Die Solaris Power AG ist im vergangenen Jahr gegründet worden. Nun will sich das Start-up aus Mainz im Bereich der Photovoltaik-Mietmodelle etablieren. Dies bedeutet, Haushalte können die Photovoltaik-Anlage auf ihrem Dach von Solaris Power installieren lassen und mieten sie dann über einen bestimmten Zeitraum – meist laufen die Verträge über 20 Jahre. Die Anfangsinvestitionen übernimmt Solaris Power, doch dafür braucht es eine solide finanzielle Ausstattung. Diese soll nun über ein Crowdinvesting kommen, das über die Plattform „Wiwin“ gestartet wurde. Knapp eine Million Euro will Solaris Power bei den Crowdinvestoren einsammeln, die sich ab 250 Euro an der Kampagne beteiligen können.
Der Großteil der eingesammelten Mittel werde direkt in die Errichtung der Photovoltaik-Anlagen fließen, vorzugsweise in Kombination mit einem Speichersystem und einer Wallbox. Etwas Geld fließt zudem in den Organisationsaufbau des wachsenden Unternehmens. “Der Markt hat ein riesiges Potenzial, denn an der Photovoltaik führt mit Blick auf die Klimakrise überhaupt kein Weg vorbei. Von 16 Millionen Einfamilienhäusern in Deutschland sind aktuell nur etwa zwei Millionen Häuser mit einer Solaranlage ausgestattet“, beschreibt Gründer Uwe Pollierer das Marktpotenzial. Die Nachfrage sei dabei enorm. In den kommenden 18 Monaten plane Solaris die Installation von insgesamt 1500 neuen Photovoltaik-Anlagen. Dies übernehme das Schwesterunternehmen Solar Biokraftwerke GmbH & Co. KG Photovoltaik-Anlagen. Nach Ablauf der Vertragslaufzeit von 20 Jahren könnten die Hausbesitzer dann die Photovoltaik-Anlagen übernehmen oder sie würden von Solaris weiterbetrieben.
Bei dem Crowdinvesting handelt es sich um ein digitales Wertpapier. Die Laufzeit sei bis Ende Juni 2027 festgelegt bei jährlichen Zinsen von sieben Prozent. Als Bonuskomponente ist ein umsatzabhängiger Bonus von bis zu sieben Prozent sowie eine Exitbeteiligung beplant.
Dieser Inhalt ist urheberrechtlich geschützt und darf nicht kopiert werden. Wenn Sie mit uns kooperieren und Inhalte von uns teilweise nutzen wollen, nehmen Sie bitte Kontakt auf: redaktion@pv-magazine.com.
Irgendwie schießen diese Mietmodelle wie rote Pilze mit weißen Tupfen aus dem Boden. Das eingezahlte Geld in 5 Jahren mit über 40% Rendite auszustatten ist schon toll und ein prima Versprechen. Wer zahlt den diese Rendite? Anscheinend derjenige, welcher 20 Jahre einen Vertrag an der Backe hat und keine Rendite erzielt. Eine kleine Solaranlage mit Speicher und Wallbox wird sicherlich mit 20.000 € zu Buche schlagen. Da noch Geld für den Aufbau der Struktur gebraucht wird, können so nicht einmal 50 Anlagen mit dem crautinvesting finanziert werden. Es gibt aber noch 14 Millionen freie Dächer. Da gibt es noch viel Luft nach oben.
Diese Modelle sind auch so toxisch wie diese Pilze.
Für die Anlagenmieter scheint mir das Risiko noch überschaubar, aber nicht wirklich attraktiv. Sie geben ihre Dachfläche für 20 Jahre her, was heisst weder sie selbst noch potentielle Käufer des Hauses können eine eigene PV Anlage errichten. Da für bekommen sie eine Preisgarantie von 29,5 ct/kWh für ihren Eigenverbrauch. Da zahle ich derzeit bei den lokalen Stadtwerken weniger. Klar könnte der Preis explodieren und dann wäre es eine Art Versicherung gegen Strompreiserhöhungen, aber eine relativ lückenhafte, da der Winterstrom ja weiterhin vom EVU gekauft werden muss.
Die Krautinvestoren schießen ihr Geld nachrangig ein, es steht explizit, dass es schon vor einer Insolvenz einen Totalverlust geben kann. Wahrscheinlich sind die 1 Mio deutlich mehr als das gezeichnete Kapital der AG. Auch gibt es keinerlei Sicherheiten für die Krauts. Die Anlagen und Ansprüche aus der Einspeisung oder dem Verkauf an die Mieter können dann Kapitalgeber einer höheren Klasse (z.B. Banken) als Sicherheiten bekommen. Noch besser sind die Vorstände und Aufsichtsräte der AG gestellt, sie verlieren nur das gezeichnete Kapital, das sie in die AG gesteckt haben, wenn sie eine Weile durchhalten haben sie wahrscheinlich mehr an Vergütung für ihre Posten eingenommen als in die AG eingezahlt. Noch besser geht es der Vermittlunsfirma. Branchenüblich sind oft 15 % oder mehr des Kapitals fällig sobald das Fundinggeld eingesammelt ist, vollkommen unabhängig vom weiteren wirtschaftlichen Erfolg, Risiko gegen Null.