Statt seiner Solarcloud bietet Eon Kunden nun ein Nachfolgeprodukt namens Eon Solarstrom. Die 2017 eingeführte Solarcloud ermöglichte es den Kunden, selbst erzeugten Solarstrom virtuell auf einem Stromkonto zu speichern und ihn später wieder „abzuheben“. Im neuen Produkt ist ein solches „Ansparen“ des Solarstroms nicht mehr vorgesehen. Vor wenigen Wochen hat Sonnen ein ähnliches Produkt vom Markt genommen.
Die Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen hatte zuvor beim Landgericht München I eine Unterlassungsklage gegen Eon eingereicht. Sie sieht im Solarcloud-Tarif eine Verbrauchertäuschung. So stammt der Strom, der zum Ausgleich der Reststromlücke geliefert wird, nicht aus der eigenen Solaranlage, argumentiert die von den Verbraucherschützern beauftragte Kanzlei Baumeister, sondern ist genau zu diesem Zeitpunkt neu produzierter Strom aus dem Netz – das Netz ist eben kein Speicher im wörtlichen Sinne. „Gleichwohl die Beklagte unter Ziffer 9 der AGB darauf hinweist, dass der von ihr im Rahmen der „Solarcloud“-Tarife in das Netz eingespeiste und vom Kunden zusätzlich bezogene Strom zu ‚100 Prozent aus Solarstrom‘ besteht, vermischt sich dieser angebliche Solarstrom naturgemäßer Weise mit den aus anderen (Atom-, Kohle- oder Gas-) Kraftwerken bzw. (Solar-, Wind- oder Wasserkraft-) Anlagen stammenden Strom“, heißt es in der Klageschrift.
Ebenso beanstandet die Verbraucherzentrale NRW, dass Eon die Solarcould bewerbe, ohne ausreichend darauf hinzuweisen, dass die Kunden den gutgeschriebenen Strom innerhalb der Paketmenge des Tarifs – also der Strom vom „Konto“ – bezahlen müssen. Vielmehr erwecke Eon den Eindruck, die Stromlieferung innerhalb des Guthabens sei kostenlos. Auch bewerbe Eon das Produkt, ohne ausreichend darauf hinzuweisen, dass der Strom kostenpflichtig ist, den der Versorger nach Verbrauch der Gutschrift – also den Strom oberhalb der Paketmenge – liefert. Eon suggeriere, über die monatliche Beitragszahlung hinaus fielen keine weiteren Kosten an.
Eon Solarstrom exklusiv für die Photovoltaik-Kunden des Versorgers
Auf seiner Website hat Eon das neue Produkt noch nicht angekündigt. Auf Anfrage von pv magazine erklärt ein Eon-Sprecher: „Mit Eon Solarstrom bieten wir Besitzern einer Eon Photovoltaik-Anlage exklusiv ein attraktives Stromprodukt an, mit sie ihren zusätzlichen Strombedarf decken können. Der grüne Eon Solarstrom ergänzt damit optimal den aus der Photovoltaik-Anlage des Kunden erzeugten sowie in einem optionalen Stromspeicher gespeicherten Sonnenstrom“.
Eon Solarstrom richte sich exklusiv nur an Kunden mit Photovoltaik-Anlage von Eon, um vollumfänglich auf Solarstrom setzen zu können. „Konkret bedeutet das: Je nach individuellem Verbrauchsmuster und Anlagengestaltung benötigen Kunden eine gewisse Menge an Strom, der aus dem Netz bezogen werden muss, um ihren gesamten Strombedarf zu decken. Die jährlich benötigte Strommenge wird individuell kalkuliert und ein entsprechend passendes Strompaket gebucht“, so der Sprecher.
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