RWE übertrifft Ziele für 2021 – Unsicherheiten durch Ukraine-Krieg 2022

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RWE hat am Dienstag seine Geschäftszahlen für 2021 veröffentlicht: Die Ziele seien deutlich übertroffen worden und der Abschluss liege deutlich über jenem von 2020. So steigerte der Essener Energiekonzern sein bereinigtes Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) von 3,29 auf 3,65 Milliarden Euro. Das bereinigte EBIT sei von 1,82 auf 2,19 Milliarden Euro binnen Jahresfrist gesteigert worden. Sein Nettoergebnis übertraf RWE zufolge die Prognose deutlich: Es betrug 1,57 Milliarden Euro im vergangenen Jahr.

Der schwache Jahresauftakt sei durch eine „außergewöhnlich starke Performance des Energiehandels und höheren Ergebnisbeiträgen aus der konventionellen Stromerzeugung“ mehr als kompensiert worden. Im Energiehandel stieg das bereinigte EBITDA auf 769Millionen Euro. Für diesen Jahr erwartet RWE „bei einem normalen Geschäftsverlauf“ nur ein Ergebnis zwischen 150 und 350 Millionen Euro. Bei der Kohle und Kernenergie lag das EBITDA mit 889 Millionen Euro – wie angekündigt – über dem Ergebnis von 2020. Im laufenden Jahr werde aufgrund von erfolgten Stilllegungen von Kraftwerken ein Rückgang auf 650 bis 750 Millionen Euro erwartet.

Weniger gut lief es 2021 im RWE-Segment „Onshore Wind/Solar“. Bereinigte EBITDA halbierte sich auf 258 Millionen Euro gegenüber 2020. Die Jahrhundertkälte in Texas und das schwache Windaufkommen belasteten das Ergebnis im abgelaufenen Jahr. Für dieses Jahr geht RWE von einer deutlichen Steigerung des EBITDA auf 650 bis 800 Millionen Euro aus.

Dies gilt auch für die Geschäftszahlen insgesamt. Für 2022 strebt RWE ein bereinigtes EBITDA zwischen 3,6 und 4,0 Milliarden Euro an. Für das bereinigte EBIT liegt die Prognose zwischen 2,0 und 2,4 Milliarden Euro und für das bereinigte Nettoergebnis zwischen 1,3 und 1,7 Milliarden Euro. Allerdings seien in diesen Erwartungen die schwer abzuschätzenden Folgen des Ukraine-Kriegs noch nicht berücksichtigt.

Dabei erklärte der Konzern, die Folgen des Krieges träfen die Energiemärkte mit voller Wucht. Diversifizierung der Energielieferungen und Versorgungssicherheit müssten jetzt oberste Priorität haben, erklärte Markus Krebber, Vorstandschef von RWE. Dazu gehöre auch ein schnellerer Ausbau der Erneuerbaren.  Deshalb treibe der Konzern den Ausbau ihres grünen Kerngeschäfts unverändert voran mit Investitionen von 50 Milliarden Euro brutto bis 2030.  Zugleich forderte RWE für eine stabile Energieversorgung in der kommenden Zeit, Kohlekraftwerke, die vom Netz sind oder gehen sollen, in die Reserve zu überführen. „Für RWE ist unstrittig, dass diese Maßnahmen nichts am grundsätzlichen Beschluss zum Kohleausstieg ändern“, heißt es weiter. „Für eine weitere Beschleunigung des Kohleausstiegs bleibt es dabei, dass dies von der Geschwindigkeit des Ausbaus der erneuerbaren Energien und der Netze, dem Hochlauf der Wasserstoffwirtschaft und dem Bau flexibler Erzeugungskapazitäten abhängt.“

Bezüglich einer vollständigen Umstellung der Stromversorgung auf Erneuerbare müssten die Ausbaupfade und Ausschreibungsmengen für Photovoltaik und Windkraft nochmals deutlich angehoben werden. „Ich setze darauf, dass das ,Osterpaket‘ zu einer echten Beschleunigung und Entfesselung der Transformation führen wird. Das brauchen wir. Und das unterstützt RWE. Wir werden jedes Erneuerbaren-Projekt realisieren, das machbar ist“, so Krebber.

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