Silber soll 2021 um 11 Prozent teurer werden

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Von pv magazine International

Die Silbernachfrage wird in diesem Jahr wegen eines starken Anstiegs der industriellen und physischen Silberinvestitionen voraussichtlich um elf Prozent steigen. Das meldet der Branchenverband Silver Institute. „Die Aussichten für die Silbernachfrage sind rosig. Die globale Gesamtmenge wird im Jahr 2021 mit 1,025 Milliarden Unzen voraussichtlich ein Achtjahreshoch erreichen und damit alle Verluste aus dem Jahr 2020 wieder wettmachen“, sagte ein Analyst in einer Stellungnahme. „Dies spiegelt die erwarteten Zuwächse in den kritischen Segmenten der industriellen Nachfrage, der physischen Investitionen, des Schmucks und der Herstellung von Silberwaren wider.“

Das Silver Institute teilte weiter mit, dass der durchschnittliche jährliche Silberpreis von 16,19 US-Dollar pro Unze im Jahr 2019 auf 20,52 US-Dollar pro Unze im vergangenen Jahr gestiegen ist und dass dieser Preis in diesem Jahr um 46 Prozent auf ein Siebenjahreshoch von 30 US-Dollar pro Unze steigen könnte. „In Anbetracht des kleineren Silbermarktes und der damit verbundenen erhöhten Preisvolatilität erwarten wir, dass Silber in diesem Jahr Gold deutlich übertreffen wird“, heißt es weiter.

„Obwohl dieser Anstieg des Durchschnittspreises signifikant ist, ist er immer noch weit von einem kritischen Schwellenwert entfernt, der die Versorgung der Solarindustrie mit Silber problematisch machen würde“, erklärte Michael DiRienzo vom Silver Institute auf Anfrage von pv magazine. Aus seiner Sicht wäre dieser kritische Schwellenwert ein Durchschnittspreis von über 40 US-Dollar, was Spitzenpreise von etwa 45 US-Dollar bedeuten würde.

Für die Photovoltaik-Industrie wird prognostiziert, dass sie in diesem Jahr 105 Millionen Unzen Silber kaufen wird – ein deutliches Wachstum im Vergleich mit etwa 88 Millionen Unzen im Jahr 2020 und rund 93 Millionen Unzen im Jahr 2019. „Obwohl die Silberfrachten weiter nach unten driften, wird der Sektor von einer wachsenden Anzahl von Ländern profitieren, die neue Photovoltaik-Kapazitäten installieren“, so der Analyst zu der steigenden Nachfrage.

Im Juni vergangenen Jahres hatte das Silver Institute festgestellt, dass die Fähigkeit der Photovoltaik-Hersteller, den Silbergehalt in der Solarzellenproduktion zu reduzieren – ein Prozess, der als Thrifting bezeichnet wird – seit 2016 abgenommen hat. Trotzdem wird erwartet, dass die durchschnittlichen 111 Milligramm des Edelmetalls, die 2019 für jede Solarzelle benötigt wurden, bis 2030 dennoch auf 80 Milligramm sinken werden.

In einem im Juni 2018 veröffentlichten Bericht hatte der Analyst aufgezeigt, wie die von der Photovoltaik-Industrie benötigte Silbermenge von 130 Milligramm pro Zelle im Jahr 2016 auf etwa 65 Milligramm im Jahr 2028 sinken könnte. Laut einer aktuellen Studie der University of Kent macht Silber etwa 6,1 Prozent der gesamten Produktionskosten für Solarmodule aus. Laut BloombergNEF macht das Metall etwa 4,7 Prozent der Kosten für ein Modul aus.

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