Auf change.org hat der engagierte Klimaschützer Manfred Weinhöpl die Petition “Vorzeitige Stilllegung von älteren Photovoltaik Anlagen (Ü20 Anlagen) verhindern” gestartet. Er will unterbinden, dass die Photovoltaik-Anlagen, deren EEG-Förderung 2021 und in den Jahren danach ausläuft, vom Netz gehen, obwohl sie noch funktionieren, aber kein wirtschaftlicher Weiterbetrieb mehr möglich ist. Mehr als 33.000 Menschen haben seine Petition bereits in den ersten Tagen nach dem Start unterzeichnet.
„Eine Nachrüstung von Altanlagen mit Speichern ist derzeit, im Gegensatz zur Ausrüstung von Neuanlagen, nicht wirtschaftlich“, begründet der Ingenieur seine Petition. „Viele der Anlagen würden somit stillgelegt werden, was einer unglaublichen Ressourcen- und Energieverschwendung gleich käme, denn die PV Module weisen im Durchschnitt eine Lebensdauer von ca. 30 Jahren auf und könnten somit weiterhin mindestens 10 Jahre umweltfreundlichen Solarstrom produzieren und einspeisen.“ Dies sei umso wichtiger, da die Energiewende in Deutschland viel zu langsam vorankomme, um die Pariser Klimaziele zu erreichen.
In den ersten Jahren fallen überwiegend Kleinanlagen aus dem EEG. Bis 2025 betrifft es dann jedoch bereits mehr als 180.000 Photovoltaik-Anlagen mit insgesamt mehr als zwei Gigawatt Leistung. Aufgrund der aktuellen Rechtslage könnten sie trotz voller Funktionsfähigkeit deinstalliert werden. Nach Ansicht von Weinhöpl hat das Bundeswirtschaftsministerium bisher keinen Lösungsvorschlag präsentiert, der den Weiterbetrieb wirtschaftlich ermögliche.
Im Entwurf der EEG-Novelle ist für die ausgeförderten Photovoltaik-Anlagen vorgesehen, dass sie weiterhin einspeisen und vom Netzbetreiber dafür den Marktwert Solar abzüglich einer Vermarktungsgebühr von 0,4 Cent pro Kilowattstunde erhalten. Dabei müssen sie ihren Solarstrom voll einspeisen und dürfen ihn nicht für die Eigenverbrauch nutzen, wenn sie die volle Vergütung erhalten wollen.
Weinhöpl fordert hingegen von Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) und seiner Umweltkollegin Svenja Schulze (SPD), dass sie den eingespeisten Solarstrom aus den Altanlagen mit dem jeweiligen Marktpreis vergüten. Zudem sollte keine EEG-Umlage auf Eigenverbrauch bei Anlagen bis 30 Kilowatt Leistung erhoben werden. Dies sieht auch die EU-Erneuerbaren-Richtlinie vor, die die Bundesregierung bis Mitte 2021 in deutsches Recht umsetzen muss. Im EEG-Entwurf findet dies bislang nicht statt. Weinhöpl fordert überdies ein staatliches Förderprogramm für die Nachrüstung der Altanlagen mit Speichern.
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Eine Vergütung mit dem Marktwert Solar für die über 20 Jahre sehr hoch geförderten Anlagen finde ich gerecht.
Mehr sollte es nicht geben, immerhin haben sich diese Anlagen sehr gut rentiert.
Bei neuen Solaralagen ist mit den sehr niedrigen Vergütungen, der Einspeisebegrenzung auf 70%, sowie der Umsatzsteuer und Einkommensbesteuerung auf den eigenverbrauchten Strom nicht mal sicher, ob solch eine Anlage über die 20 Jahre überhaupt eine positive Rendite bringt.
Man könnte glauben, dass sich niemand wirklich für CO2-neutralen Strom interessiert, was? Nicht mal, wenn er ihn geschenkt bekommt… Vielleicht dauert es ja gar nicht mehr so lange, bis das CO2- und Klimakartenhaus zusammenbricht…
BS sagt.
Eine Vergütung mit dem Marktwert Solar für die über 20 Jahre sehr hoch geförderten Anlagen finde ich gerecht.
Mehr sollte es nicht geben, immerhin haben sich diese Anlagen sehr gut rentiert.
@ B S.
Und warum sollen die Ü20 Anlagenbetreiber — die Pioniere der Energiewende — anders behandelt werden wie konventionelle Kraftwerke, und nur den Marktwert vergütet bekommen.
Oder wissen Sie nicht was Marktwert für die EE bedeutet, seit dem sie 2010 am Spotmarkt verramscht werden müssen. Die Konventionellen machen doch auch erst das Große Geld wenn ihre Kraftwerk abgeschrieben sind.
Das ist doch wohl verrückt, weitestgehend funktionsfähige Anlagen abzuschalten, weil die Eigentümer ihre Subvention verdient haben und es damit erledigt ist. Immerhin haben sie ja die sog. „Energiewende“ mit ihrer Initiative überhaupt vorangebracht, mit damals noch sehr teuren Beispielen, daß man auch im kalten Norden Sonnenstrom erzeugen kann.
Und nun sollen die Dinger nutzlos auf den Dächern hängen? Die baut niemand ab, viel zu teuer. Alle reden von Eigenstromverbrauch und Speichern, obwohl das nach wie vor bei Strom schlecht geht und deswegen fragwürdig ist. Ich denke, die Netzagentur und die Netzbetreiber wollen einfach diese Vielzahl von kleinen Lieferanten rausbugsieren, weil das für ein „intelligentes Netz“ zu schwierig wird.
Um ehrlich zu sein, habe ich kein Verständnis für Förderungen der Altanlagen. Wer sich vor 20 Jahren für 30.000 Euro eine Solaranlage auf das Dach hat montieren lassen, der hat das sicher nicht nur aus Klimaschutzgründen getan. Je nach Ausrichtung hat eine solche Investition in den letzten 20 Jahren dank der staatlichen Förderung nämlich zwischen 60.000 und 90.000 Euro erwirtschaftet.
Wenn die Altanlagenbesitzer jetzt davon keine 10.000 Euro übrig haben, um auf Eigenversorgung mit Speicher aufzurüsten, ist das nicht der Fehler des Steuerzahlers, denn der bezahlt am Ende die Förderungen.
Ich bin aber auch der Meinung, dass jede Anlage – ob alt oder neu – beim Einspeisen gleich behandelt werden sollte. Dass eine Altanlage nicht mehr wirtschaftlich für Eigenbedarf umgerüstet werden kann, halte ich für eine Gerücht. Bei Strompreisen jenseits der 25 Cent pro kWh spart man doch ausreichend Geld ein, um auch ohne eine Förderung noch wirtschaftlich zu sein.
Zur Förderung möchte ich Anmerken, dass eine Anlage nach 20 Jahren keine Förderung bekommt, sondern der Strom über Direktvermarktung verkauft wird. Bedeutet, der Betreiber produziert etwas und verkauft es dann. Wer sich vor 20 Jahren eine Anlage aufs Dach setze, hat zwar wie richtig bemerkt, 90000 Euro erwirtschaftet, hat wahrscheinlich, alles ausgehend von 10 kWp eher 50000 – 60000€ bezahlt, wenn nicht mehr.
Bei der Novelle geht es ja auch noch darum, dass der Strom wohl eingespeist werden muss…
Alles in Allem müssen Altmaier und Co. Photovoltaik abgrundtief hassen um so vorzugehen. Erst lässt er die Vergütung signifikant senken, weil ja angeblich alles billiger geworden sei
( Stimmt bei Modulen, nicht aber bei Arbeitskraft, es sei denn, die Regierung erkennt endlich, das Deutschland fast schon ein Billiglohnland ist )
und jetzt soll eine Novelle auf den Weg gebracht werden, die wie damals, zu Gabriels Zeiten, die Branche faktisch vernichten würde. Bei einer Senkung auf 200 MW im Jahr, würden über den Daumen gepeilt 80% der Branche eingehen wie Primeln. Ich selbst wäre hierdurch wohl auch auf der Straße.
V F sagt:
Um ehrlich zu sein, habe ich kein Verständnis für Förderungen der Altanlagen. Wer sich vor 20 Jahren für 30.000 Euro eine Solaranlage auf das Dach hat montieren lassen, der hat das sicher nicht nur aus Klimaschutzgründen getan.
@ V.F.
Richtig…. Alleine mit den „Grünen Spinnern“ wie man die Idealisten damals nannte, wäre die Energiewende nicht so weit wie sie ist.
Wer sich vor 20 Jahren eine Anlage für 30 000 Euro auf’s Dach hat montieren lassen, hat nicht nur Rendite gemacht, sondern, u.a., auch dazu beigetragen, dass die gleiche Anlage heute nur noch 6000 Euro kostet, und für diejenigen realisierbar ist, die das über die – übrigens viel zu hohe – EEG Umlage mit finanziert haben. Dazu kommt, dass die Großhandelspreise für Strom, gesunken sind, weil Sonne und Wind bekanntlich keine Rohstoffrechnungen schicken. Auch ein Verdienst der Pioniere von vor 20 Jahren. Wenn dieser Nutzen den Verbrauchern nicht zugute kommt, liegt das am paradoxen System, mit dem die Energiewende über Jahre verunstaltet wurde.
V.F. sagt:
Wenn die Altanlagenbesitzer jetzt davon keine 10.000 Euro übrig haben, um auf Eigenversorgung mit Speicher aufzurüsten, ist das nicht der Fehler des Steuerzahlers, denn der bezahlt am Ende die Förderungen.
@ V.F.
Und warum sollen die Altanlagenbetreiber, den Strom der dann noch übrig ist dem alten System für einen Apfel und ein Ei zur Verfügung stellen. Wo bleibt denn da der „Energiewendeeffekt“ der da lautet mehr Dezentralität und Wertschöpfung übers Land verteilt in Bürgerhand, wenn die ihren Überschuss wieder bei der Zentrale abliefern sollen, um deren Gewinne zu optimieren.
Das Ziel ist die Energiewende, leider sehen das einige hier als 20 jährige lukrative Geldanlage, die aber nun endlich vorbei sein muss.
@ Hans Diehl
Niemand redet hier von grünen Spinnern, bestenfalls von grünen Pionieren. Die Pioniere von vor 20 Jahren haben aber in diesen 20 Jahren ihre Investitionen auch mehr als doppelt zurückerhalten. Niemand hat damals eine Solaranlage auf sein Dach montiert, weil er damit sein ökologisches Gewissen rein hält. Das wurde gemacht, weil es Hausbesitzern und Hausbauern vorgerechnet wurde und durch die staatliche Förderung via Einspeisevergütung eine garantierte und stetige Einnahme ergab. Statt von Idealisten würde ich eher von Opportunisten reden.
Na klar sollte der Nutzen den Verbrauchern zugutekommen, das ist Sinn und Zweck der ganzen Sache. Aber soll man jetzt wirklich das Geld jenen zukommen lassen, die eine Solaranlage bereits auf dem Dach haben, die sich bereits amortisiert hat? Jenen, die die letzten Jahre große Summen erwirtschaftet haben und jetzt immer noch eine funktionierende Solaranlage besitzen die auch noch weiter wirtschaften kann? In meinen Augen dürfen die ruhig auch mal selbst in die Tasche greifen und ihre Anlagen auf Eigenverbrauch umrüsten. Stromspeicher mit Netto 14 kWh Kapazität bekommt man heute schon für schmale 6-8.000 €, eine vernünftige Umrüstung sollte also nur in Ausnahmefällen 5-Stellig kosten. Wenn ein Besitzer einer Altanlage beschließt, seine Anlage abzuschalten, weil der Umbau zum Eigenverbrauch nicht gefördert wird, dann beweist das für mich nur, welche Motivation ursprünglich hinter der Anlage steckte.
Das Fördergeld sollte man dann doch eher den Hausbesitzern und Hausbauern zur Verfügung stellen, die noch keine solche Anlage auf dem Dach haben. Das hat nämlich den Vorteil, dass das Geld aktiv am Zuwachs der PV-Kapazität unseres Landes beteiligt ist, statt den aktuellen Pegel nur zu halten. Wenn man schon dabei ist, kann man Stromspeicher für neue private Solaranlagen auch gleich verpflichtend machen, damit die Energiewende auch eine faire Chance hat. Denn natürlich ist es Quatsch, wenn alle Anlagen den gesamten erzeugten Strom ins Netz einspeisen. Das war es auch schon vor 20 Jahren gewesen, nur gab es damals halt keine wirtschaftlichen Stromspeicher. Vor 10 Jahren mussten wir unsere Inselkraftwerke noch mit teuren Bleigel Akkus und LKW Batterien bauen, um die Stromversorgung auch außerhalb der Sonnenstunden zu gewährleisten. Dagegen hat sich der kWh Preis für Stromspeicher heute um über 90 % reduziert und er fällt weiter.
@M.MC
Eine vor 20 Jahren montierte Anlage hat sich durch die Einspeisevergütung in der Regel binnen 8 Jahren bei südausrichtung vollständig amortisiert und ab diesem Zeitpunkt Geld erwirtschaftet. Die Branche wurde auch nicht durch Senkung der Vergütung ‚zu Gabriels Zeiten‘ vernichtet, sondern von uns geldgeilen Deutschen. Auf einmal hat sich eine solche Investition nicht mehr in 8 Jahren, sondern in 12-14 Jahren amortisiert. Das hat uns Deutschen nicht gepasst und daher hat kaum einer mehr in Dachanlagen investiert. Auch das stimmt nicht ganz. Es wurde nur viel weniger investiert, weil der schnelle Reibach nicht mehr drin war und nur noch langfristiger denkende Menschen investieren wollten. Unsere Solarbranche hatte aber erst für viel Geld Produktionsstätten vergrößert, in der Annahme, dass das Wachstum so weiter geht. Klug war das nicht, weder von Gabriel, von der Industrie, noch von uns Deutschen. Faktisch sind aber wir Verbraucher dafür verantwortlich und niemand sonst, denn wir haben für uns beschlossen, dass es sich nicht mehr lohnt, obwohl das nicht stimmte.
Woher ich das alles weis? Ich habe (ähnlich wie Sie, wie mir scheint) jahrelang in der PV-Branche gearbeitet und kenne mich daher mit den Kosten und Erträgen von der 5 kWp Dachanlage bis zum 150 MWp Solarkraftwerk ganz ordentlich aus. Wer also behauptet, dass seine bereits abgezahlte Solaranlage nicht mehr wirtschaftlich betrieben werden kann, der ist für mich entweder ein Lügner oder er hat es nicht so mit der Mathematik. Eine 10 kWp Dachanlage mit südlicher Ausrichtung wird über das Jahr hinweg rund 5-7 MWh elektrische Energie erzeugen. Aus meiner Erfahrung mit Solarkraftwerken weiß ich, dass Solarmodule nach 20 Jahren Alterung mindestens 80 % und maximal 95 % der ursprünglichen Leistung aufweisen. Ein Stromspeicher wird den Eigenverbrauch auf etwa 70-80 % steigern. Nach Adam Riese sind das im pessimistischsten Fall also 5 MWh * 0.8 * 0.7 * 25 Cent/kWh = 700 € (1120 € im günstigsten Fall) Stromersparnis pro Jahr. Durchaus rentabel, besonders wenn die Strompreise steigen …
Sie sollten sich überlegen, ob sie statt der EEG-Novelle lieber gegen Subventionen der Fossilen Brennstoffverwertung auf die Straßen gehen. Steinkohle, Braunkohle und Gas werden auch heute noch reichlich von staatlicher Seite finanziert. Ein Glück gibt es keine neuen Ölheizungen mehr, dafür steht die nächste Subvention für sparsamere Verbrenner vermutlich schon in den Startlöchern.
Wollen wir nicht lieber gemeinsam dafür sorgen, dass es keine wirtschaftliche Alternative zu regenerativen Energiequellen gibt? Öfters mal mit dem Rad zur Arbeit? Lieber einen Kleinwagen kaufen statt den großen SUV? Unsere Elektroautos mal nicht nachts mit Strom aus Kohlekraftwerken laden, sondern tagsüber durch Sonnenstrom? Keine Gasbrennwerttherme in den Keller stellen, sondern eine Wärmepumpe? Statt zu jammern und die alte Anlage auf dem Dach abzuschalten, mal lieber in Eigenverbrauch investieren und einen Stromspeicher anschließen?
Nur so ein paar Ideen.
V.F. sagt:
Das Fördergeld sollte man dann doch eher den Hausbesitzern und Hausbauern zur Verfügung stellen, die noch keine solche Anlage auf dem Dach haben.
@ V.F.
In gewissem Sinne stellen die Pioniere den gegenwärtigen Hausbauern eine Menge Vorteile zur Verfügung. Alleine die Anschaffung einer PV Anlage kostet gegenwärtig gerade mal noch 1200 Euro/kWp, gegenüber den 5000 Euro die die Pioniere mal bezahlt haben.
V.F. sagt:
Nur so ein paar Ideen.
@ V.F.
Ihre Ideen sind grundsätzlich nicht abwegig, aber leider nicht im Sinne der Energiewende, die Sie doch auch befürworten.
Warum sollen die Pioniere – wenn auch Geldanleger – der Energiewende anders behandelt werden als die altgedienten Kraftwerksbetreiber, die machen doch auch erst das große Geld wenn ihre Kraftwerke abgeschrieben sind. Sie wissen doch sicher warum man abgeschriebene AKW im Volksmund Gelddruckmaschinen nennt.
Im Sinne der Energiewenden bedeutet, Dezentralisierung , und Wertschöpfung übers Land verteilt.
Ich kann nicht nachvollziehen warum diese dezentrale Wertschöpfung nach 20 Jahren wieder zurück an die Zentrale gegen soll, in dem die Ü20 Prosumer für einen Apfel und ein Ei ihren Ökostrom bei den Netzbetreibern abliefern sollen, damit die mit dem Ökostrom ihre Gewinne optimieren können. Wie gesagt, im Sinne der Energiewende ist das nicht.
Natürlich haben Sie da völlig recht, dass die Pioniere der Hauptgrund für die Preisreduktionen der letzten Jahre sind. Aber dafür wurden die Pioniere auch schon mehr als stattlich entlohnt. Kein Grund also, den Umbau auf Eigenversorger für die Pioniere zu subventionieren, denn diese Subventionierung haben die Pioniere bereits erhalten. Und nochmal, die Pioniere haben das nicht gemacht, damit wir heute nur noch 1000-1.200 €/kWp investieren müssen, sondern um die eigenen Taschen zu füllen. Diese Taschen sind nun gefüllt und können gegen eine überschaubare Neuinvestition noch weiter gefüllt werden.
Was das Einspeisen angeht, dürfen Sie nicht das Prinzip eines Stromnetzes außer Acht lassen. Die großen Kraftwerke – mit Ausnahme von GuD-Kraftwerken – sind sehr träge und reagieren auf einen Lastwechsel eher im Stundentakt. Durch den sehr hohen Ertrag durch private Solaranlagen an sonnigen Tagen haben wir logischerweise auch sehr hohe Einspeiseschwankungen in unserem Stromnetz, die die Kraftwerke unmöglich abfangen können. Das bedeutet leider auch, dass an solchen Tagen ein großer Teil der solaren Leistung als Blindleistung zur Stabilisierung der Netze eingespeist werden muss, also Überschussleistung verbraucht wird. Diese Blindleistung bringt keine Gewinne, sondern kostet vor allem Geld, was auch der Grund für die Apfel*Ei/kWh Einspeisevergütung ist.
Auch wenn die Energieerzeugung im Idealfall dezentral auf allen unseren Hausdächern stattfindet, muss die Energieverteilung und -kontrolle zentral passieren, damit die Netze stabil bleiben und Ihnen der Kühlschrank nicht durch Spannungsspitzen flöten geht. Im noch idealeren Fall haben wir alle ausreichend dimensionierte Stromspeicher, die jegliche Überproduktion auffangen können und jeder Haushalt eine Eigenverbrauchsrate von 100 % erreicht, sodass der Überschussstrom letztlich in den Nachtstunden eingespeist werden kann. Dafür bräuchte man aber in etwa 5-6 Tage Eigenverbrauchskapazität, also etwa 5-6 * 15 kWh = 75-90 kWh, was bei den aktuellen Speicherpreisen rund 40-45.000 € zuzüglich Elektriker kosten bedeutet.
Was ich dagegen nicht nachvollziehen kann ist, dass Altanlagen und Neuanlagen anders behandelt werden. Solarstrom interessiert nicht, aus welcher Anlage er letztlich kommt. Alle Dachanlagen sollten die exakt identische Einspeisevergütung erhalten, unabhängig davon ob der eingespeiste Strom als Blindleistung eingespeist wurde oder nicht. Eine Einspeisung zu denselben Preisen wie bei den großen Kraftwerksbetreibern ist aber leider nicht realistisch, da der Solarstrom nun mal auch der Grund für die Netzinstabilität ist. Für den Netzbetreiber sind erneuerbare Energien vor allem ein Fluch, der nur durch mehr Speicher gebrochen werden kann.
@ V.F.
Also im Sinne der Energiewende sind Ihre Ausführungen nun wirklich nicht.
Dazu kommt, dass Sie mit den Vorteilen die die der Energiewende , für die konventionelle Stromwirtschaft bedeuteten weniger vertraut sind, wie Ihrer folgenden Äußerung zu entnehmen ist.
Zitat: V.F….. Für den Netzbetreiber sind erneuerbare Energien vor allem ein Fluch, der nur durch mehr Speicher gebrochen werden kann. Zitat Ende.
Von wegen Fluch, bei etwas Kenntnis der Dinge eindeutig ein Segen.
Schauen Sie mal hier:
Zitat: …Diese zwei Artikel beantworteten sehr gut unsere Frage, wer eigentlich an der Strombörse einkauft. Denn es wurde immer nur von Versorgungsunternehmen, Stromhändlern, industriellen Großkunden und Banken gesprochen. Nun wissen wir dazu gehören auch die Stadtwerke und Unternehmen, wie E.ON, RWE usw. Es gibt also keinen Zwischenhändler mehr. Der Grund dafür, dass Unternehmen wie RWE auch an der Börse einkaufen, obwohl sie selbst rund 30 Kraftwerke besitzen und somit eigentlich genug Strom produzieren, ist einfach. Es gibt Tage, da ist der Strompreis an der Börse so günstig, dass eine Eigenproduktion viel teurer wäre. Daher werden dann die Kraftwerke gedrosselt und lieber günstig eingekauft. …Zitat Ende.
Immer wenn Sonne und Wind keine Rechnung schicken, wird der billige Strom gekauft und relativ hoch dotierte Langzeitverträge damit bedient. Sie sehen, mit Hilfe von Logistik wird der „Zappelstrom“ so gar Grundlastfähig.
Ertragsoptimierung nennt man das in der folgenden Untersuchung so ab Seite 4
https://www.greenpeace-energy.de/fileadmin/news_import/Studie_Ertragsoptimierung_von_Kraftwerken_durch_EEG-Regelungen.pdf
Neue Geschäftsmodelle entstehen auf dieser Basis, die neue EON lässt grüßen.
Dies und vieles mehr ist den Pionieren zu verdanken.
Ganz ehrlich, ich bin entsetzt über diese Blindheit seitens der Politbonzen und den offenbaren Hass auf alles was dem kleinen Bürger ein bisschen Erleichterung bringt.
Und woher kommt das – ganz einfach weil sie allesamt von den Energiekonzernen gekauft und geschmiert sind.
Denn die verlieren Geld ohne Ende wenn die Privatleute ihren benötigten Strom zu nahe 100% selbst erzeugen und es dann auch noch wagen, den Überschuss gegen Entgelt ins Netz einspeisen zu wollen.
Pfui schämt Euch in Grund und Boden kann ich da nur sagen.
Diese Novelle gehört dahin wo auch der andere Abfall landet – auf den Müll.
Würde die Petition ja gerne RICHTIG unterstützen.
Finde sie aber beim Bundestag nicht. Eine „Petition“ an eine Ministerin bringt gar nichts. (Öffnen, lächeln, wegwerfen)
Bitte um Info, wann und wo sie im Petitionsforum des Deutschen Bundestages unterstützt werden kann.
Peter Scheitza
Ich finde JN hat vollkommen Recht!
Ich würde auch die Petition unterschreiben, da ich nicht aus Gewinnsucht meine Anlage 1981 gekauft habe, was wirklich damals teuer war. Ich wollte damit die Energiewende voranbringen, da der damals erzeugte Strom hauptsächlich aus Atom produziert wurde! (ist Tschernobil vergessen?)
K-G. damals Mitglied von Mütter gegen Atomkraft.
atom
Wir haben ohne zu scheitern den gewaltigen Hund (EEG-Kosten) geschafft und nun scheitern wir am Schwanz. Das EEG hat seinen Sinn erfüllt und wird zum Fallbeil der alten Energieversorgung. Eine (neue und moderne) Lobby zerstört die (alte) Lobby. Ich baue auch kleine PV-Anlagen mit 2,5kWp und die Kunden wünschen keine Vergütung vom Energieversorger. Der Strom ist Kostenlos im Netz. Die Kosten für den Steuerberater, der bürokratische Aufwand u.s.w. schreckt Kunden ab. Das Lachen der Großen über die kleinen Stromerzeuger mit ihren Photovoltaikanlagen ist ihnen schon lange restlos vergangen. Gruß Steffen Kapelle