Die Wacker Chemie AG hat 2021 die Trendwende geschafft. Nach den vorläufigen Geschäftszahlen stieg der Umsatz im vergangenen Jahr um 32 Prozent auf 6,2 Milliarden Euro an. Im gleichen Zeitraum erhöhte sich das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) von 666 auf 1,5 Milliarden Euro. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) sei von 263 Millionen auf rund 1,09 Milliarden Euro gestiegen. Das Konzernergebnis von Wacker Chemie vervierfachte sich nahezu auf 780 Millionen Euro.
Die positive Geschäftsentwicklung begründet Wacker Chemie mit höheren Absatzmengen und gestiegenen Preisen. Gleichzeitig habe das laufende Effizienzprogramm die Ergebnisentwicklung positiv beeinflusst. „Zum kräftigen Umsatzplus des vergangenen Jahres haben alle unsere Geschäftsbereiche beigetragen“, sagte Vorstandschef Christian Hartel. „In den meisten unserer Abnehmerbranchen war die Nachfrage das gesamte Jahr hindurch anhaltend hoch. Gleichzeitig haben wir für unsere Produkte deutlich bessere Preise als 2020 erzielt.“ So habe Wacker Chemie die teilweise stark gestiegenen Rohstoffpreise kompensieren können.
Besonders kräftig wuchs allerdings die Polysilizium-Sparte des Münchner Konzerns. Der Umsatz von Wacker Polysilicon habe sich nahezu auf 1,53 Milliarden Euro verdoppelt. Die anderen Geschäftsbereiche verzeichneten ebenfalls Umsatzsteigerungen – aber eher in Größenordnungen zwischen 16 und 28 Prozent. Etwas uneinheitlicher war dagegen die Entwicklung beim EBITDA der verschiedenen Sparten. Wacker Polysilicon konnte aufgrund von höheren Absatzmengen und gestiegenen Preisen für das Polysilizium das Ergebnis von 5 auf 655 Millionen Euro gegenüber 2020 steigern. Verbesserungen durch den Fokus auf qualitativ besonders hochwertiges Polysilizium für Halbleiteranwendungen und bei den Herstellungskosten hätten sich im operativen Ergebnis ebenfalls positiv bemerkbar gemacht, so der Konzern weiter. Zum EBIT der Sparte machte Wacker Chemie zunächst keine separaten Angaben.
Den geprüften Geschäftsbericht für 2021 will das Unternehmen am 15. März veröffentlichen. Für die Entwicklung im laufenden Jahr gibt sich der Vorstand optimistisch. „Die hohe Nachfrage setzt sich über den Jahreswechsel hinaus fort und unterstreicht die ausgezeichneten Wachstumspotenziale unseres Geschäftsportfolios“, sagte Hartel zum Ausblick. Eine Prognose veröffentlichte Wacker Chemie zunächst nicht.
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Vom Sorgenkind zum Outperformer. Wacker Chemie ist einer der großen Gewinner der Krise um die Lieferketten. Des einen Leid des anderen Freud.