Umspannwerk-Ausbau verzögert Netzanschluss von Naturstrom-Solarpark

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Seit einem guten Jahr betreibt Naturstrom einen 7,5-Megawatt-Solarpark im thüringischen Henschleben. Im Februar wurde die Freiflächenanlage um einen Batteriespeicher mit einer Kapazität von mehr als 1.000 Kilowattstunden ergänzt, der Ertragsspitzen glätten und so zur Entlastung der Netze beitragen soll. Jetzt hat das Unternehmen den Solarpark auf einer angrenzenden ehemaligen Deponiefläche um weitere 8,5 Megawatt Leistung erweitert. „Bis auch die zweite Teilanlage des Solarparks Henschleben ihren Sonnenstrom ins öffentliche Netz einspeist, wird es aber noch ein wenig dauern“, teilte Naturstrom am Mittwoch mit. Der Verteilnetzbetreiber Thüringer Energienetze müsse dafür das Umspannwerk Walschleben ausbauen und habe dies für das erste Quartal 2023 angekündigt.

„Die Anbindung neuer Solarparks an das öffentliche Netz wird immer mehr zu einer Herausforderung, denn für die benötigten regenerativen Erzeugungskapazitäten ist das Stromnetz oft nicht angemessen ausgebaut“, so Naturenergy-Geschäftsführer Thomas E. Banning. Die Naturstrom-Erzeugungstochter trägt der Mitteilung zufolge die Investition in den Solarpark und wird ihn in ihr Erzeugungsportfolio übernehmen. Im ersten Bauabschnitt habe das Unternehmen zusätzlich einen Speicher installiert, um die Einspeisespitzen zu glätten, die das vorhandene Netz nicht hätte aufnehmen können. Für den zweiten Bauabschnitt seien in Henschleben über acht Kilometer Kabeltrasse notwendig. Der Ausbau der Verteilnetze muss laut Banning aktiver vorangetrieben werden, sonst sei es nicht möglich, die Ziele der Bundesregierung beim Ausbau der erneuerbaren Energien zu erfüllen.

Die 18.700 Module des zweiten Bauabschnitts sollen künftig 8,5 Millionen Kilowattstunden Solarstrom pro Jahr produzieren. Vor Baubeginn hatte Naturstrom die rund sieben Hektar, die sich etwa zur Hälfte auf einer Deponiefläche befinden, rekultiviert und so für die Errichtung des Solarparks nutzbar gemacht. „Wir freuen uns, dass der Solarpark weiter ausgebaut wird, denn so wird die Energieversorgung im Land sicherer. Was uns aber auch freut, sind die von Naturstrom vorgenommenen Rekultivierungsmaßnahmen, die die Auswirkungen einer alten Deponie maßgeblich reduzieren, ohne dass der Haushalt meiner Gemeinde belastet wird“, so Olaf Starroske, Bürgermeister der Gemeinde Straußfurt. 2023 soll ein dritter Bauabschnitt den Solarpark in Henschleben komplettieren.

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