Der Photovoltaik-Zubau in Deutschland zeigt sich aktuell auf einem sehr stabilen Niveau. Im Mai sind nach der Veröffentlichung der neuesten Zahlen aus dem Marktstammdatenregister 1040 Megawatt hinzugekommen. Die aktuelle Statistik zeigt für März mittlerweile einen Zubau von 1118 Megawatt* und für April 1007 Megawatt. Seit der Umstellung der Veröffentlichung korrigiert die Bundesnetzagentur die Zubauzahlen permanent nachträglich für die einzelnen Monate. Bis zum Auswertungsstand Mai sind nun 4970 Megawatt in Deutschland zugebaut worden. Das Ziel, der Bundesregierung in diesem Jahr neun Gigawatt an Photovoltaik-Leistung neu zu installieren, sollte damit mehr als erreicht werden.
Für das Ziel von 215 Gigawatt installierte Photovoltaik bis 2030 gibt die Bundesnetzagentur weiterhin einen linearen, monatlichen Zubauwert von 1566 Megawatt an. Aktuell sind mehr als 3,033 Millionen Photovoltaik-Anlagen mit 72,520 Gigawatt Gesamtleistung in Deutschland installiert. Für Pfingstmontag hatte der Bundesverband Solarwirtschaft das Erreichen der Marke von drei Millionen Anlagen erreicht.
Im laufenden Jahr ist Bayern weiter Spitzenreiter beim Photovoltaik-Zubau. 1325,5 Megawatt sind bislang in diesem Jahr im Freistaat hinzugekommen. Dahinter folgt Nordrhein-Westfalen mit knapp 750 Megawatt vor Baden-Württemberg mit 661,5 Megawatt. Schlusslichter sind wie gewohnt die Stadtstaaten: Berlin kommt auf rund 25 Megawatt, Hamburg auf gut 14 Megawatt und Schlusslicht Bremen auf 5 Megawatt bislang in diesem Jahr.
Die von der Bundesnetzagentur veröffentlichte Detailauswertung zeigt, dass die Nachfrage weiter sehr vom Zubau bei Photovoltaik-Dachanlagen getrieben wird und zwar jene mit gesetzlichem Vergütungsanspruch. Diese Kategorie bis ein Megawatt machte im Mai 642,5 Megawatt des Zubaus aus, hinzu kamen weitere 11,3 Megawatt an Dachanlagen aus Ausschreibungen und 28,6 Megawatt mit PPA. Allerdings lässt die Statistik der Bundesnetzagentur Interpretationsspielräume offen, da nur zwischen „Baulicher Anlage“ und „Freifläche“ unterschieden wird. Der Zubau bei Photovoltaik-Freiflächenanlagen erfolgte im Mai hauptsächlich über die Ausschreibungen. Für Solarparks mit insgesamt 304,7 Megawatt wurden demnach Zuschläge eingelöst. Bei ungeförderten Photovoltaik-Freiflächenanlagen kamen 36,8 Megawatt neu hinzu und bei kleinen Freiflächenanlagen unter einem Megawatt waren es insgesamt 14,9 Megawatt. Weiterhin marginal ist das Segment von Mieterstrom: Für den Zuschlag wurden Photovoltaik-Anlagen mit insgesamt 2,7 Megawatt im Mai neu gemeldet.
So erfreulich das Anziehen der Photovoltaik-Nachfrage in Deutschland ist, lohnt doch ein kleiner Blick nach China. Dort sind nach Angaben der Nationalen Energiebehörde NEA in den ersten fünf Monaten 61,21 Gigawatt Photovoltaik-Leistung hinzugekommen. Die kumuliert installierte Photovoltaik-Leistung erreicht damit knapp 392 Gigawatt.
*Anmerkung der Redaktion: In der ursprünglichen Version war die Angabe falsch. Wir haben dies nun korrigiert.
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Im Hinblick auf China stehen wir doch ganz gut da wenn man den Zubau/installierte Leistung mit dem Stromverbrauch normalisiert. DE verbraucht etwas mehr als 500 TWh vs. China etwas weniger als 8000 TWh. Macht Faktor 15-16 (Einwohnerzahl wäre ein ähnlicher Faktor). Deutschland ist da sogar aktuell noch schneller.
Auf China übertragen heißt das: 50 GW * 15 = 75 GW Zubau in den ersten fünf Monaten. Wenn wir die angezielten 22 GW erreichen sind das 330 GW. Aber sicher wird China uns da noch weit überholen.
Erstaunlich was alles geht, wenn nicht die CDU in der Regierung ist
Ja, die Angst vor mangelnder Energieversorgung war noch nie so groß, wie unter der Ampel.
Kein Wunder daher, dass viele besorgte Bürger eben bei sich Photovoltaik installieren.
Das liegt bei den wenigsten an Angst vor Versorgungsausfällen (allenfalls wegen des russischen Terrorkriegs in der Ukraine), sondern an verbesserten Bedingungen in Form von Mehrwertsteuererleichterung und höheren Einspeisevergütungen. Das hätten CDU und SPD (GroKo) nie gemacht.
Ja sehe ich ähnlich. Die Regierung hat ja letzten Winter schon gezeigt, dass diese Panikmache wegen der Energieknappheit einfach nur Quatsch ist. Wenn dann sind die Probleme eher dem unter den Vorgängerregierungen verschleppte Netzausbau. Aber da geht es ja jetzt zum Glück auch vorwärts.
Ich hoffe doch das geht so weiter, die MwSt. Senkung hat sehr viel beigetragen. Mein Bekanntenkreis ist voll von Diskussionen rund um Solaranlage erweitern oder welche auf den Neubau kommt und das ist super!
Schreibt doch bitte dazu was die KW/h von diesen Anlagen kosten wird.
Was meinen Sie genau?
Nachdem inzwischen jedem klar sein sollte, dass PV Strom der mit Abstand günstigste ist spielt es doch im Grunde kaum noch eine Rolle wie hoch ein kWh Preis exakt ist. Fakt ist wir brauchen Strom und wollen ihn so sauber und günstig wie möglich. Beides ist mit PV erfüllt. Mehr muss man im Grunde nicht mehr wissen oder?
@ Musicman schreibt.
. Mehr muss man im Grunde nicht mehr wissen oder?
@ Musicman.
Doch, … man sollte mehr wissen. Man sollte wissen, dass der PV Strom nach der gegenwärtigen Gesetzeslage, seit 2010 nicht mehr vorrangig im Lande verbraucht werden muss, sondern virtuell am Spotmarkt der Börse als Überschuss verramscht wird. Da können wir noch so viel billigen PV Strom produzieren, die „Letzte Generation“ bringen wir damit nicht von der Straße.
Siehe hier unter Auswirkungen.
https://de.wikipedia.org/wiki/Ausgleichsmechanismusverordnung
Bis 2009 hatten erneuerbare Energien sowohl einen Einspeisevorrang als auch einen Verbrauchsvorrang. Wurde viel regenerativer Strom ins Netz eingespeist, mussten konventionelle Kraftwerke abgeschaltet werden, damit der Strom aus erneuerbaren Energien in Deutschland verbraucht wurde. Mit der Reform wurde der Verbrauchsvorrang aufgehoben, was einen starken Anstieg der Kohlestromproduktion zur Folge hatte, da diese nun bei starker Einspeisung erneuerbarer Energien nicht mehr notwendigerweise gedrosselt werden musste. Der nun in großem Maße zusätzlich produzierte Strom konnte stattdessen in andere Staaten exportiert werden. Zitat Ende.
Fazit:…Wir verdrängen in den Abnehmerländern deren Dreckschleudern, der Dreck bleibt bei uns, und wir wundern uns, dass die letzte Generation auf der Straße klebt.
So lange das Gesetz nicht geändert wird, machen mit dem billigen PV Zubau andere die lukrativen Geschäfte.
Siehe hier:
https://www.golem.de/news/strombilanz-2022-deutschland-exportiert-strom-fuer-fast-3-milliarden-euro-2301-170980.html
Das können Sie doch selbst ausrechnen!
20000€ für 10 kWp PV Anlage plus Batterie erzeugt 10000 kWh/Jahr.
Ergibt über 20 Jahre gerechnet 10ct/kWh
Warum werden in Artikeln von pv magazine immer wieder Fotos
von Anlageninstallationen verwendet, bei denen das Thema
Arbeitssicherheit mehr als offensichtlich komplett ignoriert wird?
Habt ihr dafür überhaupt keinen Blick oder ist Euch das egal?
Reiner Matthees
SunStrom GmbH
Ernstgemeinte Frage aus Interesse: Was wird im Bild falsch gemacht?
An Ef. H.
Ich weiß nicht, wie es bzgl. Netzpflicht am Gerüst aussieht, aber ich könnte mir vorstellen, dass das fehlende Netz bemängelt wird.
Außerdem gehen die Montageschienen komplett über das Dach und die zweite Dachhälfte ist nicht eingerüstet.
Du meinst das fehlende Gerüst bei dem Vordach mit der ungeheuren Fallhöhe von 50cm?