Das Auto ist ja eine tolle Erfindung. Es ist praktisch und bequem und schenkt uns große Freiheiten. Und dennoch stellt sich immer mehr die Frage, ob das heutige Auto wirklich das Verkehrsmittel der Zukunft ist.
So allmählich spüren auch die deutschen Autobauer, dass ihnen die Felle davon schwimmen. Für die Branche gibt es seit einiger Zeit fast täglich schlechte Nachrichten. Jobs werden abgebaut, die Aktienkurse bröckeln, vor allem die vielen Zulieferer sind betroffen.
Jetzt beginnt sich zu rächen, dass sich die Autokonzerne zu lange auf den alten Lorbeeren ausgeruht und zu wenig Zukunft gewagt haben. Sie haben den Strukturwandel hin zur Elektromobilität fast verschlafen. Viele kleine Zulieferer mussten bereits Insolvenz anmelden, die Großen wie Bosch oder ZS streichen tausende Jobs.
800.000 bis 900.000 Arbeitsplätze bietet bisher die deutsche Autoindustrie. Doch die junge Generation hängt heute weit weniger am Status-Symbol Auto als die Generationen nach 1950. Das Internet oder die Digitalisierung haben für die Jüngeren eine weit größere Bedeutung als das Auto. Wer oft in vollen Zügen fährt, spürt den zunehmenden Andrang zum öffentlichen Verkehr.
Ist das Lebensqualität?
Es sind die Jungen, die Lust auf eine Verkehrswende haben und immer wenig Bock aufs eigene Auto. Eher wollen sie gelegentlich ein Auto leihen – Carsharing. Die zunehmenden Staus verleiden auch vielen Älteren das Autofahren. Ein deutscher Autofahrer steht zurzeit pro Jahr um die 150 Stunden im Stau.
Das heißt: Ein deutscher Autofahrer verbringt mehr Zeit im Stau als er oder sie Zeit hat für Sex. Ist das Lebensqualität? Das bedeutet jedes Jahr einen volkswirtschaftlichen Verlust von 250 Milliarden Euro (Verkehr produziert gigantische Folgekosten). Die Automobilität macht immer mehr Menschen immobil.
Der ÖPNV kostenlos oder doch nicht ganz kostenlos?
Die ersten Städte bieten auch in Deutschland kostenlosen Nahverkehr oder ein Jahresticket von 365 Euro an (Das erste Land der Welt führt komplett kostenlosen Nahverkehr ein). Dann lohnt sich das private Auto einfach nicht mehr. Ein Vorbild ist die Kleinstadt Templin, 80 Kilometer nördlich von Berlin. Von 1997 bis 2003 war hier der ÖPNV für alle kostenlos. Die Fahrgastzahlen stiegen in wenigen Jahren von 41.000 auf über 600.000. Der Autoverkehr ging zurück, der Feinstaub war unter Kontrolle. Neue Haltestellen wurden eingerichtet, Linien ausgebaut, Fahrscheine abgeschafft. Finanziert wurde das Ganze durch eine stark erhöhte Kurtaxe. Die Kurgäste beschwerten sich aber, sodass 2003 eine „Jahreskurkarte“ für alle zum sehr günstigen Preis von 44 Euro eingeführt wurde.
Der ÖPNV kostenlos oder doch nicht ganz kostenlos? Weitere Experimente werden es zeigen. Freie Fahrt für alle wird nicht länger ein Exoten-Thema bleiben. Polen ist Europas Spitzenreiter beim kostenlosen ÖPNV, er funktioniert dort bereits in 40 Städten und Gemeinden.
Kein Wunder, das unter den drei Säulen der Energiewende – Stromwende, Wärmewende und Verkehrswende – die Verkehrswende bisher am wenigsten Treibhausgase eingespart hat. Eigentlich gar keine seit 1990. Deutsche PKWs fahren zwar etwas effizienter als noch vor 30 Jahren, aber dafür gibt es heute mehr Autos als noch 1990. Notwendig ist also eine Verkehrspolitik, die menschenfreundlich und nicht primär autofreundlich ist.
Wie wir 2030 unterwegs sind
Das Auto ist ja eine tolle Erfindung. Es ist praktisch und bequem und schenkt uns große Freiheiten. Und dennoch stellt sich immer mehr die Frage, ob das heutige Auto wirklich das Verkehrsmittel der Zukunft ist. Wie wir uns in zehn, zwanzig oder dreißig Jahren fortbewegen, hat entscheidenden Einfluss auf unsere Lebensqualität und auf die Frage nach der Lust auf Zukunft. Und nach der Luft, die wir dann noch atmen können.
Die Elektroautos der Zukunft verbessern auf jeden Fall die Luft, wenn sie mit erneuerbar erzeugtem Strom fahren. Der Umbruch kommt. Und ab 2022/2023 – so schätzen die Fachleute – ist ein Elektroauto nicht mehr teurer als ein Benziner oder Diesel.
Der entscheidende ökonomische Vorteil wird dann aber sein: Der Ökostrom als Antrieb kostet noch ein Fünftel dessen ,was wir heute an der Tankstelle fürs Benzin bezahlen. Und er ist umweltfreundlich. Wenn wir dann mehr Autos haben, die geliehen sind als private PKWs, dann ist auch der Verkehr wieder mobiler als heute.
Wir können mit dann vielleicht noch zehn Millionen Elektroautos mobiler sein als mit heute 44 Millionen Benzin- und Diesel-PKWs. Auch das Stauproblem ist lösbar.
- Neue Studie: Weniger Autos, mehr globale Gerechtigkeit
- Mobilität von morgen in der Praxis erlebt – Die Zukunft der Mobilität ist elektrisch, autonom und mit Sharing geteilt. Akka, Vulog und die Stadt Nizza zeigen Mobilität von morgen.
— Der Autor Franz Alt ist Journalist, Buchautor und Fernsehmoderator. Er wurde bekannt durch das ARD-Magazin „Report“, das er bis 1992 leitete und moderierte. Bis 2003 leitete er die Zukunftsredaktion „Zeitsprung“ im SWR, seit 1997 das Magazin „Querdenker“ und ab 2000 das Magazin „Grenzenlos“ in 3sat. Die Erstveröffentlichung des Beitrags erfolgte auf www.sonnenseite.com. —
Die Blogbeiträge und Kommentare auf www.pv-magazine.de geben nicht zwangsläufig die Meinung und Haltung der Redaktion und der pv magazine group wieder. Unsere Webseite ist eine offene Plattform für den Austausch der Industrie und Politik. Wenn Sie auch in eigenen Beiträgen Kommentare einreichen wollen, schreiben Sie bitte an redaktion(at)pv-magazine.com
Die Blogbeiträge und Kommentare auf www.pv-magazine.de geben nicht zwangsläufig die Meinung und Haltung der Redaktion und der pv magazine group wieder. Unsere Webseite ist eine offene Plattform für den Austausch der Industrie und Politik. Wenn Sie auch in eigenen Beiträgen Kommentare einreichen wollen, schreiben Sie bitte an redaktion@pv-magazine.com.
Dieser Inhalt ist urheberrechtlich geschützt und darf nicht kopiert werden. Wenn Sie mit uns kooperieren und Inhalte von uns teilweise nutzen wollen, nehmen Sie bitte Kontakt auf: redaktion@pv-magazine.com.
Es zeigt sich mal wieder das Leute wie Herr Alt glauben die Mehrheit der Bevölkreung würde in der Großstadt leben wie sie nicht wissen das nur rund 32c % der Bevölkerung in Deutschland in Großstädten mit mehr als 100.000 Einwohnern leben .Und am WE ist die Partei die Herr Fell in bevorzugt in einem Bundesland in dem es nur zwei kleine Großstädte gibt nur knapp überv5 % gekommen
Die 150 Jahresstunden im Stau (wenn sie denn stimmen) zeigen vor allem, dass der deutsche Autofahrer sehr leidensfähig ist. Es muss schon sehr schlimm kommen, um ihm das Autofahren zu vergällen. Mit etwas weniger Autos auf den Straßen würde das Autofahren wieder attraktiver und schon würden sich wieder mehr Leute auf die Straße begeben – bis Leiden und Leidensfähigkeit wieder im Gleichgewicht sind. Deshalb nützen auch neue Straßen nichts – sie sind nach kurzer Zeit so verstopft, wie alle anderen Straßen, nur dass noch mehr Autos auf noch längeren Strecken unterwegs sind.
Das Problem muss an anderer Stelle angepackt werden: Einerseits beim Preis – Autofahren muss teurer werden, so dass es sich nicht mehr lohnt aus den Ballungszentren ins Umland zu ziehen, wo die Mieten zwar billiger wären, die Fahrtkosten aber den Gewinn mehr als auffressen. Eine sehr unpopuläre Maßnahme, die man deshalb nicht alleine so stehen lassen darf. Sie muss ergänzt werden durch eine Strukturpolitik, die die Ansammlung von Arbeitsplätzen in Zentren aller Art beendet und die Entwicklung umkehrt. Es muss wieder möglich sein, arbeitsplatznah zu wohnen, ohne dass das Wohnen dort für die meisten Arbeitnehmer unerschwinglich ist. So wie heute Hausbauer Parkplätze nachweisen müssen, so müssten Arbeitgeber Wohnungen in der Nähe nachweisen. Außerdem muss der Wohnungswechsel leichter werden – erstens, indem es genug Wohnungen gibt, und zweitens, indem Umzüge einfacher werden. Mühsam an einem Umzug ist es, wenn man sich in einem anderen Bundesland in ein neues Schulsystem eingliedern muss, und wenn man seine Küche und alle Standardmöbel bis zum Bett umziehen muss. Wenn alle Mietwohnungen eine Grundmöblierung böten, würde das die Flexibilität wesentlich erhöhen.
Das Rad der Geschichte wird man nicht zurückdrehen. Die starke Spezialisierung in allen Berufen führt dazu, dass für einen speziellen Arbeitnehmer geeignete Arbeitsplätze oft weit auseinanderliegen und jeder Arbeitsplatzwechsel ohne Umzug weite Fahrtstrecken bedeutet. Deshalb müssen Umzüge einfacher werden. Einfach der Hammer, indem man die Anzahl der Straßen reduziert und das Autofahren teurer macht, das wird alleine nicht die Lösung bringen – das wird allenfalls unliebsame Populisten befördern, die den Leuten ihre kleinen Lösungen lassen, aber die Welt als Ganzes vor die Hunde gehen lassen.
JCW; guter Ansatz!
Wohnen in der Nähe der Arbeitsstelle war mir schon seit Jahren eine unausgesprochene Forderung für dieses immer weiter steigende Verkehrsaufkommen.
Vorschlag für den Privat-Verkehr: Fangen wir bei den Stellen des öffentlichen Dienstes als gutes Beispiel bitte an!
Es ist nicht einzusehen, dass ein Lehrer 30 Jahre an einer festgesetzten Dienststelle bleiben wird, weil das zuständige Oberschulamt Ihm( Ihr) diesen Posten anfangs zugeteilt hat. 20 – 50 kM vom Wohnort entfernt! Damit ist es aus heutiger Sicht zur Reduktion des Verkehrs nicht getan.
Vielmehr sollte dem Lehrkörper im Verlauf seines Berufslebens eine wohnortnahe Tätigkeit angeboten werden, falls möglich.
Das Oberschulamt hat doch bestimmt eine Datenbank mit Qualifikation, Fächerbelegung und…Entfernungskilometer zur Dientstelle und wäre hier in der Lage entsprechenden Vorschläge für eine Rochaade mit anderen Kolleginnen und Kollegen vorzunehmen.! Emission-optimization!
Es wäre eine zusätzliche und weitere Herrausforderung für die nächst höher gelegenen Dienstherrin.
Das Ganze währe bestimmt auf weitere Bereiche des öffentlichen Dienst anzuwenden!
Abfärbung auf die Privatwirtschaft wäre nicht ausgeschlossen.
Grundsätzlich stimme ich Ihnen zu, JCW, wir müssen Ideen entwickeln, die den jetzt statt findenden Verkehrsfluß massgeblich reduzieren können, ohne die Beteiligten unbedingt massregeln zu wollen.
In einem früheren post hatte ich auch einmal die Idee dargelegt, Betriebe mit einer Abgabe auf die Entfernungsdistanz Ihrer MA zu belegen, der das Ziel haben sollte, bevorzugt standortnahe MA zu beschäftigen und lange Anreise-Wege zur Arbeit mit einem Malus-System zu vermeiden.
Warenverkehr:
Es ist zu beobachten, dass die LKW Züge auf den Autobahnen immer größere Dimensionen annehmen; immer mehr Unfälle durch… vesch. Faktoren.
Regelungen für die Schiene werden fast wie im rechtsfreinen Raum der Marktwirtschaft überlassen.
Die Bahn als Transportdienstleiter stellt sich offensichtlich auch nicht sonderlich glücklich und attraktiv dar.
Hier sollte sich unbedingt etwas ändern um mehr Aufträge auf die Schiene zu holen.
Es sind neben den PKWs auch zuviele LKW unterwegs.
Wieviel Unternehmen haben noch eine funktionierenden und auch genutzte Schienenanbindung.
Ja, Ansätze sind möglich; aber wie in die Politik bringen?
Thomas
Nur zur Information an Herrn Alt. Wenn man etwas nicht genau weiß sollte man auch nicht darüber schreiben.
Er schreibt: „Jetzt beginnt sich zu rächen, dass sich die Autokonzerne zu lange auf den alten Lorbeeren ausgeruht und zu wenig Zukunft gewagt haben.“ Nicht die Autokonzerne sollte er hier anprangern, sondern die Verbraucher sind es die mit ihrem Verhalten alles steuern. Da waren Ende der 90iger auf der IAA (internationalen Automobilausstellung) z. B. die Marke BMW mit dem voll entwickelten Wasserstoffantrieb und Mercedes mit dem Hybridantrieb vertreten, alles serienreif, auch die anderen Marken hatten fast alle einen Alternativantrieb ausgestellt.
Es waren die Verbraucher die keine Interesse zeigten und Willens waren im großen Stil solche Fahrzeuge zu kaufen. Es macht keinen Sinn etwas herzustellen das niemand kauft. Jetzt scheint die Zeit reifer zu sein, so dass mehr Interesse für Elektroautos besteht, es ist aber immer noch mühsam den Verkauf anzukurbeln. Bei meiner Wohnung um die Ecke sind 5 Ladestationen errichtet, ich habe dort noch kein Fahrzeug gesehen das die Einrichtung nutzt.
Zusammenfassung: Es gibt Subventionen vom Staat beim Kauf eines Elektroautos und der Ausbau der Infrastruktur schreitet auch voran aber trotzdem fehlen die Käufer.
Was das riesige Verkehrsaufkommen betrifft da frage ich schon nach der Ursache, woher kommt es, dass plötzlich die Straßen im Vergleich vor 20 Jahren so vollgestopft sind.
Es ist wieder der Verbraucher der ständig auf Achse sein muss, immer unterwegs denn er könnte ja etwas versäumen. Hier ließe sich die Hälfte der Fahrten einsparen, wenn der Verbraucher mitspielen und ein wenig überlegen würde.
Deiser Verbraucher will aber nicht.
Dann ist noch ein anderes Problem, für das vor allem die jüngere Bevölkerung zuständig ist. Es wird nichts mehr im Laden gekauft, sondern alles nur bestellt, es ist nicht ein Kleinwagen, sondern ein Transporter der dann die Ware bringt, wenn diese nicht gefällt wird sie zurückgeschickt und neu bestellt. Da sollte man mal zum Überlegen anfangen was man damit angestellt hat als man das einführte.
Wir bauen eine Straße nach der anderen und es reicht nicht. Es wird niemals reichen bis Deutschland zubetoniert ist. Es ist die Globalisierung die alles ins Rollen brachte, der weltweite Handel brachte vor allem, dass man nun global voneinander profitieren kann, dafür fahren sie mit diesen riesigen Lastern von Finnland bis Süditalien, vom Baltikum bis Spanien usw.
Obwohl man weiß, dass früher oder später ein totaler Zusammenbruch kommen muss, legt die Politik kein Stopp ein, sondern macht immer so weiter. Was bringt da ein Elektroauto? Meiner Meinung nach nur viele andere Schadstoffe die die Umwelt wieder belasten.
Der Strom zum beladen der Batterien kommt aus dem transeuropäischen Netz hier haben alle günstigen europäischen Kraftwerke die Möglichkeit einzuspeisen, das werden künftig auch Atomkraftwerke und Kohlekraftwerke sein, so will Tschechien z.B. nichts von Erneuerbaren Energien wissen, und setz künftig auf Atomstrom.
Was ist, wenn keine Sonne scheint und kein Wind weht oder zu wenig davon vorhanden ist, dann brauchen wir, wenn das alte Verteilersystem durchgesetzt wird weiterhin den Strom aus konventionellen Kraftwerken.
Es ist aber so, dass wir mit dem Ausbau des Übertragungsnetzes einen riesigen Fehler machen, der kann sogar dazu führen, dass der Ausbau der Erneuerbaren total zum Erliegen kommt Ein total anderes Verteilersystem wäre notwendig, wenn diese Energiewende glücken sollte. Das will unsere Regierung aber nicht, denn sie hat die Erweiterung des europäischen Binnenmarktes im Fokus, die Energiewende diente als Deckmäntelchen beim Atomausstieg um endlich diesen monsterhaften Netzausbau unter Dach und Fach zu bringen. Länder wie die Niederlande profitieren heute schon von unseren Überschüssen an Strom, denn dieser Strom kostet nichts manchmal zahlt Deutschland sogar für die Abnahme, denn im Netz muss Einspeisung und Entnahme sich die Waage halten, Überschüsse müssen schnellstens aus dem Netz. Wenn nun die Niederlande merkt das Großwindaufkommen naht fahren sie ihre Gaskraftwerke runter und nehmen den kostenlosen Überschuss aus Deutschland.
Da der Strom dahin fließt wo der geringste Widerstand ist wird also durch das runterfahren der Gaskraftwerke die Fahrt frei für die deutschen Überschüsse in die Niederlande, der Strom fließt dann automatisch, denn in den Übertragungsleitungen gibt es keine Landesgrenze.
Schon 2013 gabs in der Amsterdamer Tageszeitung einen Bericht wo über die Deutschen gespottet wird, so hieß es da, dass die deutschen Stromkunden die Niederlande subventionieren. In einem Blog gab es die Übersetzung vom Niederländischen ins Deutsche, leider ist dieser Blog nicht mehr aufrufbar aber EIKE hat das Thema des Blogschreibers damals aufgegriffen und unter nachfolgenden Link kann man die Übersetzung dieses Berichts noch lesen.
https://www.eike-klima-energie.eu/2013/09/21/energiewende-wirkt-neues-aus-absurdistan-deutsche-stromkunden-sanieren-jetzt-auch-die-niederlande/
Was in dem Bericht beschrieben wird hat viel früher eingesetzt als man erwartete so ist der Strompreis der Niederlande heute bereits nur noch die Hälfte unseres Strompreises. Die anderen Anrainer von Deutschland wollen nun auch profitieren von den deutschen Stromüberschüssen, das wird ihnen mit dem Netzausbau versprochen. Für die deutschen Bürger wird es im Gegenteil zu den Nachbarländern keinen günstigen Strom geben, denn wir müssen die Kosten für den Netzausbau bezahlen und das sind vorerst schon mal 80 Milliarden Euro.
Zur Ergänzung hier eine Auflistung meiner Ausbildung und Berufstätigkeit in Deutschland in den vergangenen Jahren. Ich möchte damit zeigen, dass ein Leben ohne Auto tatsächlich möglich war und ist:
– Studium in Darmstadt, 3 km zur TH zu Fuß, mit dem Fahrrad oder der Straßenbahn
– Entwicklungsingenieur Nähe Stuttgart, 4 km zu Fuß oder mit dem Rad zur Arbeitsstelle
– Entwicklungsingenieur in München, S-Bahn zur Arbeitsstelle ca. 15 km
– Produktmanager und Energiemanager in Augsburg, 10 km zur Arbeit mit dem Fahrrad, alternativ mit Bus und Bahn (5-10 mal pro Jahr)
Wie man/frau erkennen kann, ist ein Auto in vielen (meinen) Fällen überflüssig.
Übrigens: Der Verzicht auf das Auto bedeutet auch finanzielle Vorteile!
Offensichlich wissen sie nicht das nur 31 % der Bevölkerung in Großstädte mit mehe als 100.000 Einwohnern leben so wie sie .
Und warum leben nur so wenig Menschen so (übrigens erst seit den 70er-Jahren des vergangenen Jahrhunderts): Weil sie sich von der Industrie und der Politik einreden lassen, man brauche ein Auto. Die Politik macht dazu den öffentlichen Nah- und Fernverkehr kaputt, und die Presse lebt von den Hochglanzanzeigen der Autohersteller und trommelt eifrig mit für die Blechkisten. Nur unabhängig denkende Menschen können sich dem entziehen. Dann gibt es natürlich noch ein paar strukturelle Gründe (siehe oben), die es für viele Menschen fast unmöglich machen, ohne Auto auszukommen. Aber der Hauptgrund ist der hirnlose Wachstumsglaube, dass immer mehr produziert und konsumiert werden müsse, sonst bricht unser Land zusammen. Dabei bricht nur das Einkommen einiger überbezahlter Manager und ihrer Marktschreier zusammen. Alle anderen würden ohne die besser leben.