38 Prozent der Schweizer Hausbesitzer wollen in den nächsten drei Jahren in Photovoltaik investieren, davon 16 Prozent in den nächsten 12 Monaten. Dies ist eines der Ergebnisse des 12. Kundenbarometer erneuerbarer Energien, das von der Universität St. Gallen in Zusammenarbeit mit Raiffeisen Schweiz, AMAG und Energie Schweiz erstellt wurde. Es basiert auf einer repräsentativen Stichprobe von mehr als 1000 Befragten.
17 Prozent wollen sich in den nächsten drei Jahren ein Elektroauto kaufen. Die Hauptgründe für die Investitionen sind der Klimaschutz und der Wunsch nach Unabhängigkeit. Letzteres ist der wichtigste Treiber für die Anschaffung von Batteriespeichern. 87 Prozent der „Early Electrifiers“ geben an, dass die meisten Menschen in ihrem Umfeld eine positive Einstellung zu diesen Technologien haben. Dies unterstreiche die Bedeutung von Peer-Effekten bei Investitionsentscheidungen, so die Autoren des Kundenbarometers. Sie definieren „Early Electrifier“ als Hausbesitzer, die an der Kombination verschiedener Energietechnologien interessiert sind.
Von Plug-in-Hybriden zu rein elektrischen Fahrzeugen
Bei der Elektromobilität deutet das Kundenbarometer auf eine Verschiebung von Plug-in-Hybriden zu reinen batterieelektrischen Fahrzeugen hin. 70 Prozent der Befragten, die sich kürzlich für ein Elektroauto entschieden haben, sind rein elektrisch unterwegs. Wasserstoffautos haben einen vernachlässigbaren Marktanteil.
Unter denjenigen, die mehr als ein Auto besitzen, geben drei Viertel der Befragten an, dass sie ihr Elektroauto als Hauptfahrzeug nutzen. 74 Prozent der Besitzer von Elektroautos verfügen über eine eigene Ladestation, was die grosse Bedeutung des Ladens zu Hause unterstreiche. Unter Mietern wird die fehlende Möglichkeit, eine Ladestation auf dem eigenen Parkplatz zu installieren, immer noch als Hindernis für den Kauf eines Elektroautos angesehen.
Beschleunigung der Energiewende
Seit 2015 werden die Befragten gebeten, die Fortschritte der Schweizer Energiewende zu bewerten. Ähnlich wie vor der Krise wünscht sich dieses Jahr ein stabiler Anteil von 63 Prozent der Befragten eine Beschleunigung der Energiewende. Andererseits ist der Anteil der Befragten gestiegen, die sich über den richtigen Weg unsicher sind: 19 Prozent sind der Meinung, dass die Energiewende zu schnell voranschreitet.
Bei der Bewertung der Ursachen der aktuellen Krise herrscht weitgehende Einigkeit darüber, dass die drei wichtigsten Faktoren der Krieg Russlands gegen die Ukraine, die Abhängigkeit der Schweiz von Energieimporten und die mangelnden Fortschritte beim Ausbau der einheimischen erneuerbaren Energieerzeugung sind.
Die drei Maßnahmen mit der höchsten Zustimmung zur Bewältigung der aktuellen Herausforderungen sind beschleunigte Planungsverfahren für Wasser- und Windkraft, zusätzliche finanzielle Unterstützung für den Einsatz erneuerbarer Energien und steuerliche Anreize zur Verbesserung der Energieeffizienz von Gebäuden. Dagegen ist der Bau neuer Gaskraftwerke die Maßnahme mit der geringsten Zustimmung. Sie wird nur von 17 Prozent der Befragten (eher) befürwortet.
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Die Frage ist eher: Warum wollen 2/3 keine Solaranlage auf dem Dach? Das können doch nicht alle Nordausrichtungen sein.
Unsere Ost/ West Anlage war die beste Investition ever. Die Einspeisevergütung finanziert unseren Bezug im Winter. Durch das Laden des E-Autos amortisiert sich die Anlage bereits nach 9 Anstatt 12 Jahren. Wenn Strom und Benzinpreise weiter steigen, noch füher.
Selbst mit einer finanzierung über einen Kredit wäre die Anlage ein No-Brainer gewesen.
Ich denke, mit mehr Informationen und Rechenbeispielen kann die Rate der Interessenten noch erhöht werden.
Genau das ist die Frage. Warum macht der Großteil der Bürger/Firmen/Kommunen etc. es einfach nicht? Wirtschaftlichkeit kann man ausschließen. Kapitalmangel ebenfalls.
Wenn man darauf die Antwort hätte, wäre das der Schlüssel, um das Problem zu lösen. Sagen Sie bescheid, wenn Sie es haben 🙂
Jahrzehnte lange Desinformationskampagnen der Fossilen Lobby. Das selbe gilt für Elektroautos.
Ich sehe aber nicht schwarz, die Solarindustrie in der Schweiz ist maximal ausgelastet. Jedes neu bebaute Dach hat meistens mehrere Nachbardächer mit evtl. Krisch eingestellten Bewohnern. Der direkte kontakt zum Nachbarn oder teilweise der Neid werden auch die anderen 2/3 zu einer Anlage bewegen.
Der Strompreis welcher sich je nach EW vervielfacht hat wird seinen teil dazu beitragen. Die Stromrechnungen kommen ja erst.