Die Produktionen der Photovoltaik-Hersteller laufen langsam wieder an. Manche haben nach eigenen Angaben schon wieder volle Produktionskapazität erreicht. Einige Hersteller indes investieren auch bereits in die Zukunft, wie die jüngsten Ankündigungen von GCL System Integration (SI) und der Tongwei Group zeigen. Fast fünf Milliarden Euro wollen die chinesischen Unternehmen dazu investieren.
GCL SI, dass zur Golden Concord Group Ltd. gehört, plant den Bau einer 60-Gigawatt-Fabrik für Solarmodule in der ostchinesischen Provinz Anhui. Dies geht es einer aktuellen Börsennotiz hervor. Die Fabrik soll demnach in vier Phasen entstehen, wobei die erste 15-Gigawatt-Stufe noch in diesem Jahr gestartet werden soll. Die anderen Phasen werde GCL SI bis Ende 2023 umsetzen, abhängig von den Verkaufs- und Produktionskapazitäten.
Insgesamt wird das gesamte Projekt voraussichtlich eine Investition von 18 Milliarden Yuan – umgerechnet rund 2,3 Milliarden Euro erfordern. In der ersten Phase würden 5 Milliarden Yuan investiert werden. GCL SI nannte keine weiteren technischen und finanziellen Einzelheiten zu den Plänen.
Der chinesische Konkurrent erklärte, dass in der vergangenen Woche der Spatenstich für das Tongwei Solar Photovoltaic Industrial Base Project in der Provinz Guangdong erfolgt sei. Das Gesamtinvestitionsvolumen für die 30 Gigawatt Produktionsstätte für Hochleistungszellen und -module bezifferte Tongwei mit 20 Milliarden Yuan (2,54 Milliarden Euro). Bis Ende 2020 will der Hersteller ebenfalls die erste Phase abgeschlossen haben und die Produktion Anfang kommenden Jahres starten. Details zu den Plänen nannte das Unternehmen zunächst nicht.
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Wo bleibt die europäische Solarindustrie?
Angesichts dieser Investitionen im Dutzend GW Bereich schauen die europäischen Ausbauprojekte im hundert MW Bereich geradezu zwergenhaft aus.
Will die europäische Industrie auf dauerhaft verlängerte Werkbank im Bereich der PV Anlagen Produktion bleiben?
Bei spezifischen Investitionskosten von 85 Mio€ pro GW sollte es doch möglich sein,einige europäische PV Zellen und PV Modulproduktionen im dutzend GW Bereich rasch hochzuziehen.
Wenn Europa nach den Vorschlägen der europäischen PV Technologie&Innovationsgruppe den PV Ausbau zügig voranbringen will,müssen jährlich 1200 GWp PV Leistung errichtet werden.Bei 400€/KWp Modulkosten für Qualitätsprodukte ergibt das jährlich 480 Mrd € an Kaufkraftabfluss aus Europa !Von den Exportchancen einmal ganz abgesehen.
Europäische Energie-Industrieunternehmen und ihre Politiker haben in den letzten Jahren die rasante Entwicklung verschlafen.Die Ausrede mit den billigen Arbeitskräften ,den niedrigeren Umweltstandards und den staatskapitalistischen Methoden dürfen nicht länger angesichts der von China ausgegangenen weltweiten Virus Katastophe akzeptiert werden.Wenn noch dazu europäische Anlagenbauer technische Ausrüstungen für diese Solarfabriken liefern.
Die europäischen Wettbewerbshüter müssen sich auch den Vorwurf gefallen lassen,die Bildung am boomenden Weltmarkt wettbewerbsfähiger Zusammenschlüsse verhindert zu haben.Die Unterstützung der Investitionen durch technologiefremde Finanzkonstrukteure ist ebenfalls ein Thema,das dringend diskutiert und besser gelöst werden muss.Die deutsche Diskussion über den 52 GW Deckel passt da ganz gut dazu.
DI.Josef Plank,Weiz,Österreich