Das Kabinett in Baden-Württemberg hat am Donnerstag eine Änderung der bestehenden Photovoltaik-Pflicht beschlossen. „Ab 1. Mai gilt die Photovoltaik-Pflicht für neue Wohngebäude; ab Januar 2023 greift diese auch bei allen grundlegenden Dachsanierungen“, erklärte die Landesministerin für Energie und Umwelt, Thekla Walker (Grüne). Es sei der nächste Schritt der Solaroffensive in Baden-Württemberg. Bereits seit Jahresbeginn greift die Photovoltaik-Pflicht für alle neuen Nicht-Wohngebäude und Parkplätze mit mehr als 35 Stellplätzen.
Die Photovoltaik-Pflicht muss nach der geänderten Verordnung von allen Bauherren beachtet werden, deren Antrag auf Baugenehmigung beziehungsweise deren Bauvorlagen im Kenntnisgabeverfahren ab 1. Mai bei der jeweils zuständigen unteren Baurechtsbehörde eingeht. Bei geplanten Dachsanierungen sei dies ab 1. Januar 2023 der Fall. Im Zuge der Klimaschutzgesetz-Novelle hat das Umweltministerium die Verordnung nun an die jetzt neu hinzukommenden Photovoltaik-Pflichten angepasst. Darin werde auch genau definiert, was als Dachsanierung gelte. Es sei dort auch festgelegt, in welchem Umfang die Dächer für die Installation der Photovoltaik-Anlage mindestens genutzt werden müssten sowie Ausnahmen von der Pflicht. Diese könne es geben, wenn die Installation einer Photovoltaik-Anlage wirtschaftlich nicht zumutbar sei. Auf der Seite des Ministeriums ist auch eine Übersicht mit Antworten auf die wichtigsten Fragen veröffentlicht.
Nach Angaben des Statistischen Landesamtes Baden-Württemberg sind von 2016 bis 2020 durchschnittlich 14.300 Wohngebäude jährlich neu errichtet worden. Bei etwa 80 Prozent wird geschätzt, dass sie sich die Dächer für die Installation einer Photovoltaik-Anlage eigneten. Gleiches gelte auch für Bestandsgebäude. Mit der Ausweitung der Photovoltaik-Pflicht will das Land die Klimakrise bekämpfen und gleichzeitig unabhängiger von fossilen Energien werden. Dafür nehme die Photovoltaik eine bedeutende Rolle ein, so Walker.
Baden-Württemberg ist damit auch weiter als die Bundespolitik. Die Ampel-Regierung in Berlin will im Laufe des Jahres eine bundesweite Photovoltaik-Pflicht für gewerbliche Neubauten erarbeiten. Bei Wohngebäuden soll die Installation einer Photovoltaik-Anlage dagegen zunächst nicht verpflichtend werden, aber „die Regel“ sein.
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Wenn sie in Baden-Württemberg ein neues Haus bauen, kündigen Sie Ihre alte Wohnung erst ein Jahr später. Wenn ihr Haus vielleicht nach vielen Verzögerungen und Preissteigerungen gebaut ist, muss man wegen Fachkräftemangel mit seiner Solaranlage statt jetzt einem Jahr vielleicht 3 Jahre bis zur Fertigstellung warten. Wieder ein neues Gesetz und noch mehr Bürokratie. Die FDP wollte doch die Bürokratie angehen. Ich sehe bisher nur noch weitere Behinderung. Bei Parkplätzen und Gewerbe macht es Sinn, denn der Kunde zahlt die Anlage mit. Beim Parkplatz habe ich im heißen Sommer auch noch Schatten auf meinem Auto. Im Eigenheimbereich sollte man zu Leerrohren verpflichten. Bei einer Pflicht werden sich dann viele nur aus Kostengründen die kleinstmögliche Anlage aufs Dach bauen. Wenn Leerrohre vorhanden sind, dann kann der Hausbesitzer anhand seines neuen Verbrauchs besser abschätzen wie groß er die Anlage braucht und baut. Das Land Baden-Württemberg sollte sich lieber um Windräder und Solarparks kümmern, denn nur dort wird die Energiewende auch zeitnah geschafft.
Lehrrore erzeugen keinen EE Strom.
Abgesehen davon werden sich auch diese PV Anlagen von alleine amortisieren und man kann bereits in das Haus einziehen, auch wenn die PV noch nicht installiert ist.
Bei den aktuellen Immobilienpreisen spielt der Mehrpreis für eine PV keine Rolle mehr, welche sich wie oben bereits angemerkt sogar selber bezahlt bei Volleinspeisung und bei Eigenverbrauch.
In BW werden endlich Nägel mit Köpfen gemacht und das auch noch recht zeitnah. Das sollte sich der Bund oder die anderen Länder als Vorbild nehmen. Bei neuen Wohngebäuden entsteht schon ein schöner Hebel mit mehr als 14.000 Anlagen pro Jahr. Werden noch die Sanierungen ab 2023 dazugenommen, können die Installateure und Dachdecker im Ländle schon mal anfangen mehr Personal aufzubauen. Da bin ich gespannt auf die Auswirkungen, vor allem bei den Dachsanierungen.
Was für eine Frechheit! Ich bin voll für PV und würde (fast!!) immer bauen. Aber der Weg über Zwang und Vorgaben hat schon immer zu schlechten Lösungen geführt. Siehe z.B. Wärmepumpen und die Pflicht zur Einzelraumregelung! (Für nicht informierte, es verschlechtert den Wirkungsgrad und daher nichtmehr immer zeitgemäß)
Was nun in Badenwürttenberg passieren wird, die gezwungenen Bauherren werden häufig das mindeste, was unter Zwang nötig ist, in kauf nehmen und fertig. Wenn dann Kamin, Satelittenschüsel und co. Verschatten, was solls, die Pflicht ist erfüllt. Auch wird es den Markt verzerren, denn wer muss hat keine (Aus)Wahl.
Auch finde ich es hier ungerechtfertigt, Anlagen bei heutigen oder gar künftig steigenden Preisen bauen zu müssen, bei absinkender Vergütung. Das wird eine Teufelsspirale, die Preise werden anziehen, es ist ja eine indirekte Förderung der Installateure. Und die Vergütung wird weiter abflachen, ganz großes Kino. Da hilft die Klause auch nicht mit wirtschaftlicher unzumutbarkeit, das sorgt nur für viel viel Aufwand und Bürokratie.
Desweiteren wird nicht bedacht das es Menschen gibt, die aus gezielter Überlegung keine PV wünschen. Beispiel der Feuerwehrmann oder elektrosensitive Menschen. Ich möchte auch nicht freiwillig unter dem Dach schlafen MÜSSEN!
Nenne mir ein Beispiel wo mehr Gesetze die Freiheit der Bürger erhöht haben…. lasst es den Markt regeln und schränkt die Freiheiten NICHT weiter ein. Es sollte in einer Demokratie garnicht nötig sein über solche Maßname sprechen zu müssen. Es liegt wohl im Mensch sein, das viele meinen mit Ihren Weltbild wäre es besser und man müsse andere verpflichten. Das oberste Gebot sollte sein, richtig zu informieren, nur so kommt es wirklich in den Köpfen an.
Grüße
Aufklärung ist hier viel besser als Verpflichtung, gerade im privaten Bereich. Ich habe mich informiert und zwar umfassend und war Feuer und Flamme für mein Projekt. Ich habe auch größer gebaut als ich vorher dachte. Die Lobby der Ölkonzerne und unsere Autoindustrie haben doch jahrzehntelang gegen alles neue erfolgreich gekämpft. Fragen Sie mal zehn Leute wie gut ein Elektroauto ist oder ob eine Solaranlage Sinn macht. 8 von 10 haben riesige Vorurteil und sind eher ablehnend. Selbst in den öffentlich-rechtlichen zählen die Werbeanzeigen mehr als der Vorteil für alle.
@ Ernst Gruber.
Stimmt, bei uns in der Regionalen Zeitung ist gerade ein Artikel erschienen mit der Überschrift
„E-Autos noch keine Alternative“. Interviewt wurden ausschließlich konventionelle Autohändler Ich habe sofort einen Lesebrief geschrieben, mit der Frage, warum sie nur die Frösche über die Zukunft des Teiches gefragt haben. Dabei habe ich erwähnt, dass unlängst zwei Polizeibeamte bei uns an der Haustür geklingelt haben, um sich über unsere Ladesäule zu erkundigen, deren Beleuchtung ihnen bei den nächtlichen Streifenfahrten aufgefallen sei.
Zitat: „Was nun in Baden-Württemberg passieren wird, die gezwungenen Bauherren werden häufig das mindeste, was unter Zwang nötig ist, in kauf nehmen und fertig. Wenn dann Kamin, Satelittenschüsel und co. Verschatten, was solls, die Pflicht ist erfüllt. Auch wird es den Markt verzerren, denn wer muss hat keine (Aus)Wahl.“
Es gibt viele Installateur und Systeme, da kann ich nicht verstehen was es da an der Auswahl zu bemängeln gibt, auch Solarthermie steht zur Alternative. Auch Fenster, Dach und Türen müssen in ein Haus eingebaut werden, da hat der Bauherr auch keine Wahl.
Zitat: „Auch finde ich es hier ungerechtfertigt, Anlagen bei heutigen oder gar künftig steigenden Preisen bauen zu müssen, bei absinkender Vergütung. Das wird eine Teufelsspirale, die Preise werden anziehen, es ist ja eine indirekte Förderung der Installateure. Und die Vergütung wird weiter abflachen, ganz großes Kino. Da hilft die Klause auch nicht mit wirtschaftlicher unzumutbarkeit, das sorgt nur für viel viel Aufwand und Bürokratie. “
Ich glaube nicht das man jetzt schon wissen kann in welche Richtung sich die Priese in den nächsten Jahren entwickeln und das die Nachfrage in BW den Weltmarkt so extrem beeinflussen wird würde ich auch nicht unterschreiben. Ich würde da etwas ruhiger an die Sache rangehen und den Markt in BW nicht überschätzen. Zudem wäre es schön, wenn die Solar-Handwerker in der Region mal eine langfristig sichere Perspektive haben.
Zitat: „Nenne mir ein Beispiel wo mehr Gesetze die Freiheit der Bürger erhöht haben…. lasst es den Markt regeln und schränkt die Freiheiten NICHT weiter ein. Es sollte in einer Demokratie garnicht nötig sein über solche Maßname sprechen zu müssen. Es liegt wohl im Mensch sein, das viele meinen mit Ihren Weltbild wäre es besser und man müsse andere verpflichten.“
Der Markt hat doch zu der Abhängigkeit von fossilen Importen geführt und das wiederrum zu massiven Freiheitbeschränkungen in anderen Ländern siehe Russland. Freier und sicherer werden wir durch eine unabhängige Energieversorgung.
Bei den aktuellen Hauspreisen ist die PV Pflicht zudem kein Preistreiber (es werden sogar Energiekosten eingespart) und auch bei den Sanierungen nicht. Eigentum verpflichtet. Man darf nicht die Freiheit mit der Freiheit Geld für alles Mögliche Unnütze auszugeben verwechseln. Gerne kann sich jeder ein Auto für 50.000 € oder mehr kaufen, aber bitte erst nach der Solaranlage.
@Ernst Gruber;
kann ich nicht unterschreiben!
E-Auto ist geil.
Fahrverhalten, E-Verbrauch, auch Reccourcen schonend, da kein ständier Ölwechsel erforderlich.
10 Jahre keinerlei Steuer.
Und jetzt?
Hallo Thomas der Erste. Ich habe in meinem Kommentar nur die öffentliche Meinung der Bürger kundgetan welche durch Falschinformationen der Autolobby geprägt wurde. Ich bin großer Verfechter von E-Autos und das seit Jahren. Ich wohne am Stadtrand von Berlin 30 km von Grünheide und der Tesla Fabrik weg. Ich kenne diesen Plantagenwald mit Kiefern- Monokultur und ich kenne auch den Wasserverbrauch von LEAG und Leuna. Bei fossiler Energie schreit kein Mensch aber bei Tesla standen Demonstranten aus ganz Deutschland auf der Matte. Tesla hat geplant die gleiche Menge an modernen, grünen Arbeitsplätzen wie der Bergbau in der Lausitz, aber sie verbrauchen nur ein Zehntel der Wassermenge. Tesla wurde mit über 800 Einwendungen überzogen. Die Genehmigung kam aber trotzdem 6 Monate später als geplant. VW, BMW und auch Daimler haben dies trotz größter Anstrengungen nicht verhindern können. Tesla hat im ersten Quartal 2022 einen neuen Rekord mit über 300000 ausgelieferten E-Fahrzeugen erzielt. Bei den deutschen Autobauer stehen dagegen die Bänder still. Elon Musk hat im Gegensatz zu unseren schwerfälligen Unternehmen rechtzeitig und großzügig eingekauft. Die Deutschen Autobauer haben immer noch große Gewinne durch die Verbrenner und feiern sich dafür. Aber in fünf Jahren sieht das anders aus und mit E Autos sind sie viel zu langsam.
Warum wir alle E Autos fahren sollen, ganz einfach, nicht wegen CO2 , sondern weil auf Strom ca. 53 % Steuern enthalten sind. Die kommende Strompreiserhöhung nicht mit eingerechnet.
Was ist mit der Herstellung des Akku, wieviel CO2 verbraucht er bis zur Herstellung?
Soviel dass ein alter Diesel 130000 km fahren um den selben Ausstoß zu haben. Oder etwa nicht?
Gut zu wissen, dass BaWü da voranschreitet. Mit einer ordentlichen Dachsanierung kann man auch einiges hinkriegen. Vielen Dank für den Beitrag.