Seit kurzem gibt es den neuen Energiewetterindex „emwex“. Erstmalig mache dieser die Preise für Solar- und Windstrom im kurzfristigen Stromhandel transparent. Dabei zeigt er für jeden Tag 24 Werte für Solar und Wind auf Basis der prognostizierten Auslastung beider Technologien. Nach Angaben des Entwicklers Robin Girmes stellt er somit erstmals eine belastbare Basis für die tägliche Berechnung der Marktwerte von Solar- und Windstrom dar. Darüber hinaus biete „enwex“ einen stündlichen Temperaturindex, mit dessen Hilfe die Einflüsse von Wetter auf Commodity-Preise bepreist und abgesichert werden könnten. Der Index stehe kostenlos zur Verfügung und werde täglich aktualisiert.
Die drei Indizes für Solar, Wind und Temperatur ermöglichten, handelbare Wetterderivate analog zur Logik bei Grundlast (baseload) Verträgen abzurechnen (daily settlement), wie es weiter hieß. Die Suite der Derivate diene Absicherung von Volumen- und Preisrisiken, die vor allem bei der Finanzierung von Erneuerbaren-Energien-Anlagen über Stromabnahmeverträge (PPA) unabdingbar seien. Basis für „enwex“ ist demnach eine öffentlich dokumentierte Methodologie auf Basis des weithin genutzten Wettermodells des Europäischen Zentrums für mittelfristige Wettervorhersage (ECMWF).
Den ersten Nutzer des Energiewetterindex gibt es auch bereits. Dies sei CF Flex Power in Kooperation mit CF Partners. Mehr als 70 Marktakteure hätten zudem ihre Absicht bekundet, Transkationen auf „enwex“-basierenden Produkten abzuwickeln und zu handeln. “Die Preisfindung unterhalb von Kraftwerksgestehungskosten erhält mit den ‚enwex‘-Indizes eine fundamentale Berechnungsalternative“, so Entwickler Robin Girmes. Er biete „aufgrund vollständiger Standardisierung der Wetterdaten diverse Hedgingmöglichkeiten, zum Beispiel gegenüber Kannibalisierungseffekten der Erneuerbaren.“
Die Handelshäuser CF Flex Power und CF Partners nutzten die Indexwerte, um PPA-Risiken gemeinsam zu bewirtschaften. Sie ermöglichten ihren Bestands- sowie Neukunden in Form ihres Liquid PPA-Produkts bereits jetzt Zugang zu diesem neuen Markt. „FlexPowers Liquid PPAs“ würdem demnach auf den standardisierten Wind- und Photovoltaik-Profilen von „enwex“ basieren. Mit der standardisierten Abwicklung der physischen Vermarktungsverträge würden PPAs einfach handelbar und stehen dadurch einer breiteren Kundschaft zur Verfügung. „Auf Basis der enwex-Indizes sind wir in der Lage unseren Kunden transparente Absicherungsinstrumente für alle Risiken rund um die Erzeugung von grüner Energie bereitzustellen. Zudem ermöglicht die standardisierte Natur der Indizes die Bündelung von Liquidität und dadurch die Findung eines effizienten und kompetitiven Preises“, erklärte Max Amir Dieringer, CEO von CF Flex Power.
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