Die grüne Wirtschaft nach Corona

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Wie soll die Wirtschaft nach Corona aussehen? „Grün“, fordert eine ungewöhnliche Koalition aus europäischen Unternehmerchefs, Gewerkschaften und Nichtregierungsorganisationen sowie einigen Politikern.

In dem Aufruf heißt es: „Covid 19 wird den Klimawandel und die Zerstörung der Natur nicht verschwinden lassen.“ Der Aufruf wurde in Zeitungen in Frankreich, Belgien, Italien, Portugal, Spanien und der Slowakei publiziert.

Schon vor Ostern hatte der Dalai Lama in einem „Appel an die Welt“ gefordert: „Trotz Corona den Klimawandel nicht vergessen.“

Die künftige Wirtschaftsstrategie müsse den Kampf gegen den Klimawandel endlich ernst nehmen. „Der Umbau zu einer klimaneutralen Wirtschaft, der Schutz der Artenvielfalt und die Umgestaltung der Agrar- und Lebensmittelindustrie bieten die Möglichkeit zum schnellen Ausbau von Jobs und Wachstum – und können dazu beitragen, Gesellschaften widerstandsfähiger zu machen,“ schreiben die Unterzeichner des neuen Aufrufs.

Klimawandel nicht vergessen

Der Appell wurde vom französischen EU-Abgeordneten Pascal Canfin initiiert und auch von der deutschen Umweltministerin Sonja Schulze unterzeichnet.

Aber auch Unternehmerchefs von Eon, Coca Cola, Danone, Volvo, Microsoft, Renault und IKEA sowie H&M gehören zu den Unterzeichnern. Sie alle wollen „unsere Volkswirtschaften auf morgen“ vorbereiten und einen „Beitrag zu den Investitionsentscheidungen leisten“. Der Wiederaufbau könne ein neues Wohlstandsmodell entwickeln: „Produktiver, umfassender und widerstandsfähiger“.

Wenn wir nach der Corona-Krise eine Massenarbeitslosigkeit verhindern wollen, dann ist es gerade jetzt notwendig, in Arbeitsplätze bei der Solarbranche, bei der Windenergie und in Wärmedämmung zu investieren, denn das sind die Jobs von morgen.

Ein ökologisches Wirtschaftswunder ist möglich

Damit dies auch möglich wird, muss die deutsche Politik endlich den 52-Gigawatt-Solardeckel aufheben und eine Abstandregel für Windräder von 600 Metern zum nächsten Haus beschließen statt der 1000 Meter, die jetzt vorgesehen sind. Auch der ökologische Landbau bringt weit mehr Arbeitsplätze als die alte Chemie-Landwirtschaft.

So könnte eine ökologische Wirtschaft und ein ökologisches Wirtschaftswunder entstehen, zu dem zum Beispiel auch Elektroautos gehören. Die Unterzeichner des neuen Öko-Aufrufs weisen darauf hin, dass Windstrom allein in den letzten zehn Jahren um circa 70 Prozent preisgünstiger wurde und Solarstrom um etwa 85 Prozent.

Sowohl die neue EU-Kommissions-Präsidentin Ursula von der Leyen mit ihrem „Green New Deal“ wie auch die Leopoldina in einem Umwelt-Gutachten hatten bereits zuvor dafür plädiert, ein grünes Europa zu schaffen. Worauf warten wir denn noch?

— Der Autor Franz Alt ist Journalist, Buchautor und Fernsehmoderator. Er wurde bekannt durch das ARD-Magazin „Report“, das er bis 1992 leitete und moderierte. Bis 2003 leitete er die Zukunftsredaktion „Zeitsprung“ im SWR, seit 1997 das Magazin „Querdenker“ und ab 2000 das Magazin „Grenzenlos“ in 3sat. Die Erstveröffentlichung des Beitrags erfolgte auf www.sonnenseite.com. —

Die Blogbeiträge und Kommentare auf www.pv-magazine.de geben nicht zwangsläufig die Meinung und Haltung der Redaktion und der pv magazine group wieder. Unsere Webseite ist eine offene Plattform für den Austausch der Industrie und Politik. Wenn Sie auch in eigenen Beiträgen Kommentare einreichen wollen, schreiben Sie bitte an redaktion(at)pv-magazine.com

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