Sunmaxx PVT will mit frischen Millionen Modulproduktion in Sachsen aufbauen

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Die Sunmaxx PVT GmbH hat in einer Finanzierungsrunde neue Mittel in Höhe von 3,25 Millionen Euro erhalten. Dabei hätten der TGFS Technologiegründerfonds Sachsen und Mahle New Ventures in das Start-up aus Dresden investiert, wie es am Donnerstag mittelte. Mahle New Ventures sei bereits seit Ende 2021 bei dem Photovoltaik-Unternehmen an Bord, das sich auf photovoltaisch-thermischen (PVT) Solarmodule spezialisiert hat. Mit TGFS sei nun ein lokaler institutioneller Finanzierungspartner hinzugekommen. Die frischen Mittel sollen für die Weiterentwicklung der Technologie sowie den Markteintritt durch den Bau einer 50 Megawatt Produktionsstätte in Sachsen genutzt werden. Die Inbetriebnahme der Produktion ist Sunmaxx PVT zufolge für die zweite Jahreshälfte geplant.

Mit PVT-Modulen lässt sich nicht nur Strom erzeugen, sondern auch Wärme nutzen. „Bei der Energiewende geht es im Kern um Effizienz“ erklärte Wilhelm Stein, Gründer und Geschäftsführer von Sunmaxx. „Unsere PVT-Module stellen die Nutzung der Sonnenenergie mit einem Gesamtwirkungsgrad von mehr als 80 Prozent auf ein neues Niveau – und das zu wirtschaftlichen Konditionen.“

Als wesentliches Unterscheidungsmerkmal zu PVT-Modulen anderer Hersteller nennt Sunmaxx seine verwendete Wärmetauscher-Technologie, um die nutzbare Wärme aus den Modulen abzuführen. Sie basiere auf den hochentwickelten Thermomanagement-Lösungen von Mahle. Sunmaxx könne so auf eine kostenoptimierte, stark skalierbare Technologie aus der Automobilindustrie zurückgreifen, wodurch ihre PVT-Module insgesamt deutlich günstiger, aber auch kompakter und leichter werden als PVT-Module anderer Hersteller.

Aus dem Datenblatt geht hervor, dass das Modul „Sunmaxx PX-1“ Abmaße von 1750 mal 1140 mal 38 Millimeter aufweist und 29 Kilogramm scher ist. Es wird mit einem schwarzen, Aluminium eloxierten Rahmen und 3,2 Millimeter dicken hochtransparenten Solarglas sowie einer schwarzen Polymer-Rückseitenfolie gefertigt. Das Modul ist in drei Photovoltaik-Leistungsklassen erhältlich – mit 385, 390 und 395 Watt, die aus 108 M10-monokristallinen PERC-Halbzellen bestehen. Den Wirkungsgrad gibt Sunmaxx mit 19,2 bis 19,7 Prozent an. Die Module sind für eine maximale Systemspannung von 1000 Volt geeignet. Die Ertragssteigerung der Module durch die Kühle liege bei fünf bis zehn Prozent.

Zu den Thermischen Daten heißt es, dass die thermische Energie bei 1522 Watt liege. Das Trägermedium sei ein Wasser-Glykol-Gemisch. Das Modul verfügt über einen hydraulischen Anschluss, der in Form eines Plug-in-Steckverbinders mit flexiblem Schlauch daherkommt. Der Durchmesser des Steckverbinders beträgt 14 Millimeter. Den spezifischen Durchfluss gibt Sunmaxx mit 50 bis 150 Litern pro Stunde an.

Die Module eignen sich dem Hersteller zufolge für den Einsatz in Dach- und Freiflächenanlagen – vom Einfamilienhaus über Industriegebäude bis hin zu kalten Nahwärmenetzen. Der Dresdner Hersteller gibt auf seine PVT-Module eine Produktgarantie über zehn Jahre. Die lineare Leistungsgarantie für die elektrische Leistung läuft über 25 Jahre, wobei 97 Prozent nach dem ersten Jahr und 80 Prozent nach dem 25. Jahr garantiert werden.

„Damit bilden unsere Module eine Schlüsselkomponente zur vollständigen Dekarbonisierung des Strom- und Wärmebedarfs von Quartieren, Industriestandorten und Gewerbegebäuden“, erklärte Stein. „Auch die Einbindung in kalte Nahwärmenetze ist ein spannender Einsatzbereich.“ Erste Referenzanlagen seien bereits im Bau und würden demnächst in Betrieb genommen.

TGFS begründet seine Investition in Sunmaxx auch mit der Wiederbelebung der Solarindustrie in Europa. „Wir sehen hier großes Potenzial, einen Teil der solaren Wertschöpfungskette wieder in Europa ansiedeln zu können, und das mit einer Technologie, die dem Wettbewerb mehrere Jahre voraus ist“, ergänzte Sören Schuster, Geschäftsführer des TGFS.

Erst vor wenigen Tagen hatte Triple Solar vermeldet, 10 Millionen Euro Wachstumskapital eingesammelt zu haben. Das niederländische Unternehmen will das Geld in den Ausbau seiner Produktion von PVT-Modulen investieren und bald auch in anderen Märkte außerhalb der Heimat anbieten.

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