Flix Mobility will Europas ersten Brennstoffzellen-Fernbus entwickeln

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Busreisen als Alternative zum Auto sind in den vergangenen Jahren immer beliebter geworden. Wer von München nach Berlin mit dem Bus anstatt dem Auto reist, spart immerhin 15,6 Kilogramm CO2 ein. Bereits mit den heutigen dieselbetriebenen Bussen wären die Einsparungen gegenüber dem Auto beachtlich. Doch Europas größter Fernbusanbieter glaubt, dass da noch mehr geht. So könnte der erste Brennstoffzellen-betriebene Fernbus Europas aus München kommen. Der dort ansässige Mobilitätsdienstleister Flix Mobility, zu dem auch der Fernbus-Anbieter Flixbus gehört, kündigte eine entsprechende Entwicklungskooperation mit dem Brennstoffzellsystemhersteller Freudenberg Fuel Cell e-Power Systems und dem Mobilitätstechnologie Unternehmen ZF Friedrichshafen AG an.

Unter dem Namen „HyFleet“ soll nun die Entwicklung eines Brennstoffzellensystems für Fernbusse starten. Bis 2024 sollen die ersten Busse dann auch mit grünem Wasserstoff im Tank und zahlenden Kunden auf den Sitzen über die Straßen rollen. „Wir sind stolz darauf, Teil des ‚HyFleet‘-Projekts zu sein und gemeinsam mit Freudenberg und ZF bis 2024 den ersten brennstoffzellenbetriebenen Fernbus in Europa zu entwickeln“, sagt André Schwämmlein, Mitgründer und CEO von FlixMobility.

Die erste Phase des Projekts sieht vor, das Brennstoffzellensystem mit hoher Reichweite zu entwickeln, was dann auch direkt in einem Demonstrationsbus getestet werden soll. Grund für den Einsatz von Wasserstoff ist, dass die Unternehmen davon ausgehen, dass sich so Reichweiten von 500 Kilometern erreichen lassen. Das entspricht etwa dem der jetzt genutzten Dieselbusse. Außerdem ist die Zeit, die es zum Auftanken braucht, auch vergleichbar. So kann Flixbus die Dieselbusse Stück für Stück ohne große logistische Schwierigkeiten gegen Wasserstoffbusse austauschen.

„Wir brauchen Lösungen für die Langstrecke“, sagt Claus Möhlenkamp, CEO von Freudenberg Sealing Technologies. „Mit unserem Brennstoffzellensystem haben wir eine solche Lösung. Gemeinsam mit unseren Partnern ZF Friedrichshafen AG und Flix Mobility erarbeiten wir nun die wissenschaftlichen Grundlagen für eine schnelle Industrialisierung und Hochskalierung der Technologie.“

Neben den Entwicklungspartnern kündigte auch das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur seine Hilfe für das Projekt an. In Form einer sogenannten unverbindlichen Inaussichtstellung teilte das Ministerium mit, sich an der Finanzierung des Projekts beteiligen zu wollen. Außerdem ist auch die Klimaschutzorganisation Atmosfair an dem Projekt beteiligt. Im späteren Projektverlauf werde auch bekannt gegeben welcher europäischer Bushersteller als weiterer Partner in das Projekt mit einsteigt.

Erst im September genehmigte die EU-Kommission ein Förderprogramm der Bundesregierung, das sich an den öffentlichen Personenverkehr mit alternativen Antrieben, darunter Brennstoffzellen, richtete. So sollen bis 2024 insgesamt 1,25 Milliarden Euro an Verkehrsbetriebe ausgeschüttet werden. Diese sollen sich von dem Geld mit Elektro- und Wasserstoffbussen ausstatten.

Bereits in der Vergangenheit hat Flix Mobility sich um die Reduzierung der CO2-Belastung seiner Reisen bemüht. So habe das Unternehmen auch schon biogasbetriebene Fernbusse sowie Elektrobusse und sogar einen mit Photovoltaik ausgestatteten Bus auf die Straßen geschickt.

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