10,8 Milliarden Euro muss die Bundesregierung in die Hand nehmen, um die EEG-Umlage im Jahr 2021 auf 6,5 Cent pro Kilowattstunde zu deckeln. Das hatten die Übertragungsnetzbetreiber 50Hertz, Amprion Tennet und TransnetBW bereits im Oktober berechnet. Laut einer von BUND, Germanwatch und Klima-Allianz Deutschland beauftragten Studie des Forums Ökologisch-Soziale Marktwirtschaft (FÖS) ist das zur Senkung der Strompreise eine „vergleichsweise kostspielige Maßnahme“, die zudem weder zielgerichtet soziale Ausgleiche schaffen noch ökologische Lösungen anreizen könne.
Der Studie zufolge wäre eine Klimaprämie, also eine Verteilung der Einnahmen aus der CO2-Bepreisung an die Bürger, sozial gerechter als eine Senkung der EEG-Umlage. Das gelte besonders bei einer Ausgestaltung, die wirtschaftlich schwache Haushalte vergleichsweise stärker entlastet. Mit Blick auf den Anteil der Stromkosten am Einkommen privater Haushalte hat die Studie ergeben, dass Deutschland im europäischen Durchschnitt liegt. Bei Unternehmen liegen die Energiestückkosten demnach sogar unter dem EU-Schnitt, zudem gebe es für die energieintensive Industrie umfassende Ausnahmeregelungen. Dabei würden niedrige Strompreise das Erreichen von Energieeffizienzzielen eher erschweren. Sinnvoller seien zielgerichtete Förderprogramme für den Klimaschutz.
BUND, Germanwatch und Klima-Allianz Deutschland weisen außerdem darauf hin, dass sich die alte EEG-Umlage-Regelung in diversen Rechtsverfahren als rechtssicher und stabil erwiesen habe. Die aktuelle Neuregelung hingegen setze durch die Haushaltsfinanzierung die Investitionssicherheit und Glaubwürdigkeit der Förderung von erneuerbaren Energien in Deutschland aufs Spiel. Zum einen werde es bei einer über Haushaltsmittel finanzierten Senkung der EEG-Umlage künftig schwerer, die Förderung erneuerbarer Energien zu planen. Zum anderen sei dafür eine Beihilfegenehmigung durch die EU erforderlich.
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Wer von Euch bei den Grünen ist, kann sich gleich dafür einsetzen, dass die Ergebnisse dieser Studie in der Politik beachtet werden. Das ist für wichtig, denn die Subventionierung der EEG-Umlage aus dem Staatshaushalt gefährdet das EEG und die Strompreissenkung schmälert die Rentabilität von PV-Eigenverbrauch.
Wir haben viele Jahre lang dafür gekämpft, dass das EEG nicht von der EU gebremst werden kann. Aber durch die Umstellung der EEG-Umlage auf Staatsfinanzierung würde das EEG dauerhaft europarechtlich zur Beihilfe. Mit der Unterwerfung unter die Beihilferegulierung würde eine Bremse für die nationale Klimapolitik eingebaut.
Außerdem wird die Rentabilität von PV-Eigenverbrauch geringer, wenn die Strompreise gesenkt werden.
Deshalb haben wir, dabei Hans-Josef Fell, einen Antrag gestellt, um das EEG zu retten. Auf dem Grünen-Parteitag am 11.-13.Juni kommt es zu einer Kampfabstimmung. Wenn Ihr bei den Grünen aktiv seid, oder aktive Grüne kennt, schickt denen bitte den Link zum PV-Magazine-Artikel und den Link zum Antrag:
https://antraege.gruene.de/46bdk/kapitel_1_lebensgrundlagen_schuetzen-5200/9678
Sonnige Grüße Hermann Schrag
Hermann Schrag sagt:
Wer von Euch bei den Grünen ist, kann sich gleich dafür einsetzen, dass die Ergebnisse dieser Studie in der Politik beachtet werden. Das ist für wichtig, denn die Subventionierung der EEG-Umlage aus dem Staatshaushalt gefährdet das EEG und die Strompreissenkung schmälert die Rentabilität von PV-Eigenverbrauch.
@ Hermann Schrag.
Ich würde mir wünschen, dass jemand von den Grünen generell den Umlagenschwindel mal unter die Lupe nehmen würde.
Nach dem Kosten/Nutzen Prinzip hätten wir gegenwärtig eine Umlage von weniger als „Null“
Im Folgenden meine mit Daten und Fakten fundierte Rechnung dazu.
Siehe hier die Grafik „Zusammensetzung der EEG Umlage und Entwicklung der Einflussfaktoren“
https://strom-report.de/download/eeg-umlage-boersenpreis-industrierabatt/
Von der gegenwärtigen Umlage von 6,756 Cent benötigen wir gerade mal 42%, das macht 2,837, für die EE Vergütungen. Abzüglich, „Rückgang der Börsenpreise“ von 23% – für die es ja keine Ausgaben gibt – bleiben noch 1,284 Cent .In diesen 1,284 Cent steckt noch der Merit Order Effekt von 4 Jahren ( Die Grafik ist von 2014 ) der nicht abgezogen, sondern sogar draufgeschlagen wurde, seit der Ermächtigungsverordnung 2010
Der Merit Order Effekt bei der Preisbildung wurde u.a. vom Fraunhofer Institut jährlich mit 0,5 bis 0,8 Cent/kWh ermittelt.
Rechnung 1,284 : 4 = 0,321, das bedeutet nach dem Kosten/Nutzen Prinzip, würden die Kosten vom Nutzen „Überkompensiert“.
I
In der Praxis wird meine Rechnung wie folgt bestätigt.
.Von offiziellen Stellen kann man erfahren, dass ein Durchschnittshaushalt jährlich mit 220 bis 240 Euro durch die EEG Umlage belastet wird. An gleichen Stellen wird empfohlen, zu den Strom Anbietern zu wechseln , die die gesunkenen Börsenpreise ( Merit Order Effekt ) an ihre Kunden weitergeben, weil man da bis zu 300 Euro im Jahr sparen könnte. Das Verhältnis 240 zu 300 macht die Überkompensierung in meiner Rechnung. deutlich.
Auf der Grafik im bekannten Video, vom Ex Chef des Fraunhofer Institutes würde die schwarze Umlagenkurve nicht von den gelben Vergütungsbalken steil nach oben, sondern nach unten gegen „Null“ laufen.
Siehe hier: https://www.youtube.com/watch?v=VjN_J3QA3RI
Ihre Kugel Eis wäre längst geschmolzen.
Leider bleibt es auch bei den Grünen lediglich bei der Kritik, dass die sinkenden Großhandelspreise nicht an die Verbraucher weiter gegeben werden.
Genau! So geht Lobbypolitik!
Zu einer Subventionierung gleich die nächste fordern! Und nur nicht an der bestehenden rütteln!
Man braucht ja schließlich Planungssicherheit, und kann nicht so flexibel reagieren wie die dreckigen Erzeuger. Die können ab-und anfahren nach Belieben, und auch von heute auf morgen schließen, und sogar ohne Abwrackgelder. Wie ja hier schon wiederholt gefordert.
Peter Rentfort sagt:
Die können ab-und anfahren nach Belieben,
@Peter Rentfort.
Das machen die doch gegenwärtig auch, nur leider für die eigene Tasche.
Siehe hier:
Zitat: Diese zwei Artikel beantworteten sehr gut unsere Frage, wer eigentlich an der Strombörse einkauft. Denn es wurde immer nur von Versorgungsunternehmen, Stromhändlern, industriellen Großkunden und Banken gesprochen. Nun wissen wir dazu gehören auch die Stadtwerke und Unternehmen, wie E.ON, RWE usw. Es gibt also keinen Zwischenhändler mehr. Der Grund dafür, dass Unternehmen wie RWE auch an der Börse einkaufen, obwohl sie selbst rund 30 Kraftwerke besitzen und somit eigentlich genug Strom produzieren, ist einfach. Es gibt Tage, da ist der Strompreis an der Börse so günstig, dass eine Eigenproduktion viel teurer wäre. Daher werden dann die Kraftwerke gedrosselt und lieber günstig eingekauft. Zitat Ende.
Die müssen lediglich diese Einsparungen – die die EE übrigens durch den Merit Order Effekt an der Börse selbst bewirken – an die Verbraucher, weiter geben, sprich der Umlage zugute kommen lassen, und nicht in die eigene Tasche stecken.
Ja, sehr guter Kommentar. Also nehmt die Grünen in die Pflicht!
Peter Rentfort sagt:
Genau! So geht Lobbypolitik!
Zu einer Subventionierung gleich die nächste fordern! Und nur nicht an der bestehenden rütteln!
@ Peter Rentfort.
Wo sehen Sie da eine „nächste“ Subventionierung, wenn das „Neue“ vom alten kompensiert wird ( Kosten/Nutzen ) die Subventionierung fällt doch weg, oder haben Sie es nicht verstanden.
Sie sollten mal meine Zahlen und Fakten unter die Lupe nehmen und widerlegen, anstelle zu polemisieren. Ich fürchte da werde ich lange warten müssen.
Steht da oben nicht, dass man die EEG-Abgabe so lassen sollte und etwas Neues haben will?
Und wer soll wie „entlastet“ werden?
Aber ich kann halt nicht lesen , nur polemisieren.
@ Peter Rentfort. sagt:
Steht da oben nicht, dass man die EEG-Abgabe so lassen sollte und etwas Neues haben will?
@ Peter Rentfort.
Eben, ….deshalb habe ich doch die Rechnung aufgemacht. Bei einem Kosten/Nutzen System, benötigen wir doch keine der beiden Varianten, weil die Kosten vom Nutzen kompensiert werden.
Das haben übrigens die Leute vom Polit Magazin Monitor schon 2011 festgestellt
Schauen Sie mal hier
https://www.youtube.com/watch?v=a4pslA3NKvQ
Ab Minute 4 fragen die, müssten die Einsparungen nicht an den Förderkosten abgezogen werden.
Peter Rentfort sagt.
Und jetzt einfach mal an die Kosten denken für all dieses incl. Vorhaltung etc..
Und wenn dies jemand schlüssig beantwortet ist alles gut!
Über mehr rede ich doch nicht! und ganz bestimmt nicht, weil ich Kohle-KW erhalten will.
Aber man muss doch über die Probleme reden dürfen!
@ Peter Rentfort.
Natürlich dürfen Sie über die Probleme reden. Leider reden sie aber „Nur“ über die Probleme, und nicht über die Vorteile. Kosten/Nutzen nenne ich das hier gebetsmühlenartig.
Kosten/Nutzen vermissten die Leute vom Polit Magazin Monitor 2011 schon. im System.
Schauen Sie mal hier ab Minute 4 wo die fragen, müssten die Einsparungen nicht an der Förderung abgezogen werden