50 Hertz und Tennet erproben Blockchain-Plattform für Engpassmanagement mit Kleinstanlagen

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Mit der fortschreitenden Energiewende gibt es immer mehr kleine dezentrale Erzeuger, Verbraucher und Speicher. Die Übertragungsnetzbetreiber 50 Hertz und Tennet wollen diese nun über eine Blockchain-Plattform koppeln und für das Engpassmanagement nutzen. Dazu wollen sie in dem Projekt unter anderem die „Crowd Balancing Platform“. Sie bietet die Möglichkeit für private Haushalte und Besitzer von Elektrofahrzeugen, die flexiblen Kapazitäten ihrer Anlage zur netzdienlichen Nutzung anzubieten. Entwickelt wurde die Blockchain-basierte Plattform in dem Projekt „Equigy“. Als flexible Anlagen kommen beispielsweise Wärmepumpen, Batteriespeicher, Elektrofahrzeuge oder Mikro-KWK-Anlagen in Frage.

„Mit voranschreitender Digitalisierung der Energiewende, dem Roll-Out von intelligenten Messsystemen und der Entwicklung neuer Kommunikationsstandards und Schnittstellen werden sich in den nächsten 10 Jahren zunehmend Möglichkeiten ergeben, auch Kleinstflexibilitäten in unsere Prozesse der Systemführung einzubeziehen“, sagte Dirk Biermann, Geschäftsführer Märkte und Systembetrieb von 50 Hertz. Es brauche skalierbare Plattformen, die hunderttausende Einheiten aggregieren und gleichzeitig große Datenflüsse verarbeiten können, um die energiewirtschaftlichen Prozesse und Marktteilnehmer bedienen zu können. „Andererseits gilt es, koordinierte Datenaustausch- und Abrufprozesse zwischen allen Netzbetreibern weiterzuentwickeln“, sagt Biermann mit Blick auf die wichtigsten Themen des Projekts, für die weitere Partner einbezogen werden sollen.

„In einer nachhaltigen Energiezukunft brauchen wir auch die privaten Haushalte, um die Versorgungssicherheit aufrechtzuerhalten. Mit der Blockchain-Plattform Equigy und der Zusammenarbeit mit europäischen Übertragungsnetzbetreibern machen wir den Weg für die Nutzung kleiner dezentraler Flexibilitäten in Europa frei“, ergänzte Tennet-COO Tim Meyerjürgens. Dies ist auch relevant, da in Deutschland und Europa künftig immer weniger Großkraftwerken verfügbar sein werden, um die Schwankungen von Stromerzeugung und -verbrauch auszugleichen sowie zur Beherrschung von Netzengpässen.

Die Flexibilitätspotenziale Millionen dezentraler Kleinstanlagen zu nutzen, wäre daher ein wichtiger Beitrag zur Systemstabilität. Die „Equigy“-Plattform, ein Konsortium europäischer Übertragungsnetzbetreiber, biete hierzu Flexibilitätsanbietern eine diskriminierungsfrei zugängliche IT-Infrastruktur, um die zur Bereitstellung von Systemdienstleistungen aus kleinteiligen Flexibilitäten notwendigen Daten- und Informationsflüsse effizient gestalten zu können, hieß es weiter. 50 Hertz und Tennet wollen sich bei ihrem Projekt auf Anlagen bis 100 Kilowatt Leistung fokussieren, die bislang nicht von der gesetzlich verpflichtenden Teilnahme am Redispatch 2.0 betroffen sind. Neben den technischen Details sollen dabei auch regulatorische Fragen erörtert werden, um für Kleinstanlagen die notwendigen Anreize am Engpassmanagement schaffen zu können.

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