Weltweite Produktionskapazität für Batterien vervierfacht sich bis 2030 auf 1,3 Terawattstunden

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Netzgebundene Energiespeicher und Elektrofahrzeuge stehen am Beginn eines beträchtlichen Wachstums. Daher müssen Lithium-Ionen-Batterien, ein Schlüsselelement solcher Produkte, mit einer ähnlich wachsenden Rate produziert werden. Im Vergleich zum Produktionsniveau von 2019 wird sich die weltweite Produktionskapazität bis 2030 auf 1,3 Terawattstunden vervierfachen. Das zeigt eine Analyse der britischen Marktforscher Wood Mackenzie, für die die Experten die Produktionskapazitätspläne von 50 Herstellern für das nächste Jahrzehnt ausgewertet haben. Sie erwarten, dass bis 2030 weltweit etwa 119 Produktionsstätten in Betrieb sein werden.

Der Analyse zufolge wird der asiatisch-pazifische Raum seine führende Position im Batteriegeschäft wahrscheinlich behalten. Hersteller CATL, LG Chem, BYD und SK Innovation stehen dabei an der Spitze des Marktes. Auf diese Region entfallen derzeit etwa 80 Prozent der weltweiten Fertigungskapazität. Das wird sich in den nächsten zehn Jahren nur geringfügig ändern.

„Innerhalb des asiatisch-pazifischen Raums dominiert China die Pipeline-Kapazität. Es ist zu erwarten, dass China seine Fertigungskapazitäten von 345 Gigawattstunden im Jahr 2020 auf mehr als 800 Gigawattstunden bis 2030 verdoppeln wird“, sagt Wood Mackenzie Senior Analyst Mitalee Gupta. „Neben der raschen Expansion lokaler Anbieter in China haben auch ausländische Hersteller wie LG Chem, Samsung SDI und SK Innovation neue Produktionslinien hinzugefügt, nachdem ihnen die chinesische Regierung 2019 das Recht gewährt hatte, Subventionen in Anspruch zu nehmen.“

Europa dürfte künftig eine bedeutende Rolle im Batteriegeschäft übernehmen und seinen Aufholprozess im kommenden Jahr fortsetzen. So wird Northvolt große Produktionskapazitäten in Deutschland und Schweden aufbauen. Der schwedische Hersteller betreibt bereits ein Werk in Polen. Auch die Automotive Cell Company (ACC), ein neues Joint Venture zwischen dem französischen Unternehmen Saft und der PSA-Gruppe, wird einen großen Anteil an den europäischen Fertigungskapazitäten für Lithium-Ionen-Zellen haben.

Gegenwärtig entfallen auf Europa etwa sieben Prozent der weltweiten Lithium-Ionen-Zellenproduktion. Dieser Anteil dürfte in den nächsten zehn Jahren auf 25 Prozent steigen, so die Analysten. Dies ist nicht nur eine Folge des Hochlaufs von Northvolt und ACC, sondern auch darauf zurückzuführen, dass in Asien ansässige Hersteller bedeutende Produktionskapazitäten auf dem europäischen Festland aufbauen. CATL zum Beispiel kündigte die Eröffnung einer Gigafactory in Erfurt an. LG Chem will ein Werk im polnischen Wroclaw (Breslau) errichten, Samsung SDI hat eine Produktionsstätte in Goed (Ungarn) eröffnet.

Die Batterieproduktionskapazität Nordamerikas wird im nächsten Jahrzehnt den Analysten zufolge in etwa auf dem derzeitigen Niveau bleiben. Teslas Gigafactory in Nevada behält ihre zentrale Rolle bei.

Hinsichtlich der Batterietechnologien hat Wood Mackenzie beobachtet, dass die Hersteller in der Regel nicht angeben, welche Produkte sie in den geplanten Werken fertigen werden. Diese Verschwiegenheit ist oft auf den schnellen technologischen Fortschritt zurückzuführen. Nichtsdestotrotz erwarten die Analysten, dass NMC-Batterien ihre führende Position im nächsten Jahrzehnt beibehalten werden, dicht gefolgt von solchen mit LFP-Kathodenmaterialien.

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