UBA: Ausschreibungen von großen Photovoltaik-Anlagen von Vorteil für große Marktakteure

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Seit der EEG-Novelle 2014 werden große Photovoltaik-Anlagen und Windparks über Ausschreibungen gefördert. Welche Auswirkungen diese Umstellung des Fördersystems auf die Akteursvielfalt hat, hat das Umweltbundesamt (UBA) nun untersucht und dafür eine Analyse bei der Leuphana Universität Lüneburg und das Institut für Zukunftsenergiesysteme (IZES) beauftragt. Erklärtes Ziel der Bundesregierung sei es gewesen, die Akteursvielfalt auch bei der Umstellung auf Ausschreibungen zu erhalten. Nach der Analyse ist dies wohl aber gescheitert, denn die Forscher stellten eine deutliche Veränderung der Akteursstruktur fest. Bei den großen Photovoltaik-Anlagen zeigten sich Anzeichen einer verschlechterten Wettbewerbssituation seit Beginn der Ausschreibungen hinsichtlich deutlich angestiegener Konzentrationsraten sowie dem massiven Anstieg an Großunternehmen und Projektentwicklern, wie es vom UBA heißt. Dennoch sei die Akteursvielfalt innerhalb der dominierenden Gruppe relativ hoch.

Kleinere Akteure wie Bürgergenossenschaften seien durch die höheren Risiken, die sich durch die Ausschreibungen und das Risiko keinen Zuschlag zu erhalten, ergeben gegenüber den größeren Unternehmen benachteiligt. Das UBA betont, dass es für die Funktionsfähigkeit von Märkten wichtig sei, dass die Konzentration nicht zu groß sei und möglichst keine Markteintrittsbarrieren für bestimmte Akteursarten bestehe, so dass die Wettbewerbsfähigkeit gewahrt bleibt. Bei der Windkraft zeigten die ausgewerteten Daten noch keine Marktkonzentration hin zu großen Unternehmen.

Die Forscher fanden zudem heraus, dass die direkten und indirekten Beteiligungsmöglichkeiten mit den Ausschreibungen gegenüber bestehenden Anlagen zurückgegangen seien. Bei fast 90 Prozent der in den Ausschreibungen erfolgreichen Projekte würden keine Partizipationsmöglichkeiten angeboten. Damit bleibe die Demokratisierung der Energieversorgung durch die Umstellung auf Ausschreibungen auf der Strecke. Allerdings heißt es bezüglich der großen Freiflächenanlagen in der Studie auch: „Die große Photovoltaik bot aufgrund eines sehr niedrigen Anteils beteiligungsoffener Akteure schon vor den Ausschreibungen wenig Chancen, die soziale Akzeptanz durch direkte und indirekte Beteiligungsmöglichkeiten zu unterstützen.“ Die Ausschreibungen haben damit diese Situation weder verbessert noch verschlechtert.

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