Marktoffensive Erneuerbare Energien fordert bessere Rahmenbedingungen für erneuerbare PPAs

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Das Volumen von Corporate Power Purchase Agreements ist im vergangenen Jahr auf gut 23.700 Megawatt gestiegen. Führend sind zurzeit die USA sowie Norwegen, Schweden und Finnland. Auch in Deutschland entstehen immer mehr Photovoltaik-Anlagen, die außerhalb der Solarförderung finanziert werden – entweder über einen Corporate PPA, bei dem der Strom direkt an einen Großabnehmer verkauft wird, oder als Utility PPA, bei dem Energieversorger oder Direktvermarkter die Abnehmer sind. Für die Vermarktung von Strom aus Post-EEG-Anlagen bieten sich diese Wege ebenfalls an. Im internationalen Vergleich steht das Geschäftsmodell in Deutschland jedoch noch am Anfang. Das will die „Marktoffensive Erneuerbare Energien“ ändern und hat daher ein 16-seitiges Positionspapier zur Bedeutung von erneuerbaren PPAs für die Energiewende aber auch für den Wirtschaftsstandort Deutschland veröffentlicht.

Die Initiative fordert nicht zuletzt mit Blick auf die laufenden Koalitionsverhandlungen, PPAs als integralen Bestandteil der Energiewende mitzudenken. Sie schlägt 15 kurz- und mittelfristige Maßnahmen vor, mit deren Hilfe das Geschäftsmodell in Deutschland besser Fuß fassen soll.

Zu den kurzfristigen Maßnahmen gehören unter anderem die Streichung der EEG-Umlage, die Überarbeitung der Förderrichtlinie zur Strompreiskompensation, die Definition von Zielen für den nachfragegetriebenen Erneuerbaren-Zubau durch PPAs sowie von Flächenzielen, die Beschleunigung von Genehmigungsverfahren, die Klärung wettbewerbsrechtlicher Fragen sowie die Einführung eines PPA-Marktstandards. Mittelfristig sei es unter anderem notwendig, die Stromsteuer für Strom aus erneuerbaren Quellen zu senken, Mehrpersonenmodelle als „On-Site-PPAs“ mit der Eigenversorgung gleichzustellen, das System der Herkunftsnachweise anzupassen, Risiken von Green PPAs über staatliche Instrumente zu minimieren, das Kreditwesengesetz zugunsten von virtuellen PPAs zu ändern sowie die Netzentgelte zu optimieren, um nachfragegetriebene PPA-Pooling-Modelle zu stärken.

„Für einen schnellen und ambitionierten Zubau erneuerbarer Energien braucht es neben ausreichenden Flächen und schnelleren Genehmigungen neue Finanzierungskonzepte. Modelle jenseits der klassischen EEG-Förderung werden daher immer wichtiger“, heißt es in dem Papier. Dabei gelte es, die Nachfrage der Unternehmen nach langfristig kostengünstigem grünem Strom und den Bedarf der Anlagenbetreiber an langfristiger, stabiler Abnahme und gesicherter Finanzierung zu vereinbaren. Erneuerbare PPAs sind der Marktoffensive Erneuerbare Energien zufolge das notwendige Bindeglied, um den marktgetriebenen Ausbau der erneuerbaren Energien voranzutreiben.

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