Geschäftszahlen von SMA Solar durch Chipmangel und Sondereffekt beeinträchtigt

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Die SMA Solar Technology AG hat im vergangenen Jahr einen rückläufigen Umsatz verzeichnet. Er habe bei 983,7 Millionen Euro gelegen, teilte der Hersteller von Photovoltaik-Wechselrichtern am Donnerstag mit. 2020 hatte SMA noch die Umsatzmilliarde übersprungen. Die verkaufte Wechselrichter-Leistung ging im Jahresvergleich von 14,4 auf 13,6 Gigawatt zurück. Diese Entwicklung begründet das Photovoltaik-Unternehmen mit der „im Jahresverlauf zunehmend angespannte Liefersituation bei elektronischen Chips“. Aufgrund der weltweiten wirtschaftlichen Erholung habe sich die Nachfrage derart erhöht, dass die internationalen Zulieferer diese nicht ausreichend bedienen konnten. Die Auswirkungen der Corona-Pandemie und des Chipmangels hätten sich vor allem auf das SMA Segment „Buisness Solutions“ ausgewirkt, hieß es weiter. Der Umsatz bei „Home Solutions“ und „Large Scale & Projects Soluions“ habe trotz der Herausforderungen auf Vorjahresniveau gelegen.

Die Ergebnisse von SMA wurden 2021 zudem von der Auflösung eines langfristigen Vertrags über Betriebsführungs- und Wartungsdienstleistungen für Photovoltaik-Kraftwerke belastet. Das operative Ergebnis vor Abschreibungen, Zinsen und Steuern (EBITDA) sank demnach von 71,5 auf 8,7 Millionen Euro. Die Abwicklung des Vertrags habe sich hierbei mit einem mittleren zweistelligen Millionenbetrag ausgewirkt. Langfristig sollen durch die Vertragsauflösung jedoch die Verluste reduziert werden. Sein Konzernergebnis gab SMA mit einem Verlust von 23 Millionen Euro an. 2020 konnte SMA noch einen Gewinn von 28,1 Millionen Euro verbuchen. Die Nettoliquidität blieb relativ stabil und betrug zum Jahresende 2021 noch 221,7 Millionen Euro.

„Der insbesondere im zweiten Halbjahr noch einmal deutlich verschärfte Chipmangel hat die Geschäftsentwicklung der SMA 2021 erheblich beeinträchtigt“, räumte SMA-Vorstandssprecher Jürgen Reinert ein. „Als europäischer Hersteller waren wir hier besonders betroffen, da die Zulieferer der elektronischen Bauteile größtenteils in den USA sitzen und in China fertigen lassen. Dementsprechend werden die Kunden in diesen Regionen bevorzugt beliefert.“ Im vergangenen Jahr habe SMA zudem versucht, seine Geschäftsfelder weiter zu diversifizieren. So sei die strategische Ausrichtung als Energiewendeunternehmen weiter vorangetrieben worden. „Unsere Tochtergesellschaft Coneva hat unter anderem den Paketdienstleister DHL mit einer innovativen Lösung zur optimierten, automatisch gesteuerten Beladung von Elektrofahrzeugen beliefert. Im Speicherbereich wurden wir mit der Belieferung des weltweit größten netzbildenden Speicherkraftwerks im australischen Torrens Island beauftragt, und im Geschäftsfeld der grünen Wasserstofferzeugung sind Projekte mit SMA Systemtechnik zur Aufbereitung von Gleichstrom für die Elektrolyse in den USA, Europa, Asien und Australien in Betrieb gegangen“, so Reinert weiter.

Der SMA-Vorstand veröffentlichte auch eine Prognose für das erste Quartal sowie das laufende Geschäftsjahr. In den ersten drei Monaten rechnet er mit einem Umsatz zwischen 210 und 220 Millionen Euro und einem EBITDA zwischen 12 und 16 Millionen Euro. Beide Werte liegen unter dem Vorjahresniveau. Dennoch bestätigte der Vorstand die am 1. März veröffentlichte Prognose, wonach der Umsatz in diesem Jahr zwischen 900 und 1050 Millionen Euro erwartet wird. Das EBITDA soll auf 10 bis 60 Millionen Euro gesteigert werden. Bislang sieht der Vorstand durch den Krieg in der Ukraine keine Beeinträchtigung seines Geschäfts, kann dies aber noch nicht abschließend bewerten. Weiter relevant ist jedoch der Chipmangel. „SMA ist mit einem hohen Auftragsbestand ins neue Jahr gestartet. Der Mangel an elektronischen Bauteilen wird uns auch in den kommenden Monaten begleiten. Wir werden jedoch weiterhin alles tun, um unseren weiterhin sehr guten Auftragseingang zu bedienen“, erklärte Reinert.

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