VDMA: Photovoltaik-Zulieferer melden Zwischentief bei den Aufträgen

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In der aktuellen Geschäftsklimaumfrage des Maschinenbauverbands VDMA gaben 69 Prozent der teilnehmenden Equipment-Zulieferer für Photovoltaik-Hersteller an, dass sich ihre Auftragslage im Vergleich zum März dieses Jahres verschlechtert hat. Bei 29 Prozent der Unternehmen laufen die Geschäfte dagegen besser. Die Branche zeigt sich insgesamt jedoch optimistisch, meldet der VDMA: Während die Photovoltaik-Zulieferer für das laufende Jahr im Durchschnitt mit einem Umsatzrückgang von 16 Prozent rechnen, erwarten sie im kommenden Jahr wieder ein Plus von drei Prozent.

„In den letzten zwölf Monaten wurden vor allem in China Kapazitäten insbesondere in der Wafer-, Zell- und Modulproduktion stark ausgebaut“, erklärt Peter Fath, Geschäftsführer der RCT Solutions GmbH und Vorsitzender von VDMA Photovoltaik Produktionsmittel. Zudem sei in fortgeschrittene Einkristalltechnik und Hochleistungszelllinien investiert worden. „Aktuell geht man von einer Marktberuhigung aus, was sich in den Auftragsbüchern der deutschen Solarmaschinenbauer niederschlägt. Die Hersteller von Komponenten, Maschinen und Anlagen bleiben jedoch für 2020 optimistisch.“

Die aktuelle Preissituation schätzen 67 Prozent der Teilnehmer als gut, acht Prozent sogar als sehr gut ein. Damit hat sich die Stimmung im Vergleich zum Jahresbeginn aufgehellt. Dasselbe gilt für die aktuelle Ertragssituation: 75 Prozent der Maschinenbauer beschreiben diese als gut. Nur 17 Prozent der Unternehmen schätzen sie als befriedigend ein. „Trotz der eher verhaltenen Marktlage sind insbesondere für Spezialanbieter in Beschichtungstechnik nach wie vor Aufträge zu holen, die gute Margen zulassen“, erklärt Fath.

Bei der Auslastung der Kapazitäten ist für 57 Prozent der teilnehmenden Unternehmen noch Luft nach oben. In knapp einem Viertel der Betriebe liegt die Auslastung über dem üblichen Wert, 19 Prozent berichten von einer durchschnittlichen Lage. Drei von vier Firmen kommen mit den normalen Arbeitszeiten aus, ein Viertel meldet Überstunden. In naher Zukunft planen 95 Prozent der Teilnehmer durch den Abbau von Überstunden, die Arbeitszeiten anzupassen. Bei der zukünftigen Personalplanung gehen 93 Prozent von keiner Veränderung aus; lediglich sieben Prozent beabsichtigen, Beschäftigte zu entlassen. Zusätzliche Mitarbeiter will kein Unternehmen einstellen.

Um die Erträge zu stärken, fokussieren sich die Photovoltaik-Maschinenbauer vermehrt auf die Steigerung des eigenen Marktanteils. „Zudem werden auch die Maßnahmen Rationalisierung des Produktportfolios und Effizienzsteigerung in Produktion, Logistik und Personal verfolgt“, sagt Jutta Trube, Leiterin der Fachabteilung VDMA Photovoltaik Produktionsmittel. Zur längerfristigen Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit investieren 92 Prozent der Maschinenbauer in Forschung und Entwicklung. „Für den deutschen Solar-Maschinenbau bieten neben China auch andere südostasiatische Märkte Chancen, beispielsweise Vietnam oder Malaysia. Doch die aktuelle Konkurrenz ist wettbewerbsstark“, erläutert Trube.

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