Bosch erhält 161 Millionen Euro Förderung für Aufbau von Brennstoffzellen-Fertigung

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Bei Brennstoffzellen könnte es vielleicht bald mehr „made in Germany“ geben. Bosch geht mit seinen Brennstoffzell-Systemen in die Großserienfertigung in Süddeutschland. Das Projekt gilt als sogenanntes wichtiges Projekt von gemeinsamem europäischen Interesses – kurz IPCEI genannt. Für die Zusage eines Zuwendungsbescheids reiste sogar Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Bündnis 90/Die Grünen) an den Standort in Renningen bei Stuttgart.

„Deutschland ist ein starker Standort mit starken Unternehmen, die bereit sind, die Transformation anzugehen und zu meistern“, sagt Habeck. „Jetzt kann eine hochinnovative Schlüsseltechnologie für den Wasserstoffhochlauf am Standort Deutschland in Serie gehen.“

Bosch wird in dem Werk seine SOFC-Systeme, also Festoxid-Brennstoffzellen, herstellen. Die Systeme sind dem Hersteller zufolge vielseitig zu Strom- und Wärmeerzeugung einsetzbar. Bereits jetzt können sie mit Biogas oder Erdgas mit Wasserstoffbeimischungen betrieben werden. Ein Betrieb mit reinem Wasserstoff ist ebenfalls möglich. Dies erlaube den Marktzugang über das bestehende Gasnetz. Der elektrische Wirkungsgrad betrage 60 Prozent. Der Gesamtwirkungsgrad 85 Prozent, teilt Bosch mit.

Die Produktion der Brennstoffzellen wird Bosch in Bamberg, Homburg und Wernau bei Esslingen vornehmen. Die Entwicklung, einen Teil der Fertigung und die Erprobung soll an mehreren Standorten im Raum Stuttgart, wie Stuttgart-Feuerbach, Renningen und Wernau stattfinden.

Insgesamt erhält Bosch 161 Millionen Euro Fördergeld für den Aufbau einer Großserienfertigung seiner Feststoffoxid-Brennstoffzellensysteme (SOFC). 70 Prozent der Förderung sollen den Angaben zufolge aus Bundesmitteln stammen. Neben dem Bund stellten auch noch die Bundesländer Bayern, Baden-Württemberg und Saarland Gelder bereit.

Bei der Übergabe des Förderbescheids am Bosch Forschungscampus in Renningen waren auch Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann und Umweltministerin Thekla Walker (beide Bündnis 90/Die Grünen) sowie die bayerische Staatsministerin Melanie Huml (CSU) anwesend.

Der Prototyp des Brennstoffzellen-Stacks wurde vergangenes Jahr im April vorgestellt. Das Gerät hatte eine Leistung von zehn Kilowatt elektrisch, wobei noch drei Kilowatt thermisch abgeleitet werden konnten. Es kann zu einer Kaskade oder einem Cluster vernetzt werden und können ein dezentrales Energieversorgungssystem bilden.

Das Unternehmen kündigte an, den Stack für höhere Leistung besonders für den Gewerbe- und Industriesektor auszulegen und bis 2024 an den Markt zu bringen. Vor einem Jahr noch teilte Senior Vice President für Festoxid-Brennstoffzellen (SOFC) bei Bosch, Marcus Spickermann, mit, dass man anstrebt, mit einem Produktionsvolumen von 200 Megawatt zu beginnen.

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