim schon erstickt.
Hallo Ihr Mitdiskutanten, zum Nachdenken.
In den Bilanzkreisen der Versorger schlägt das Herz der Stromversorgung. Da müssen die Händler im voraus kalkulieren , und Strom bestellen. Dort entnehmen die Netzbetreiber verlässliche Daten und Fakten für die Netzstabilität. Wenn da die Hauptakteure der Energiewende, nämlich die Erneuerbaren keine Rolle mehr spielen, sondern für jeden Händler separat am Spotmarkt der Börse zur freien Verfügung stehen, wenn diese sich als Überschuss „kannibalisiert“ haben, kann die Energiewende nicht funktionieren.
Das Ergebnis zeigt das Folgende.
https://www.n-tv.de/wirtschaft/Stromhaendler-gefaehrden-Netz-article5516456.html
Wenn dann die dynamischen Tarife auch noch zur Pflicht werden, gibt das ein Hauen und Stechen um die Überschüssigen Erneuerbaren, zu Lasten der Netzstabilität.
Deshalb müssen die EE erst wieder zwingend in die Bilanzkreise der Versorger integriert werden, wie das bis 2010 der Fall war. Und was dann noch übrig bleibt kann man dynamisch, digital wie auch immer anbieten.
Wer – nur weil das bis 2010 schon mal Gesetz war, – meine Kommentare hier als rückwärtsgewandt bezeichnet, hat das System nicht verstanden.
Mein „Rückwärtsgewandt“ ist lediglich das Wegräumen eines 2010 gelegten Bremsklotzes, auf dem Wege hin zu 100% Erneuerbaren.