Siemens ersetzt hoch in den Schweizer Bergen Blei-Batterien durch Lithium-Ionen-Speicherlösung

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Bereits seit 2010 kann sich die auf 2883 Meter Höhe gelegene Alpenhütte „Bergkristall“ in den Walliser Alpen weitgehend selbst mit Energie versorgen. Dafür sind an eine in der Südfassade integrierte Photovoltaik-Anlage sowie eine Solarthermie-Anlage auf dem Dach sowie 48 Bleibatterien installiert worden. In den vergangenen zehn Jahren haben jedoch Lithium-Ionen-Speicher den Bleibatterien den Rang abgelaufen. Darauf ist nun reagiert worden.

Siemens teilte am Dienstag mit, dass es den Auftrag habe, die 48 Bleibatterien durch 14 Lithium-Eisen-Phosphat-Batterien mit einer Kapazität von 215 Kilowattstunden zu ersetzen. Im Siemens Navigator, einer Cloud-basierten Plattform für Gebäudeperformance, laufen seit 2010 sämtliche Daten zur Gebäudeleistung zusammen, darunter auch die Erzeugung der Photovoltaik-Anlage oder die verfügbare Batterieleistung.

Der Tausch der Batterien war mit einigem logistischen Aufwand verbunden. In Kooperation mit der regionalen Fluggesellschaft „Air Zermatt“ seien die rund 8,6 Tonnen Bleibatterien abtransportiert und die etwa 2,7 Tonnen schweren Lithium-Batterien zur Monte-Rosa-Hütte verfrachtet worden, hieß es von Siemens weiter. Zuvor seien zwei Batterien zur Erprobung genutzt worden, wodurch die Neuinstallation innerhalb von zwei Tagen gelang. Dann sei die neue Batterielösung mit dem bestehenden Energieversorgungssystem verbunden gewesen.

Die Schweizer Alpenhütte „Bergkristall“ kann mit dem neuen Speichersystem ihren bereits bestehenden hohen Energieautarkiegrad weiter steigern, hieß es von Siemens. Wie hoch er über das Jahr gemittelt ist, gab das Unternehmen nicht an. Die Lithium-Ionen-Batterien verfügten über eine höhere nutzbare Kapazität und entlasteten das für schlechtes Wetter vorgesehene Stromaggregat.

Die im Juli 2010 neu eingeweihte Berghütte war von der ETH Zürich als „Berghütte der Zukunft“ geplant und entwickelt worden. Sie erhielt bereits damals ein Gebäude-Automationssystem von Siemens, das sich auf Wetterprognosen einstellt und damit voraussichtlich bis zu ein Drittel Energiekosten einsparen kann. Mit einer rechtzeitig auf das Wetter abgestimmten Regelung der Gebäudetechnik im Haus können die Heizung automatisch hochfahren, wenn eine Kaltfront im Anmarsch ist und sich wieder ausschalten, sobald wärmere Temperaturen vorhergesagt sind. Das sorgt für ein angenehmes Raumklima und spart Energie, weil man nicht unnötig heizen oder kühlen muss. Damit lassen sich Siemens zufolge voraussichtlich bis zu ein Drittel Energiekosten einsparen kann.

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