Im ersten Quartal 2023 verbrauchten die Bundesbürger 138 Milliarden Kilowattstunden Strom, zehn Milliarden Kilowattstunden weniger als im Vorjahreszeitraum. Nach vorläufigen Berechnungen des Zentrums für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung Baden-Württemberg (ZSW) und des Bundesverbands der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) lieferten die Erneuerbaren mit 69 Milliarden Kilowattstunden genau die Hälfte dieser Menge. Im ersten Quartal 2022 waren es noch vier Milliarden Kilowattstunden mehr.
Insgesamt erzeugte die deutsche Stromwirtschaft 148 Milliarden Kilowattstunden, ein Minus von acht Prozent gegenüber dem Vorjahr. Auf Basis der Brutto-Stromerzeugung, also inklusive der exportierten Strommengen, kamen die Erneuerbaren im ersten Quartal auf einen Anteil von 47 Prozent.
Deutlich weniger Strom aus Kohle, Gas und Atomenergie
Mit einer Erzeugung von 38 Milliarden Kilowattstunden war die Windenergie an Land die mit Abstand wichtigste Erneuerbaren-Stromquelle. Sie deckte mehr als ein Viertel des Bedarfs. Dahinter folgt die Biomasse mit elf und die Photovoltaik mit knapp acht Milliarden Kilowattstunden – die wegen des damals sehr sonnigen Wetters im Vorjahreszeitraum noch fast zehn Milliarden Kilowattstunden produzierte. Die Offshore-Windenergie lieferte im ersten Quartal 2023 sieben und die Wasserkraft vier Milliarden Kilowattstunden.
Die Betreiber von Kohle-, Erdgas- und Atomkraftwerken erzeugten zusammen 78 Milliarden Kilowattstunden, zehn Milliarden weniger als im Vorjahr. Die Braunkohle lieferte im Jahresvergleich gut neun Prozent weniger Strom, die Steinkohle rund elf Prozent und die Kernenergie fast 32 Prozent. Die Stromerzeugung aus Erdgas ging um fast acht Prozent zurück.
„Egal, ob für Energiewende, Wärmewende, Verkehrswende oder Wasserstoffhochlauf: Um die Klimaziele zu erreichen, brauchen wir noch viel mehr grünen Strom als wir heute haben“, sagt Kerstin Andreae, Vorsitzende der BDEW-Hauptgeschäftsführung. „Die Bundesregierung hat hierzu bereits einige Maßnahmen angestoßen. Nun geht es um die Umsetzung – zum Beispiel von schnelleren Planungs- und Genehmigungsverfahren. Hierzu brauchen wir eine Gelingenshaltung bis in jede Amtsstube. Gleichzeitig müssen wir den Netzaus- und -umbau vorantreiben, einen Markt für Wasserstoff schaffen und die Weichen für ein Marktdesign stellen, in dem sich auch Investitionen in steuerbare Stromerzeugungskapazitäten lohnen.“
Dieser Inhalt ist urheberrechtlich geschützt und darf nicht kopiert werden. Wenn Sie mit uns kooperieren und Inhalte von uns teilweise nutzen wollen, nehmen Sie bitte Kontakt auf: redaktion@pv-magazine.com.
@ Ralph Diermann
ist diese Meldung wirklich die Druckerschwärze wert?
„Ein Rückgang der EE Stromerzeugung von 2 Milliarden kWh weniger gegenüber dem Vorjahr wg. schlechterem Wetter“; also Stagnation in dem so herbeigeschworenem zügigen Ausbau der EEG!
In dem Tempo wird das eher ein Fiasko!#
Provokation:
Warum werden die Kommunen, Bürgermeister nicht dazu innerhalb eines Berichtswesens genötigt, den Stromverbrauch ihrer Kommune vs. der EEG-Produktion in Ihrem Verantwortungsbereich gegenüber zu stellen.
Solch ein Mittel wird auch über das bisherige Kurzzeitgedächnis einer Legislaturperiode hinaus dauerhaft anhalten und eventuel Kräfte freisetzen..
Zitat aus dem Artikel….Egal, ob für Energiewende, Wärmewende, Verkehrswende oder Wasserstoffhochlauf: Um die Klimaziele zu erreichen, brauchen wir noch viel mehr grünen Strom als wir heute haben“, sagt Kerstin Andreae, Vorsitzende der BDEW-Hauptgeschäftsführung. Zitat Ende.
Zu nächst sollte man dafür sorgen, dass der grüne Strom wieder vorrangig im Lande verbraucht wird, und nicht den Bock als Gärtner fungieren lassen, in dem die Altgedienten darüber bestimmen können, wann Windräder abgeschaltet werden, damit AKW oder Kohlekraftwerke am Netz bleiben können. Das sollte die ehemalige Grüne, und heutige BDEW Vorsitzende auch wissen.
Vor diesem Hintergrund sind auch all diese Statistiken, über mehr oder weniger Ökostromanteil zu bewerten.
Ihr Anliegen und ein „Mehr“ an Zubau sind doch kein Widerspruch, bei dem man entscheiden muss, ob man dieses oder jenes zunächst angeht.
@ HD
Doch,… was nutzt uns der Zubau, wenn der Ökostrom „virtuell“ an der Börse als Überschuss gehandelt werden muss, und dadurch die folgenden Schlagzeilen entstehen.
https://www.bild.de/geld/wirtschaft/politik-inland/energie-irrsinn-belgier-daenen-und-oesis-kriegen-unseren-strom-geschenkt-82412206.bild.html