Leag rüttelt Ostseeboden für schwimmende Photovoltaik-Anlage zurecht

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Auf dem Cottbuser Ostsee planen Leag und EP New Energies GmbH (EPNE) die Installation einer schwimmenden Photovoltaik-Anlage mit 21 Megawatt Gesamtleistung. Es wäre das bislang größte Kraftwerk dieser Art in Deutschland. Doch bis zur Realisierung der 18 Hektar großen Photovoltaik-Anlage dauert es noch. Aktuell hat Leag begonnen, den Boden auf dem 1900 Hektar großen Cottbuser Ostsee mittels Rütteldruckverdichtung den gekippten Untergrund im ehemaligen Tagebau vorzubereiten, teilte der Energiekonzern in dieser Woche mit.

Damit gehe Leag in Vorleistung. Die Genehmigung der schwimmenden Photovoltaik-Anlage durch die Stadt Cottbus stehe noch aus. „Für die Vergütung des gekippten Bodens kommt wieder das bewährte Verfahren der Rütteldruckverdichtung zum Einsatz, mit dem wir bereits die Ufer der zwei Naturschutz-Inseln und die gekippten Uferbereiche im künftigen Cottbuser Ostsee verdichtet haben“, erklärte die Leiterin Geotechnik bei Leag, Franziska Uhlig-May. Für die Rütteldruckverdichtung setzt die Leag-Tochter GMB den Raupenseilkran LR 1300 mit einem Einsatzgewicht von rund 290 Tonnen und einer 35 Meter langen Lanze mit Rüttler ein. Mehrere Tieflader-Transporte seien notwendig gewesen, um das schwere Gerät an den Einsatzort zu bringen.

„Anders als bei Anlagen, die auf Wasserflächen installiert werden, mussten wir für unsere Floating-PV-Anlage zunächst eine technische Lösung für die Installation entwickeln, die das Aufschwimmen ermöglicht, ohne, dass die Anlage dabei ihre Lage verändert“, ergänze Torsten Bahl, Leag-Verantwortlicher Spezialtiefbau / Sicherung Bergbaufolgelandschaften. Mit Partner sei ein System auf Basis von Dalben erarbeitet worden, mit dem das gewünschte Aufschwimmen an Ort und Stelle im künftigen Ostsee möglich werde. Dabei werde die Anlage um in den Untergrund gerammte Rohre, sogenannte Dalben mit einem Durchmesser von etwa 30 bis 40 Zentimeter, errichtet. Vor dem Rammen der Dalben müsse jedoch der gekippte Untergrund in Tiefen bis zu 30 Metern aufwändig vergütet werden. Insbesondere im Bereich der zukünftigen 34 Ankerpunkte als Standorte für die Dalben ist ein auf zwei Meter verdichtetes Rüttelraster vorgesehen, wie es weiter hieß.

Zusätzlich zu den Ankerpunkten müsse der Boden auch für einen Schicherungsstützkörper verdichtet werden, der die schwimmende Photovoltaik-Anlage von einem Bewegen in Tieflagen schützen soll. Zudem entstehe noch ein Zufahrtsweg, der während der Montagearbeiten genutzt wird. Insgesamt müssen Leag zufolge rund 40.000 Meter mittels Rütteldruckverdichtung bearbeitet werden. Die Arbeiten sollen Ende März 2022 abgeschlossen sein. Die Errichtung der Floating-Photovoltaik-Anlage ist für 2023 vorgesehen. „Wir liegen mit der Flutung des Ostsees weiterhin im Plan, so dass wir mit einem Aufschwimmen der Anlage ab dem Jahr 2024 rechnen“, so Franziska Uhlig-May weiter.

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