Im Auftrag des Regionalverbands Ruhr (RVR) hat das Gelsenkirchener Büro EE Energy Engineers das Potenzial von 58 Abraumhalden als Standorte für Erneuerbare-Energien-Anlagen untersucht. Im RVR haben sich die elf kreisfreien Städte und vier Kreise des Ruhrgebiets mit rund 5,1 Millionen Einwohnern zusammengeschlossen. 47 dieser 58 Haldenstandorte erfüllen der Potenzialanalyse zufolge die technischen Voraussetzungen, um dort mit Photovoltaik und Windkraft Energie zu erzeugen. Andere Technologien wie Biomasse, Solar- und Geothermie kommen demnach wegen geringer Flächen, der fehlenden Abnahme von Wärme sowie aufwändigerer Arbeiten durch den Haldenkörper nicht in Frage.
Wie der RVR am Montag mitteilte, waren die Kriterien für eine mögliche Nutzung für Solar- und Windenergie, dass auf der jeweiligen Halde keine großflächigen Rodungen notwendig und Flächen mit einer Mindestgröße von 1500 Quadratmeter vorhanden sind. Flächen auf den Nordhängen habe man ausgeschlossen und bei Windenergieanlagen einen Abstand von 600 Metern zur nächsten Wohnbebauung zugrunde gelegt. Nach diesen Kriterien kommen dem RVR zufolge 24 Halden für Photovoltaik-Kraftwerke und 2 Halden für Windenergie in Frage. Auf 21 Halden sei eine Kombination von Photovoltaik und Wind möglich, 11 seien aufgrund ihrer Größe nicht geeignet.
Nach Zahlen des RVR werden zurzeit bereits auf 8 Halden insgesamt 128 Gigawattstunden Windenergie pro Jahr erzeugt. Auf allen Halden zusammen könnten im Idealfall 788 Gigawattstunden Strom aus Sonne und Wind pro Jahr erzeugt werden. 420 Gigawattstunden soll die Photovoltaik beisteuern, 368 Gigawattstunden die Windenergie, teilte der RVR auf Anfrage von pv magazine mit. „Die Studie zeigt einmal mehr, welche Potenziale wir haben“, so Frank Dudda, Oberbürgermeister der Stadt Herne und Vorsitzender der RVR-Verbandsversammlung. „Die Halden des RVR werden so einen wichtigen Beitrag dazu leisten, aus unserer Region die grünste Industrieregion der Welt zu machen.“ Der RVR ist bereits Eigentümer von 46 der untersuchten Halden, die 12 weiteren sollen bis 2035 von der Ruhrkohle AG übernommen werden.
Ob eine kurz-, mittel- oder langfristige Umsetzung der energetischen Nutzung möglich ist, will der RVR jetzt in weitergehenden Einzelstandortuntersuchungen und intensiven Abstimmungen mit den Kommunen klären. Entscheidend seien dabei die planungsrechtlichen Voraussetzungen sowie bereits bestehende und geplante Nutzungskonzepte. Bei einem kurzfristigen Szenario, wo einer grundsätzlichen Genehmigung nichts im Wege steht, sei mit einem Zeitrahmen von der Planung bis zum Bau bei Wind von drei bis fünf Jahren und bei Photovoltaik von ein bis drei Jahren zu rechnen.
Dieser Inhalt ist urheberrechtlich geschützt und darf nicht kopiert werden. Wenn Sie mit uns kooperieren und Inhalte von uns teilweise nutzen wollen, nehmen Sie bitte Kontakt auf: redaktion@pv-magazine.com.
Mit dem Absenden dieses Formulars stimmen Sie zu, dass das pv magazine Ihre Daten für die Veröffentlichung Ihres Kommentars verwendet.
Ihre persönlichen Daten werden nur zum Zwecke der Spam-Filterung an Dritte weitergegeben oder wenn dies für die technische Wartung der Website notwendig ist. Eine darüber hinausgehende Weitergabe an Dritte findet nicht statt, es sei denn, dies ist aufgrund anwendbarer Datenschutzbestimmungen gerechtfertigt oder ist die pv magazine gesetzlich dazu verpflichtet.
Sie können diese Einwilligung jederzeit mit Wirkung für die Zukunft widerrufen. In diesem Fall werden Ihre personenbezogenen Daten unverzüglich gelöscht. Andernfalls werden Ihre Daten gelöscht, wenn das pv magazine Ihre Anfrage bearbeitet oder der Zweck der Datenspeicherung erfüllt ist.
Weitere Informationen zum Datenschutz finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.