Überschuss auf dem EEG-Konto sinkt auf niedrigsten Stand seit Oktober 2014

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In den frühen 2010er-Jahren war das EEG-Konto, über das die Übertragungsnetzbetreiber die Vergütungen für Photovoltaik-, Windkraft und andere EEG-Anlagen zahlen, kontinuierlich im Minus. Doch dann „erfanden“ 2012 die Übertragungsnetzbetreiber die Liquiditätsreserve, deren Höhe jährlich mit der Bestimmung der EEG-Umlage für das Folgejahr festgelegt wird und darf maximal zehn Prozent betragen. Dies führte dazu, dass seit Anfang 2014 das EEG-Konto kontinuierlich im Plus war. Phasenweise lag der Überschuss deutlich über der 5-Milliarden-Euro-Grenze.

Doch nun scheinen die fetten Jahre vorbei, auch wenn man sich nicht wirklich sorgen muss, dass das EEG-Konto wie in früheren Jahren wieder dauerhaft ins Minus rutschen könnte. Im Oktober 2019 schmolz der Überschuss um knapp 450 Millionen Euro ab. Der Kontostand lag damit Ende des Monats bei 1.742.764.351,87 Euro, wie die Übertragungsnetzbetreiber auf ihrer Website veröffentlichten. Dies ist der niedrigste Wert in den letzten fünf Jahren. Im Oktober 2014 lag der Überschuss bei 1,62 Milliarden Euro.

Naturgemäß – weil die Photovoltaik-Anlagen im Winter weniger Solarstrom einspeisen und damit die Summe der zu zahlenden Einspeisevergütungen sinkt – „erholt“ sich das EEG-Konto in den Monaten November und Dezember, so dass der Überschuss auf dem EEG-Konto zum Jahresende deutlich über der Marke von 2 Milliarden Euro liegen dürfte. Auch in den ersten Monaten eines Jahres liegen die Ausgaben für die Übertragungsnetzbetreiber normalerweise unter den Einnahmen.

Im kommenden Jahr wird sich zudem die EEG-Umlage von derzeit 6,405 auf 6,756 Cent pro Kilowattstunde erhöhen. Ihre Liquiditätsreserve haben die Übertragungsnetzbetreiber gegenüber der Berechnung im Vorjahr um zwei auf acht Prozentpunkte erhöht, „um möglichen Risiken, auf die der sinkende Kontostand zum Stichtag am 30. September hinweist, vorzubeugen“. Sie macht damit etwa 0,55 Cent pro Kilowattstunde an der EEG-Umlage 2020 aus.

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