Comeback von Windkraft und Photovoltaik im ersten Quartal

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Im vergangenen Jahr ging der Anteil der erneuerbaren Energien an der Stromversorgung in Deutschland zurück. Dies lag primär an den eher ungünstigen Witterungsbedingungen, die vor allem die Windkraft-Erzeugung ausbremsten, während es bei der Photovoltaik ein eher durchschnittliches Erzeugungsjahr war. Doch seit Jahresbeginn hat sich der Wind gedreht. Nach den vorläufigen Berechnungen des Zentrums für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung Baden-Württemberg (ZSW) und des Bundesverbands der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) lieferten die Erneuerbaren im ersten Quartal rund 74,5 Milliarden Kilowattstunden Strom. Gegenüber dem Vorjahreszeitraum sei dies ein Plus von knapp 25 Prozent.

Der Anstieg sei vor allem auf die für Windkraft und Photovoltaik günstigen Wetterverhältnisse zurückzuführen. So war es im Januar und Februar „ungewöhnlich windig“ gewesen, im März gab dazu überdurchschnittlich viele Sonnenstunden in Deutschland. Für Januar und Februar ergebe sich daher ein Anteil von 54 Prozent der Erneuerbaren am Stromverbrauch, wobei er im Februar sogar 62 Prozent erreichte. Eine abschließende Ermittlung des Erneuerbaren Anteil am Stromverbrauch im ersten Quartal könne erst zu einem späteren Zeitpunkt erfolgen, so ZSW und BDEW weiter.

Klar ist jedoch, dass es im Februar mit 20,6 Milliarden Kilowattstunden Windstrom einen neuen Rekordmonat bei der Erzeugung gab. Insgesamt schätzen BDEW und ZSW, dass die Windkraft an Land im ersten Quartal etwa 39,4 Milliarden Kilowattstunden und auf See 7,5 Milliarden Kilowattstunden lieferte. Für die Photovoltaik wird von einer Erzeugung von 9,6 Milliarden Kilowattstunden und für die Biomasse von 13,2 Milliarden Kilowattstunden ausgegangen.

„Der hohe Erneuerbaren-Anteil in den ersten Monaten dieses Jahres darf nicht darüber hinwegtäuschen, dass der Ausbau der Erneuerbaren viel zu langsam verläuft“, sagt Kerstin Andreae, Vorsitzende der BDEW-Hauptgeschäftsführung. Gerade der Krieg in der Ukraine mache deutlich, dass Windkraft und Photovoltaik viel schneller zugebaut werden müssten, um sich unabhängiger von fossilen Energieträgern und somit von russischen Importen zu machen. „Wir brauchen schnellere Planungs- und Genehmigungsverfahren und mehr Flächen für Windräder und Photovoltaik-Anlagen“, so Andreae weiter. Frithjof Staiß vom ZSW ergänzte, dass es nicht nur aus Klimaschutzgründen, sondern auch hinsichtlich des Trends zur Elektrifizierung in allen Energieverbrauchssektoren mehr Erneuerbare brauche. „Sowohl in der Industrie als auch im Verkehrssektor sowie in der Wärmeversorgung von Gebäuden dürfte – unter anderem aus Kostengründen – der schnelle Ersatz von fossilen Energieträgern durch erneuerbaren Strom angestrebt werden“, sagte der geschäftsführende Vorstand des ZSW. „Neben der Elektrifizierung ist auch der Markthochlauf von grünem, auf Basis von erneuerbarem Strom erzeugtem Wasserstoff, ein wesentlicher Baustein einer zukünftig klimaneutralen und krisensicheren Energieversorgung.“

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