Vonovia hat mittlerweile im Berliner Bezirk Lichtenberg zwölf Wohnanlagen mit Photovoltaik-Anlagen ausgestattet. Den Mietern von insgesamt 649 Wohnungen könne damit Photovoltaik-Mieterstrom angeboten werden. Die ersten Photovoltaik-Anlagen produzieren bereits seit März Solarstrom. Vonovia zufolge kann der Solarstrom kann von den Mietern bezogen werden. Das Unternehmen hat dafür nach eigenen Angaben den Tarif „Gründirektstrom“ aufgelegt. Es ist das erste Mal, dass die Berliner Wohnungsbaugesellschaft ein Photovoltaik-Mieterstrom-Modell umgesetzt hat. Die Photovoltaik-Anlagen haben eine Gesamtleistung von 1068 Kilowatt und werden im Jahr voraussichtlich gut eine Million Kilowattstunden Solarstrom liefern.*
„Die Installation der Photovoltaikanlagen ist uns aus zwei Gründen ein dringendes Anliegen: Zum einen leisten wir damit einen wirksamen Beitrag zur nachhaltigen Reduzierung von CO2-Emissionen bei der Energieerzeugung“, sagte Sascha Amler, Regionalbereichsleiter Berlin Ost/Potsdam von Vonovia. „Zum anderen können unsere Mieter mit dem grünen Strom direkt an der Energiewende mitwirken. Die positive Resonanz und das große Interesse der Mieterinnen und Mieter haben unsere Erwartungen übertroffen.“
In den kommenden Monaten sollen weitere Wohnanlagen in der Hauptstadt mit Photovoltaik-Anlagen ausgestattet, wie es von Vonovia weiter hieß. Das Unternehmen hatte angekündigt, alle geeigneten Dächer seiner Immobilien bundesweit mit Photovoltaik-Anlagen ausstatten zu wollen. Nach einem erfolgreichen Pilotprojekt seines „1000-Dächer-Programms“ im September 2021 konkretisierte es die Zahl auf 17.000 Dächer, auf denen Photovoltaik-Anlagen in den kommenden Jahren installiert werden sollen. Die Anlagen sollen dann möglichst für Photovoltaik-Mieterstrom-Angebote genutzt werden. Bereits 2030 könnte Vonovia so 194 Millionen Kilowattstunden Solarstrom jährlich produzieren und rechnet mit Investitionen von etwa 240 Millionen Euro. Bis 2050 ist das Ziel, alle geeigneten 30.000 Dächer mit Photovoltaik auszustatten. Dabei solle der Solarstrom künftig auch sektorübergreifend, also zum Laden der Elektrofahrzeuge und die Wärmegewinnung genutzt werden.
*Anmerkung der Redaktion: Vonovia hatte die korrgierten Daten zu Leistung und Erzeugung seiner Photovoltaik-Anlagen am 9.8.2022 an pv magazine geschickt und wir haben diese im Artikel ergänzt.
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„Jährlich rechnet Vonovia mit 1068 Kilowattstunden“
hoffe mal da ist was mit den EInheiten schief gelaufen
„Jährlich rechnet Vonovia mit 1068 Kilowattstunden, die von den Mietern bezogen werden können.“
Ist diese Zahl wirklich korrekt? Falls ja, reicht diese Erzeugungsleistung nicht einmal für einen durchschnittlichen Ein-Personen-Haushalt mit 1200-1500 Kilowattstunden Verbrauch im Jahr, besonders wenn die Warmwasser-Versorgung noch über einen Durchlauferhitzer läuft.
In einer anderen Quelle (Berliner Woche) steht übrigens auch 1068,2 kWp und nicht kWh (auch wenn dort das „jährlich“ fehl am Platz ist), was ca. 1000 MWh pro Jahr an erzeugter Energie wären. Das ergibt auch wesentlich mehr Sinn wenn man zugrunde legt, dass zwölf Wohnanlagen mit PV ausgestattet worden sind. Warum haben immer noch so viele Leute ein Problem mit der Unterscheidung bzw. richtigen Angabe von kW/h und kW bzw. kWp?
Danke für die Rückfragen. Haben Sie natürlich recht. Ich habe es rausgenommen und nochmal bei Vonovia nachgefragt.
Das ist eine sehr schöne Marketing Aktion der Vonovia, um den schlechten Ruf aufzupolieren den dieser Konzern hat, weil es ihm vor allem um maximalen Profit geht.
Das vonovia keinen guten Ruf hat ist bekannt, aber es gibt viele Wohnungsbaugesellschaften welche sicherlich keinen besseren Ruf haben. Wenn dann so ein Konzern auch um sein Image aufzupolieren 240 Millionen Euro in die Hand nimmt, dann ist es immer noch eine gute Sache. Ich habe ja einen Zwang für die Gesellschaften vorgeschlagen aber freiwillig wäre mir natürlich lieber.
@Sandra, bitte um Ergänzung
Über welchen Tarif können sich die Mieter der betroffenen Immobilie erfreuen?
Welcher finanzieller Vorteil an PV-Strom wird Vonovia für deren Abnehmer angepeilt?
Danke
Das geht wohl niemandem etwas an! Das Modell wird angenommen und die Mieter sind zufrieden, das sollte als Aussage doch reichen.
Wenn das die ersten PV-Projekte von Vonovia sind, sind sie aber eher spät dran. Wir haben (als Installationsbetrieb) solche Anlagen für andere Wohnungsbaugesellschaften und Mieterstromprojekte
bereits 2019-21 realisiert. Z.B im Bereich Teterower Ring oder Lubminer Straße im Berliner Südosten. Installierte Gesamtleistung 1300kWp. However, es ist ein Schritt in die richtige Richtung. Hier kann die Teilhabe und gegebenenfalls der kleine finanzielle Vorteil die Akzeptanz für erneuerbare Energien in der Bevölkerung erhöhen. Weiter so.