Brandenburger Schäferei auf der Suche nach Weideflächen in Solarparks

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Die Leser von pv magazine sind äußerst aktiv. Sei es beim Kommentieren der Artikel oder auch beim Stellen von Anfragen an die Redaktion. Das freut uns natürlich, doch nicht immer haben wir die Kapazitäten, allen Wünschen adäquat nachzukommen. Dafür bitten wir um Nachsicht.

Kürzlich erreichte uns die Anfrage des Schaf- und Agrarbetriebs Johann Nesgen aus dem brandenburgischen Dahmetal. Sie lautete: „Wir sind ein großer Schäfereibetrieb mit über 6000 Mutterschafen und immer auf der Suche nach Weiden für unsere Tiere. Gibt es über Ihr Magazin eine Möglichkeit, Photovoltaik-Anlagen-Betreibern das nachhaltige und gründliche Verfahren des Beweidens ihrer Flächen durch Schafe anzubieten?“ Diese Idee ist natürlich nicht neu. Allerdings sind wir kein Marktplatz, sondern ein Fachmagazin. Deshalb haben wir nachgefragt, was den Schäfereibetrieb auf Brandenburg auf die Idee gebracht hat und welche Voraussetzungen erfüllt sein müssen.

„Die Photovoltaik-Flächen bieten Schatten für die Tiere, was bei großer Hitze ein Vorteil ist“, erklärt Johann Nesgen. Zudem werde die Beweidung honoriert. Erste Erfahrungen habe der Schäfereibetrieb aus in der Region gesammelt. Die Flächen von Solarparks in Oranienburg und Kyritz seien bereits beweidet worden. Der Vorteil für den Schäfereibetrieb sei, dass die Photovoltaik-Anlagen bereits eingezäunt seien. So spare man den Bau eines Zauns für die Zeit der Beweidung.

Zu den Voraussetzungen, die erfüllt sein müssen, damit die Schafe das Beweiden übernehmen können, erklärt Nesgen: Sie sollten in der Nähe anderer Weideflächen sein. Ein Transport der Tiere sei aufwändig und teuer. Ganz schließt Nesgen diese Option auch nicht aus. Es müsse von Fall zu Fall besprochen werden. Dies lohne sich nur, wenn die Flächen der eingezäunten Photovoltaik-Anlagen hinreichend groß sein.

Grundsätzlich sei erforderlich, dass es sich um Grünland-Flächen handele, also nicht um Ödland oder Unkraut. Technisch sollte die Unterkante der Module mindestens 70 Zentimeter über dem Boden liegen, damit die Schafe darunter durchpassen, wie Nesgen sagt. Zudem sollten die Kabel fest angebracht sein, damit keine für die Tier gefährlichen Schlingen oder Schlaufen entstehen könnten.

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