AEE-Akzeptanzumfrage: Nichts geht über Photovoltaik-Dachanlagen

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Die Energiewende bleibt ein großes Thema in der Bevölkerung. So halten 57 Prozent in einer repräsentativen Umfrage von Yougov im Auftrag der Agentur für Erneuerbare Energien (AEE) den weiteren Ausbau von Photovoltaik, Windkraft und Co. für außerordentlich oder sehr wichtig. Weitere 26 Prozent antworteten mit wichtig. Inwiefern die neue Bundesregierung die Energiewende in den nächsten vier Jahren befördern wird, war den meisten der 1063 Befragten nicht klar, da die Umfrage zu Beginn der Koalitionsverhandlungen zwischen SPD, Grünen und FDP erfolgte, wie die AEE am Dienstag erklärte. Daher gaben 39 Prozent an, nicht sicher zu sein, ob die neue Regierung genug tun würde. Nur vier Prozent seien sich zu diesem Zeitpunkt „ganz sicher“ gewesen.

„Mit 83 Prozent der Bevölkerung, die den Ausbau der Erneuerbaren befürworten, ist die notwendige Unterstützung für einen neuen Aufschwung vorhanden“, erklärte AEE-Geschäftsführer Robert Brandt. Allerdings ist zentral in der Umfrage, wie es mit der Akzeptanz für neue Solar- oder Windparks in der Nachbarschaft aussieht. Insgesamt finden 55 Prozent der Befragten eine Erneuerbaren-Anlage in ihrer Nachbarschaft, die mit einem Umkreis von fünf Kilometern um den eigenen Wohnort definiert wird, sehr gut oder eher gut. Dabei genießt die Photovoltaik unter den Erneuerbaren weiterhin die größte Akzeptanz. Einen Solarpark in ihrer Nachbarschaft begrüßen so 59 Prozent der Befragten und bei Photovoltaik-Dachanlagen sind es 77 Prozent. Diese Werte steigen noch signifikant an, wenn die Befragten eine solche Anlage in ihrer Umgebung haben. Dann liegen die Werte der AEE zufolge bei 72 Prozent für Solarparks und 90 Prozent für Dachanlagen.

Von solchen Akzeptanzwerten können die anderen Erneuerbaren-Anlagen nur träumen. Ein Windrad in der Nachbarschaft finden gerade einmal 39 Prozent der Befragten sehr oder eher gut. Mit der persönlichen Erfahrung steigt der Wert auf 51 Prozent. Für Biogasanlagen liegt die Zustimmung bei 26 respektive 49 Prozent, wie die Umfrageergebnisse zeigen. Etwas besser sieht es für Geothermie-Anlagen aus. Hierfür erwärmen sich 30 Prozent der Befragten, mit eigenen Erfahrungen verdoppelt sich der Wert. Die AEE-Umfrage zeigt zudem auch, dass Strommasten noch weniger gewünscht sind. 18 Prozent der Befragten finden Überlandleitungen in der Nachbarschaft gut und mit solchen in der Umgebung sind es 27 Prozent.

Doch nicht nur eigene Erfahrungen können helfen, die Akzeptanz zu steigern. Auch eine finanzielle Beteiligung der Menschen fördert die Zustimmung, wie die AEE-Umfrage steigt. Zwar geben 48 Prozent der Befragten an, dies habe keinen Einfluss auf ihre Haltung, doch für 9 Prozent ist es auf jeden Fall akzeptanzfördernd, für 16 Prozent trifft dies eher zu. Mehr als ein Viertel der Befragten machen allerdings auch keine Angaben. Dies könnte auch daran liegen, dass sie nur wenig über Beteiligungsmodelle wissen. Knapp die Hälfte der Befragten kennen weder die Beteiligung über Genossenschaften noch über Crowdfunding oder Sparbriefe, wie die Ergebnisse zeigen.

Viele Bürger scheinen sich zudem eine Einbindung in die Planung der Erneuerbaren-Anlagen zu wünschen. Die Akzeptanz würde dann bei insgesamt 36 Prozent der Befragten steigen. Für 38 Prozent habe es aber keinen Einfluss. Mit Blick auf die Ergebnisse kommentiert Brandt weiter: Beste Voraussetzung für die notwendige Transformation unseres Energiesystems. Doch wir müssen weiterhin daran arbeiten, die Bürger und Bürgerinnen durch Beteiligung, Information und Förderung mitzunehmen.“

 

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