Enervis PPA-Price-Tracker für Photovoltaik: Krieg gegen die Ukraine treibt Strompreise und Index im März 2022 auf neuen Höchststand

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Der Krieg Russlands gegen die Ukraine hat weiterhin starke Auswirkungen auf die Strom- und Gasmärkte und treibt damit auch den Preisbenchmark für langfristige Power Purchase Agreements im deutschen Strommarkt auf einen neuen Höchststand. So ist das gemittelte Terminpreisniveau für Strom als Benchmark für unseren PPA-Price-Tracker im März 2022 noch weiter geklettert und lag für den vergangenen Monat bei rund 117 Euro pro Megawattstunde. Der Hintergrund dafür ist, dass die Terminpreise für Strom nicht nur für das verbleibende Jahr 2022 sehr hoch notierten, sondern auch mittelfristig für die Jahre 2023, 2024 und 2025 um 100 Euro pro Megawattstunde und teils deutlich darüber gehandelt wurden.

Die von Enervis für den März 2022 berechneten generischen Preise für einen zehnjährigen Photovoltaik-PPA mit Start im Frontmonat (April 2022) liegen unter Berücksichtigung von üblichen Abschlägen für Photovoltaik-Profilwerte, PPA-Abwicklungs- und Risikokosten sowie marktüblichen Erlösen für Herkunftsmachweise bei rund 79 bis 89 Euro pro Megawattstunde. Dies entspricht einer Entwicklung von rund plus 235 Prozent innerhalb der letzten zwölf Monate und rund plus 190 Prozent innerhalb der letzten sechs Monate. Gegenüber dem Vormonat ist ein Anstieg um rund zehn Prozent zu verzeichnen.

Methodische Erläuterung: Der Enervis PPA-Price-Tracker zeigt auf Basis typischer PPA-Bewertungsparameter einen monatlichen Preiskorridor für Photovoltaik-PPAs im deutschen Strommarkt. Ausgangsbasis der Berechnung des generischen PPA-Preises ist ein Mischpreis der Terminmarktnotierungen des vergangenen Monats für die angenommene PPA-Laufzeit. Hierfür werden die in der angenommenen PPA-Laufzeit liegenden Monats-, Quartals- und Jahresprodukten der EEX für die deutsche Preiszone herangezogen. Für den generischen Photovoltaik-PPA werden 10 Jahre Laufzeit mit Beginn im Frontmonat unterstellt. Darauf wird der mittlere erwartete Abschlag des technologiespezifischen Referenzmarktwertes und ein Ab- oder Aufschlag aus projektspezifischen Einflüssen (Standort, Anlagentechnologie, Parklayout, Wetterjahr) für die angenommene PPA-Laufzeit angewendet. Dieser stammt aus unseren eigenen szenariobasierten Strommarktmodellierungen. Die Streuung des spezifischen Marktwertes um den erwarteten Referenzmarktwert herum wird auf Basis unseres PPA-Atlas abgebildet. Aufsetzend darauf wird die typische Streubreite für Abwicklungs- und Risikokosten eines PPA berücksichtigt. Abschließend wird die Streubreite von Erlösen für Herkunftsnachweise preiserhöhend berücksichtigt. Der dargestellte Korridor der ermittelten PPA-Preise basiert auf einer Kumulation der in der Berechnung unterstellten Schwankungsbreiten. Hinweis: Soweit gesetzlich zulässig schließt Enervis jegliche Haftung für Schäden aus, die aus der Verwendung dieser Dokumentation entstehen. Enervis übernimmt keine Gewähr oder Haftung für die Richtigkeit und Vollständigkeit der in dieser Dokumentation enthaltenen Daten und Ergebnisse.

Grafik: Enervis

— Der Autor Nicolai Herrmann ist Partner beim energiewirtschaftlichen Beratungshaus Enervis und Spezialist für die Vermarktung erneuerbarer Energien in Strommärkten. Er hat umfangreiche Erfahrung in der Beschaffung, Bewertung und Verhandlung von Power Purchase Agreements für Abnehmer und Erzeuger in den europäischen PPA-Märkten. https://enervis.de/ —-

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