Gorfion Green Energy bietet Photovoltaik-Anlagen zur Miete für Mittelstand

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In einigen Bundesländern wird derzeit über eine Photovoltaik-Pflicht für gewerbliche Neubauten und Parkplätze diskutiert oder ist bereits schon beschlossen, darunter in Baden-Württemberg. Das in diesem Jahr gegründete Start-up Gorfion Green Energy will gerade kleine und mittelständische Unternehmen unterstützen, diese neuen Verpflichtungen nachzukommen und bietet daher Photovoltaik-Anlagen zur Miete an. Diese Option ist allerdings nicht nur für gewerbliche Neubauten gedacht, sondern auch bestehende Gewerbegebäude werden mit Photovoltaik-Anlagen ausgestattet, um die Stromkosten für kleine und mittelständische Unternehmen dauerhaft zu senken. „Unser Mietmodell für Solaranlagen für den Mittelstand wird sehr positiv von den Industriekunden angenommen“, sagt Joachim Plesch, Geschäftsführer Vertrieb und Finanzierung. Er hat im Februar gemeinsam mit dem Zellforscher des Fraunhofer ISE, Sebastian Pingel, Gorfion Green Energy gegründet. Benannt haben sie es nach einem Berg auf der Grenze zwischen Österreich und Lichtenstein, um die Höhe und Weite ihrer Ziele, aber auch die Größe der Herausforderungen zu beschreiben.

Im ersten Halbjahr 2021 hat Gorfion Green Energy bereits erste Photovoltaik-Anlagen für die Miete auf Dächern installiert. „Sie waren eher so in einer Größenordnung von 50 bis 60 Kilowatt, da wir aufgrund der Dachgröße in der Leistung beschränkt waren“, sagt Plesch im Gespräch mit pv magazine. Die Photovoltaik-Anlage mit 141 Kilowatt, die aktuell für eine Härterei in Baden-Württemberg realisiert wird und noch im Juli fertiggestellt werden soll, sei das erste größere Projekt für das Start-up. Genau in diesen Größenordnungen – also so zwischen 50 und 150 Kilowatt Leistung – sieht Plesch die Zukunft. Zumal es auch nicht immer darum gehe, die Dächer immer voll zu belegen, sondern die Photovoltaik-Anlagen vor allem auf den Eigenverbrauch für die Unternehmen hin optimiert werden. Die Härterei wird den erzeugten Solarstrom von rund 130.000 Kilowattstunden jährlich nahezu komplett für den eigenen Betrieb nutzen können. „Mit mehr Dachflächen hätten wir die Anlage sogar noch größer bauen können“, sagt Plesch weiter.

Für die Härterei lohnt sich die Miete der Photovoltaik-Anlage. Sie kann ihre Stromkosten, die aktuell bei rund 20 Cent pro Kilowattstunde liegen durch das Modell von Gorfion Green Energy für die nächsten 20 Jahre auf konstant knapp 14 Cent pro Kilowattstunde reduzieren, wie Plesch erklärt. Die Höhe der Miete bleibt über die 20 Jahre gleich. Aufgrund der anzunehmenden weiteren Steigerungen bei den Stromkosten ergeben sich so sofortige Einsparungen von rund 30 Prozent der Stromkosten für den Eigenverbrauchsanteil für die Unternehmen. Mit steigenden Strompreisen könnten es in zehn Jahren sogar mehr als 50 Prozent sein. Für die Realisierung seiner Anlagen arbeitet das Start-up mit regionalen EPC-Partnern zusammen. Dabei legt Gorfion Green Energy zunächst seinen Fokus auf in Baden-Württemberg ansässige Unternehmen. Das Konzept muss dabei auch nicht auf Photovoltaik-Dachanlagen begrenzt bleiben, so sei auch denkbar an Firmengelände angrenzende Freiflächen zu bebauen oder Konzepte mit Speichern und Ladesäulen für mittelständische Kunden umzusetzen, so Plesch. Bei Bedarf schließt Gorfion Green Energy auch einen Servicevertrag ab und kümmert sich damit um Wartung und Instandhaltung der Anlagen.

Für das Referenzprojekt der Härterei hat Gorfion Green Energy eine Beispielrechnung zu den Einsparungen durch die Miete der Photovoltaik-Anlage gemacht.

Grafik: Gorfion Green Energy GmbH

Plesch erklärt offen, dass es sich für Unternehmen natürlich immer noch mehr rechnet, direkt selbst in die Photovoltaik-Anlage zu investieren und diese zu betreiben. „Bei unserem Modell müssen die Margen aufgeteilt werden“, so der Geschäftsführer. Doch gerade vor dem Hintergrund der Corona-Pandemie und deren wirtschaftlichen Folgen scheuten viele Unternehmen hohe Investitionskosten, wie sie für eine Photovoltaik-Anlage anfallen. „Die Anschaffungskosten einer Solaranlage für Industriekunden liegen oft im sechsstelligen Bereich. Da überlegt jeder Unternehmer, vor allem in Zeiten von Corona, ob er eine solche Investition tätigen will“ so Plesch.

Mit der Photovoltaik-Pflicht für gewerbliche Neubauten und große Parkplätze, wie sie ab 2022 in Baden-Württemberg greifen wird und dann vielleicht auch schon in Rheinland-Pfalz ansteht, sieht Gorfion Green Energy einen Treiber für die Nachfrage nach gemieteten Photovoltaik-Anlagen. „„Unternehmen sind bei den aktuellen Baukosten sehr dankbar, wenn Sie nicht noch zusätzlich Geld für die Solaranlage in die Hand nehmen müssen, aber gleichzeitig sogar noch günstigeren und erneuerbaren Strom beziehen“, sagt Plesch. Doch auch schon jetzt hat das Start-up gut zu tun. Derzeit liefen Gespräche mit einem heimischen Lebensmittelgroßhändel. Damit könnte eine weitere großes Photovoltaik-Projekt noch in diesem Jahr anstehen, neben weiteren kleineren Photovoltaik-Anlagen.

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