Schweizer Bahn produziert erstmals solaren Bahnstrom

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Die Schweizerische Bundesbahnen AG (SBB) will bis 2025 ihren Bahnstrom komplett aus erneuerbaren Energien beziehen. Bereits jetzt sind es rund 90 Prozent, vor allem aus Wasserkraftwerken. Nun hat die SBB auf dem Dach des Frequenzumformers in Zürich ihre erste Photovoltaik-Anlage in Betrieb genommen, die direkt ins Bahnstromnetz einspeist. Der Solarstrom wird dabei direkt verbraucht. Insgesamt betreibt die SBB zwölf Photovoltaik-Anlagen, die auf Lagerhallen, Serviceanlagen oder Bahntechnikgebäuden installiert sind.

Die neue Photovoltaik-Anlage in Zürich speist den erzeugten Solarstrom über einen bestehenden Trafo ins 16,7-Hertz-Bahnstromnetz ein. Mit der direkten Einspeisung entfallen Umwandlungsverluste und mehr als 95 Prozent des Solarstroms kommen auf dem Zug an, wie es von der SBB weiter heißt. Bei im Haushalt genutztem Solarstrom seien es eher 85 Prozent. Die neue Photovoltaik-Anlage will die Schweizer Bahn zu Testzwecken nutzen und schauen, ob sich das Konzept in der Praxis bewährt.

Grundsätzlich sei die SBB daran interessiert, weitere Photovoltaik-Anlagen in Betrieb zu nehmen, mit denen Bahnstrom direkt in die Fahrleitung eingespeist wird. Sie sieht in der Technologie großes Potenzial. Allein mit der ersten Photovoltaik-Anlage in Zürich würden jährlich 130.000 Kilowattstunden Solarstrom produziert, die ausreichen, um umgerechnet 1,4 Millionen Personenkilometer zurückzulegen. Zudem verfüge die SBB im ganzen Land über viele geeignete Flächen für weitere derartige Photovoltaik-Anlagen.

Auch in Deutschland soll ein solches Projekt realisiert werden. Dazu hat die Bahn mit dem Projektentwickler Enerparc zu Jahresbeginn einen langfristigen PPA abgeschlossen. Der Solarpark mit 42 Megawatt Leistung soll im schleswig-holsteinischen Wasbeck entstehen. Der erzeugte Solarstrom wird dann über das Umrichterwerk Neumüster der Deutschen Bahn direkt in das 16,7-Hertz-Bahnstromnetz eingespeist.

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