Forschungsnetzwerk Wasserstoff legt Empfehlung zum schnellen Aufbau der Wertschöpfungskette vor

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Die Mitglieder des vor einem Jahr gegründeten Forschungsnetzwerks Wasserstoff haben eine Expertenempfehlung zum Forschungs- und Entwicklungsbedarf entlang der Wertschöpfungskette in der Wasserstoffwirtschaft bis 2025 veröffentlicht. Im Kern steht das Ziel, die Wasserstoffwirtschaft in Deutschland schnell aufzubauen. Dafür müssen dem Netzwerk zufolge bewährte Technologien in möglichst vielen Industrieprozessen eingesetzt werden – durch die Anhebung des technologischen Reifegrads aus dem Prototypenstatus in nachgewiesene wirtschaftliche Systeme. Hierzu sollten Wissenschaft, Industrie, Prüfeinrichtungen und Verbänden eng zusammenarbeiten sowie neue Förderformate weiterentwickelt werden.

Für vier Bereiche empfiehlt das Netzwerk spezifische Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten. Bei der „Erzeugung von Wasserstoff und Folgeprodukten“ müssten die Verfahren optimiert werden, um Wasserstoff per Wasserelektrolyse oder aus alternativen Quellen zu gewinnen. Nur so könnten die von der Bundesregierung angestrebten Erzeugungskapazitäten von fünf Gigawatt Gesamtleistung bis 2030 erreicht werden. Zudem müssten in der chemischen Industrie die benötigten Grundstoffe sowie fossile Energieträger durch wasserstoffbasierte Folgeprodukte beziehungsweise synthetische Kraftstoffe klimaneutral ersetzt werden.

Im Bereich „Infrastruktur und Systemintegration“ sei systemanalytische Forschung nötig, um Speicher, Pipelines und weitere Infrastrukturelemente zu optimieren. Die Netzwerkmitglieder betonen, dass die Wasserstoff-Speicherung sowie die Transport- und Verteilinfrastruktur das Rückgrat einer ganzjährigen resilienten Energieversorgung bilden. Dafür sei es notwendig, dass Strom-, Gas- und Wasserstoff-Infrastruktur effektiv zusammenwirken. Mit Blick auf die „Nutzung von Wasserstoff“ spielt dem Netzwerk zufolge die stoffliche und energetische Nutzung von Wasserstoff eine entscheidende Rolle. Um Wasserstoff in allen Sektoren als Lösungsoption zu untersuchen, sei eine technologieoffene Forschung gefragt. Im Bereich „Sicherheit, Akzeptanz und nachhaltige Markteinführung“ empfiehlt das Netzwerk unter anderem international einheitliche Normen und Prüfrichtlinien sowie Standards zur sozialen, ökologischen und ökonomischen Nachhaltigkeit, um den Markthochlauf zügig umzusetzen.

Das Forschungsnetzwerk hat seine Expertenempfehlung an die Bundesregierung übergeben und will nun noch eine umfassende Forschungsagenda ergänzen, die in das Projekt „H2-Kompass“ einfließen soll. „Wir möchten, dass Deutschland bei Wasserstoffinnovationen die Nummer 1 in der Welt wird. Damit der Markthochlauf gelingt und wir die Klimaziele erreichen, müssen wir jetzt die richtigen Fördermaßnahmen ergreifen“, so Andreas Feicht, Staatssekretär im Bundeswirtschaftsministerium. Das Forschungsnetzwerk sei dabei ein wichtiger Impulsgeber. Wie das Ministerium erläutert, wurde das Netzwerk im Rahmen der Nationalen Wasserstoffstrategie eingerichtet. Es soll Fachleuten ein technologieoffenes, interdisziplinäres Forum rund um das Thema Wasserstoff bieten und die gesamte deutsche Wasserstoffkompetenz im Bereich der angewandten Energieforschung abdecken.

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